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Die Halbzelle Halbelement ist Bestandteil des galvanischen Elements Sie setzt sich zusammen aus einer Elektrode z B Metallstab Metallblech Graphit die in einen Elektrolyten oft die zu einer Metallelektrode entsprechende Metallsalzlosung taucht Eine Zinkhalbzelle erhalt man indem man eine Zinkelektrode in eine Saure Lauge oder Salzlosung zum Beispiel Zinksulfat Losung taucht Die Halbzellen eines galvanischen Elements werden unterschieden nach dem jeweiligen Metall vgl Zinkhalbzelle Kupferhalbzelle etc sowie ihrer Funktion die sie bei der Zellreaktion einnehmen Donatorhalbzelle Akzeptorhalbzelle Inhaltsverzeichnis 1 Von der Halbzelle zum galvanischen Element 2 Chemische Vorgange in Halbzellen 3 Bildung einer elektrischen Spannung zwischen zwei Halbzellen 4 Einflussfaktoren auf die Spannungsgrosse zwischen zwei Halbzellen 5 Stromfluss zwischen zwei Halbzellen und Zellreaktion 6 Halbzellenprozesse wahrend der Zellreaktion und ReaktionsendeVon der Halbzelle zum galvanischen Element BearbeitenAus zwei Halbzellen lasst sich ein galvanisches Element aufbauen indem man die beiden Halbzellen uber einen Ionenleiter miteinander verbindet z B mit einer Elektrolytbrucke oder durch Eintauchen in einen gemeinsamen Elektrolyten Um das galvanische Element zu nutzen muss man die Elektroden der beiden Halbzellen auch noch mit einem Elektronenleiter elektrisch leitend verbinden beispielsweise mit Metalldraht So wird der Stromkreis ausserhalb der Zellen durch den Elektronenleiter und zwischen ihnen durch die ionenleitende Verbindung zwischen den Metallsalzlosungen geschlossen Das Daniell Element als Beispiel eines galvanischen Elementes setzt sich aus einer Zinkhalbzelle und einer Kupferhalbzelle zusammen diese konnen z B durch ein ionenleitenden losungsgesattigten porosen Steinguttiegel verbunden sein Chemische Vorgange in Halbzellen BearbeitenSofort nach dem Eintauchen der Metallelektroden in die entsprechende Metallsalzlosung spielen sich an der Metalloberflache Vorgange ab die ein Aufladen der Metallelektroden zur Folge haben Unedle Metalle haben die Tendenz in wassriger Losung zu oxidieren in diesem Fall losen sich Metallatome aus dem Metallgitter der Elektrode und gehen als Metallionen in Losung Die bei einer Oxidation der Metallatome freigesetzten Elektronen bleiben im Metall an dessen Oberflache gebunden Auf diese Weise ladt sich die Metalloberflache negativ auf Da die gebildeten Metallionen stets positiv geladen sind werden sie infolge dieser negativen Aufladung an die Metalloberflache gebunden Dadurch entsteht innerhalb der Phasengrenzflache zwischen Metalloberflache und Metallsalzlosung eine sogenannte elektrische Doppelschicht In ihr gleichen sich negative Elektronen und positive Ladungen Metallionen aus da die Zahl z der pro Metallion gebildeten Elektronen der Ladungszahl der entsprechenden Metallionen entspricht Somit werden zum Beispiel in einer Zinkhalbzelle pro gebildetem zweifach positiven Zinkion auch zwei Elektronen frei so dass sich negative und positive Ladungen stets ausgleichen Innerhalb der elektrischen Doppelschicht stellt sich nach kurzer Zeit in jeder Halbzelle ein dynamisches Gleichgewicht zwischen den entsprechenden Redoxpaaren Metallelemente Metallionen ein So stellt sich in der Zinkhalbzelle des Daniell Elements nach kurzer Zeit an der Metalloberflache das Gleichgewicht Z n Z n 2 2 e displaystyle Zn overrightarrow leftarrow Zn 2 2e nbsp ein In der Kupferhalbzelle des Daniell Elements befindet sich eine Kupfersulfatlosung die bei einer neuen Zelle in der Regel gesattigt ist Auch hier stellt sich nach kurzer Zeit an der Metalloberflache das Gleichgewicht C u C u 2 2 e displaystyle Cu overrightarrow leftarrow Cu 2 2e nbsp ein Bildung einer elektrischen Spannung zwischen zwei Halbzellen BearbeitenDas Entscheidende bezuglich der negativen Aufladung aber ist dass die oben genannten Gleichgewichte im Gleichgewichtszustand eine unterschiedliche Gleichgewichtslage besitzen Diese Gleichgewichtslage hangt von der Grosse