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Hanklich auch Honklich oder Hunklich ist ein Hefefladen mit einem Butter oder Rahmguss Zusammen mit dem Striezel und den Krapfen gehort Hanklich zu den althergebrachten Gebacken der Siebenburger Sachsen Hanklich Inhaltsverzeichnis 1 Wortherkunft 2 Geschichte 3 Herstellung und Tradition 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWortherkunft BearbeitenDas Wort Hanklich geht auf Anken mittelhochdeutsch anke althochdeutsch anko zuruck ankelig 1 beschreibt den Buttergeschmack Oft wird Hanklich zum Zankapfel unter den Siebenburger Sachsen Wahrend die einen auch Grieben Kraut oder Zwiebelhanklich backen akzeptieren die andern nur Rahm oder Butterhanklich als echte Hanklich weil die herzhaften Varianten mit einfachem Brotteig hergestellt werden Geschichte BearbeitenHanklich gelangte durch eine Restriktion zu seiner Beliebtheit Das Hochzeitreglement von Anno 1732 liess in Siebenburgen bei den burgerlichen Hochzeiten absolute kein ander Confect zu als Obst Striezel allerhand Hanklich und allerhochstens Faschingkrapfen 2 Eine der ersten schriftlichen Erwahnungen eines Butterkuchens mit Rahm Eierguss befindet sich im Kochbuch Die wol unterwiesene Kochinn 3 erschienen im Jahr 1697 der damals gebrauchliche Begriff fur Hefe war Gescht Im 16 18 Jahrhundert existierten in Siebenburgen und der Walachei hutterische Bruderhofe u a in Unterwintz Gilau bei Klausenburg Neumarkt Eibesdorf Stein Kreutz und Grosswardein Aufgrund massiver Rekatholisierungsmassnahmen flohen die Hutterer spater nach Amerika wo sie ihre Zuckerhonkelich und Schutenhonkelich immer noch backen 4 5 Herstellung und Tradition BearbeitenVor der grossen Auswanderungswelle der Siebenburger Sachsen aus Siebenburgen ab dem Jahr 1990 wurde Hanklich traditionell in gewolbten Lehmbackofen gebacken Die Backofen der siebenburgisch sachsischen Bauernhofe befinden sich im Backhaus Backes und werden mit Reisig geheizt mit Hitzel gehitzt 6 von hitzen heizen Fur Hanklich wird nur feines Mehl verwendet Fruher verwahrten die Siebenburger Sachsen ihr eigenes Weizenmehl von der Muhle in holzernen Mehltruhen im Dachboden Unmittelbar vor dem Backen wurde das Mehl zweimal ausgesiebt erst das Brotmehl 7 dann das feine Mehl fur Hanklich Krapfen oder Striezel Der Vorteig wurde mit Zeug angesetzt eine altertumliche Bezeichnung fur Hefe danach wurde der Teig in grossen Holzmulden geknetet Bei Hochzeiten hob das grosse Backen im Morgengrauen an da grosse Mengen an Hanklich und Striezeln hergestellt werden mussten Im Sommer wurden die Vorbereitungen aus Platzgrunden oft in der kuhlen Scheune getroffen Auf langen Tafeltischen wurde meterweise Hefeteig ausgewalkt und ein Guss das Geschmiersel aus Eiern und ausgelassener Butter bzw Rahm mit den flachen Handen aufgetragen geschmiert Diese Schmiertechnik ist erforderlich weil die Warme der Handflachen das Festwerden der Butter oder das Verlaufen des Geschmiersels verhindert bis zum Einschiessen der Fladen in den vorgeheizten Backofen Hanklich wird immer diagonal aufgeschnitten sodass alle Stucke gleich viel Rand haben wie bei einer Pizza Am beliebtesten ist ofenwarme Hanklich oft mit Staubzucker bestaubt Heute ist Hanklich immer noch das Traditionsgeback der Siebenburger Sachsen in Deutschland oder Osterreich und wird meist in modernen Elektroherden gebacken Rumanen nennen Hanklich hencles Literatur BearbeitenJohann Karl Schuller Zur Frage uber die Herkunft der Sachsen in Siebenburgen Sylvestergabe fur Gonner und Freunde der siebenburgischen Landeskunde Hermannstadt 1856 Verlag Steinhaussen Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Transsilvania Beiblatt zum Siebenburger Boten 1841 1 Maria Sophia Schellhammer Die wol unterwiesene Kochinn Helmstat 1697 Digitalisat Johann Matz Die siebenburgisch sachsische Bauernhochzeit ein Beitrag zur Sittengeschichte Kronstadt 1860 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Karl Seith Die Auswanderung aus dem Markgraflerland nach Siebenburgen von in Das Markgraflerland Beitrage zu seiner Geschichte und Kultur Jahrgange 12 13 14 und 23 Mary Ann Kirkby Secrets of a Hutterite Kitchen englisch Weblinks BearbeitenFreiberger Eierschecke Nidelkuchen Die wiedertauferischen Hutterer Deutsches Worterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm GrimmEinzelnachweise Bearbeiten Zur Frage uber die Herkunft der Sachsen in Siebenburgen Sylvestergabe fur Gonner und Freunde der siebenburgischen Landeskunde Autor Hrsg Johann Karl Schuller Verlagsort Hermannstadt Erscheinungsjahr 1856 Verlag Steinhaussen Quelle Bayerische Staatsbibliothek digital Transsilvania Beiblatt zum Siebenburger Boten vom 26 Marz 1941 Osterreichische Nationalbibliothek 26 Marz 1941 abgerufen am 12 Juni 2017 deutsch Maria Sophia Schellhammer Die wol unterwiesene Kochinn 1697 abgerufen am 12 Juni 2017 deutsch Mary Ann Kirkby Secrets of a Hutterite Kitchen Unveiling The Rituals Traditions And Food Of The Hutterite Culture Penguin Canada 2014 ISBN 978 0 14 318478 2 Helge Martens Die wiedertauferischen Hutterer Abgerufen am 12 Juni 2017 deutsch Deutsches Worterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm Johann Matz Die siebenburgisch sachsische Bauernhochzeit ein Beitrag zur Sittengeschichte Hrsg Bayerische Staatsbibliothek Kronstadt 1860 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanklich amp oldid 240804408