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Johanna Hanna Sturm 28 Februar 1891 in Klingenbach 9 Marz 1984 war eine osterreichische politische Aktivistin und Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus Hanna Sturm Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohanna Sturm wurde im Burgenland geboren Ihre Eltern stammten aus den kroatischen Dorfern Grosswarasdorf und Nikitsch Sie wuchs unter armlichen Verhaltnissen auf musste schon ab ihrem achten Lebensjahr bei Bauern Meierhofen und in Fabriken arbeiten Mit 14 Jahren leitete sie ihren ersten Streik und verlor dadurch ihren Arbeitsplatz Spater zog sie nach Wien und lernte dort mit 18 Jahren lesen und schreiben 1912 brachte sie ihre Tochter Therese zur Welt sie musste fur sie allein sorgen da der Vater sich nicht um das Kind kummerte Zwei Jahre spater kam ihre zweite Tochter Relli zur Welt Im August 1917 wurde sie verhaftet nach monatelanger Haft freigesprochen und im Janner 1918 entlassen Nach dem Zusammenbruch der osterreichischen Monarchie musste sie Osterreich verlassen da sie ungarische Staatsburgerin war Sie unterstutzte in Ungarn den Kampf der Rateregierung sammelte in Osterreich Geld fur die Rote Armee leistete Kurierdienste und ging mehrmals illegal uber die Grenze 1919 wurde sie von der ungarischen Polizei aufgegriffen und in das Lager in Zalaegerszeg gebracht aus dem sie nach 10 Tagen fluchten konnte Bei Bekannten erfuhr sie ihre Tochter Relli sei wahrend ihrer Abwesenheit gestorben Nach dem Sturz der ungarischen Rateregierung setzte sie ihre illegale politische Arbeit fort wechselte ofters bei Nacht uber die Grenze um Geld gefalschte Papiere und Nachrichten zu uberbringen Im Herbst 1922 starb ihr Vater auf dessen Initiative in Klingenbach und in umliegenden Dorfern eine Reihe von Konsumladen entstanden waren Hanna Sturm arbeitete zu dieser Zeit in Neufeld und wurde in den Betriebsrat gewahlt Sie fuhlte sich als Frau in ihrer politischen Laufbahn und Arbeit beeintrachtigt 1925 wurde sie von der Sozialdemokratischen Partei ausgeschlossen und wurde Mitglied der kommunistischen Partei Zu dieser Zeit war sie fast standig arbeitslos sie lebte karglich vom Verkauf von Zeitungen und Zeitschriften Sie half Arbeitslosen und wurde zur Vorsitzenden des Arbeitslosenkomitees in Eisenstadt gewahlt Auch dort wurde sie unter verschiedenen Vorwanden von den Behorden mehrmals verhaftet 1927 bekam sie ein Stadtverbot Hanna Sturm hatte so gut wie keine Chance in ihrer Heimat Arbeit zu finden So versuchte sie 1929 in Berlin ihr Gluck Auch dort fand sie nichts und zog weiter nach Bremen Dort fanden sie und ihre Tochter Therese eine Beschaftigung in einem Textilbetrieb und organisierten heimlich die gewerkschaftliche und politische Arbeit 1930 wurde ihnen nach erfolgreichen Betriebsratswahlen fristlos gekundigt und sie mussten Deutschland innerhalb von 24 Stunden verlassen Zuruck im Burgenland fanden sie keine Arbeit und schlossen sich einer Gruppe von osterreichischen Bergarbeitern an die mit Bewilligung der KPO und einem Arbeitsvertrag im August 1931 in die UdSSR fuhren wo sie in einem Textilbetrieb in Leningrad bis 1932 arbeiteten Im Oktober wurde Hanna Sturm wegen einer Flugblattaktion verhaftet Ihre Tochter blieb in der Sowjetunion und studierte dort wurde 1935 verhaftet kam in ein sibirisches Lager und heiratete dort einen jugoslawischen Ingenieur 1938 wurde Hanna Sturm erneut verhaftet Sie kam in das KZ Lichtenburg an der Elbe und dann im Fruhjahr 1939 als Haftling Nummer 893 in das KZ Ravensbruck Dort blieb sie bis zur Auflosung des Lagers 1945 wurde das Lager evakuiert Hanna Sturm hatte herausgefunden dass der Transport in einer Munitionsfabrik enden sollte und mit den Haftlingen in die Luft gesprengt werden sollte was auch tatsachlich geschah In einem geeigneten Augenblick setzte sich die Gruppe ab und floh durch einen Wald wo sie in einem Bombentrichter das Kriegsende abwartete Nach dem Krieg war Hanna Sturm Zeugin in mehreren Kriegsverbrecherprozessen 1 1946 versuchten zwei Manner Hanna Sturm am Weg vom Sportplatz nach Hause zu ermorden Durch Zufall wurde dieses Attentat verhindert 1955 wurde das Ehepaar rehabilitiert und ging 1957 nach Jugoslawien Johanna Sturm starb 1984 bei ihrer Tochter in Zagreb Sie wurde in Neufeld an der Leitha bestattet 2 2022 wurde in Klingenbach ein Gedenkstein enthullt 2 3 Literatur BearbeitenHanna Sturm Die Lebensgeschichte einer Arbeiterin Vom Burgenland nach Ravensbruck Bearb von Gro Fisch Verlag fur Gesellschaftskritik 2 Aufl Wien 1982 Osterreichische Texte zur Gesellschaftskritik ISBN 3 900351 08 2 Josko Vlasich Peter Wagner Hanna und Kathe Hanna i Kathe Film Musik und Leseperformance uber zwei Burgenlandkroatinnen im Widerstand Eigenproduktion zweisprachig deutsch kroatisch KUGA Grosswarasdorf 9 Marz 2019 Uber bzw auch mit Hanna Sturm und Kathe Sasso geb Smudits 4 5 Marco Laubner Hanna Sturms Widerstand gegen den Nationalsozialismus und ihre Rolle in der osterreichischen und burgenlandischen Erinnerungskultur 6 Weblinks BearbeitenPortrat von Johanna Sturm auf der Website ravensbrueckerinnen at Forschungen des Instituts fur Konfliktforschung Sturm Therese Osterreichische Stalin Opfer bis 1945 Einzelnachweise Bearbeiten Nachruf Burgenland orf at abgerufen am 5 August 2020 a b Klingenbach Gedenkstein fur Hanna Sturm Burgenland orf at abgerufen am 28 Mai 2022 Alexandra Gollubics Prath Denkmal fur Hanna Sturm amp gegen das Vergessen Festakt zur Eroffnung In bvz at 5 Juni 2022 abgerufen am 5 Juni 2022 35 Todestag Widerstandskampferin Hanna Sturm orf at 9 Marz 2019 abgerufen 14 Marz 2021 HANNA i KATHE kuga at Samstag 9 Marz 2019 20 00 Uhr abgerufen 14 Marz 2021 Diplomarbeit Universitat Wien 2021 1 Normdaten Person GND 129962864 lobid OGND AKS LCCN n89652567 VIAF 212885575 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sturm HannaALTERNATIVNAMEN Sturm JohannaKURZBESCHREIBUNG osterreichische politische Aktivistin SDAP KPO und Widerstandskampferin gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 28 Februar 1891GEBURTSORT KlingenbachSTERBEDATUM 9 Marz 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanna Sturm amp oldid 239485927