der Losungstension des entsprechenden Metalls ab die je nach Metall ganz unterschiedlich gross ist Dies wiederum hangt mit der Stellung der Metalle in der Redoxreihe der Metalle zusammen Der Grund dafur ist dass die Losungstension eines Metalls dem Bestreben der Metallatome als Reduktionsmittel zu wirken entspricht Denn die Losungstension entspricht der Oxidation der Metallatome d h der Elektronenabgabe die somit frei werden und andere Teilchen reduzieren siehe Reduktion konnen Dieses Reduktionsvermogen von Metallen ist in der Redoxreihe der Metalle dokumentiert Das Metall Zink zum Beispiel ist unbestandiger und daher unedler Es hat eine grossere Tendenz in Redoxreaktionen als Reduktionsmittel zu wirken d h selbst zu oxidieren Seine Losungstension in wassriger Losung ist daher grosser als die edlerer Metalle wie Zinn Kupfer oder Silber Daher liegt das Gleichgewicht in der Zinkhalbzelle Z n Z n 2 2 e displaystyle Zn overrightarrow leftarrow Zn 2 2e nbsp weiter rechts als das Gleichgewicht in der Kupferhalbzelle des Daniell Elements C u C u 2 2 e displaystyle Cu overrightarrow leftarrow Cu 2 2e nbsp Betrachtet man die Gleichgewichte genauer so erkennt man dass sich entsprechend der Gleichgewichtslage auch unterschiedliche Mengen an Uberschusselektronen Elektronenvorrate Elektronendrucke in den Metallelektroden angesammelt werden Die beiden Halbzellen unterschieden sich somit nun als Orte eines hoheren und eines niedrigeren Elektronendrucks Da das entsprechende oben genannte Gleichgewicht an der Zinkelektrode infolge der hoheren Losungstension des Zinks weiter rechts liegt ladt sich die Zinkelektrode starker negativ auf als die Kupferelektrode weil Kupfer als bestandigeres und edleres Metall eine geringere Losungstension hat vgl die Stellung der Metalle in der Redoxreihe der Metalle Somit ist die Zinkelektrode der Ort des hoheren Elektronendrucks die Kupferelektrode der Ort des niedrigeren Elektronendrucks Auf diese Weise bildet sich zwischen den beiden Halbzellen des Daniell Elements eine elektrische Spannung Haufig spricht man dabei auch von einer Potentialdifferenz Der Grund dafur ist dass die Gleichgewichtslage des allgemeinen Gleichgewichts M e M e z z e displaystyle Me overrightarrow leftarrow Me z ze nbsp mit der Hohe des Elektronendrucks s o auch das elektrochemische Potential eines Metalls Me bestimmt Je weiter dieses Gleichgewicht auf der rechten Seite liegt desto hoher ist der Elektronendruck und desto negativer das elektrochemische Potential des Metalls Die Grosse der elektrochemischen Potentiale von Metallen unter Normbedingungen ist quantitativ in der Spannungsreihe der Metalle dokumentiert Je negativer das Standardelektrodenpotential eines Metalls in der Spannungsreihe der Metalle ist desto grosser ist also der Elektronendruck den dieses entsprechende Metall in einer Halbzelle eines galvanischen Elements entwickelt und desto grosser ist qualitativ gesehen sein Reduktionsvermogen Daher entspricht die Stellung der Metalle in der Redoxreihe der Metalle auch ihrer Stellung in der Spannungsreihe der Metalle Kombiniert man in einem galvanischen Element entsprechend zwei Halbzellen von Metallen mit unterschiedlichem elektrochemischen Potential so entsteht eine Potentialdifferenz die dem Begriff der elektrischen Spannung entspricht Diese Potentialdifferenz entspricht somit der oben beschriebenen Elektronendruckdifferenz zwischen den beiden Halbzellen Einflussfaktoren auf die Spannungsgrosse zwischen zwei Halbzellen BearbeitenAuf die oben beschriebene Weise entwickelt jedes galvanische Element eine elektrische Spannung Die Grosse der elektrischen Spannung hangt von zwei wesentlichen Faktoren ab die aus der Ursache fur die Entstehung der Spannung den unterschiedlichen Gleichgewichtslagen resultieren Die Grosse der Spannung hangt vom stofflichen System ab Das bedeutet dass die Spannung von der Halbzellenwahl bestimmt wird Somit entwickelt das Daniell Element d h das galvanische Element aus einer Zink und einer Kupferhalbzelle mit U 1 11 V unter Normbedingungen eine andere Spannung als das galvanische Element aus einer Magnesium und einer Silberhalbzelle mit U 3 06 V unter Normbedingungen Die Ursache dafur ist dass je nach Halbzellenwahl die Unterschiede in den Losungstensionen der Metalle verschieden gross sind Die Grosse der Spannung hangt von der Konzentration der Metallsalzlosungen ab Somit kann man selbst in einem galvanischen Element aus zwei gleichen Halbzellen eine Spannung entwickeln wenn die Elektrolytlosungen unterschiedliche Konzentrationen haben Solche Anordnungen nennt man dann Konzentrationszellen bzw Konzentrationsketten Die Ursache fur diesen Faktor ist dass sich an den Elektroden wie beschrieben Gleichgewichte einstellen und diese nach dem Prinzip von LeChatelier siehe Chemisches Gleichgewicht durch Konzentrationsanderungen hinsichtlich ihrer Gleichgewichtslage gestort werden Stromfluss zwischen zwei Halbzellen und Zellreaktion BearbeitenSolange der Widerstand zwischen den beiden leitend miteinander verbundenen Elektroden hoch ist bleibt ein Stromfluss als Folge der Entladung der Spannung aus und somit die entstandene Spannung konstant Ermoglicht man aber einen Stromfluss indem man den Widerstand zwischen den beiden leitend miteinander verbundenen Elektroden senkt bspw statt eines Voltmeters einen kleinen Motor anschliesst so kommt es zum Abbau der Spannung und somit einem Elektronenaustausch zwischen den beiden Halbzellen Infolge der Spannung wirkt dann zwischen den beiden Elektroden eine elektromotorische Kraft Sie treibt die Elektronen vom Ort des hoheren Elektronendrucks zum Ort des niedrigeren Elektronendrucks so dass sich die Elektronendruckdifferenz die Spannung allmahlich ausgleicht Somit werden Elektronen aus der Halbzelle des hoheren Elektronendrucks an die Halbzelle des niedrigeren Elektronendrucks abgegeben Daher bezeichnet man die Halbzelle des hoheren Elektronendrucks d h mit dem Metall das das negativere Elektrodenpotential besitzt als Donatorhalbzelle die andere Halbzelle als elektronenempfangende Zelle als Akzeptorhalbzelle Infolge der Gleichgewichtsstorungen an den Elektroden durch den Stromfluss findet die Zellreaktion des galvanischen Elements statt Somit stromen im Daniell Element Elektronen von der Zinkhalbzelle zur Kupferhalbzelle Die Folge dessen ist dass an der Zinkelektrode die Grosse der negativen Ladung zuruckgeht so dass der oben beschriebene Ausgleich zwischen negativen Elektronen und positiven Ladungen Metallionen ins Ungleichgewicht gerat Da die negative Ladung an der Zinkelektrode zuruckgeht konnen sich somit nun Zinkionen aus der elektrischen Doppelschicht losen und in die Losung diffundieren Nach dem Prinzip von LeChatelier verschiebt sich das Gleichgewicht Z n Z n 2 2 e displaystyle Zn overrightarrow leftarrow Zn 2 2e nbsp entsprechend nach rechts d h in der Zinkhalbzelle findet verstarkt die Oxidation statt In der Kupferhalbzelle hingegen sorgen die zustromenden Elektronen fur eine verstarkte Reduktion von Kupferionen aus der Kupfersalzlosung An der Kupferelektrode findet somit verstarkt die Reduktion von Kupferionen zu Kupfer statt so dass sich das Gleichgewicht C u C u 2 2 e displaystyle Cu overrightarrow leftarrow Cu 2 2e nbsp weiter nach links verschiebt Somit findet nun in der Zinkhalbzelle verstarkt die Oxidation in der Kupferhalbzelle verstarkt die Reduktion statt Die Zinkelektrode bezeichnet man damit als Anode Elektrode an der die Oxidation stattfindet und die Kupferelektrode als Kathode Elektrode an der die Reduktion stattfindet Die ablaufenden Vorgange lassen sich somit in der Zellreaktion zusammenfassen die nach Z n C u 2 Z n 2 C u displaystyle Zn Cu 2 overrightarrow leftarrow Zn 2 Cu nbsp verlauft Bei dieser Zellreaktion ist die Zinkhalbzelle die Donator die Kupferhalbzelle die Akzeptorhalbzelle Halbzellenprozesse wahrend der Zellreaktion und Reaktionsende BearbeitenWahrend der Zellreaktion wird nicht nur einfach infolge des Stromes die Potentialdifferenz abgebaut sondern vor allem auch wegen der in den Halbzellen ablaufenden Prozesse Im Daniell Element findet wahrend der Zellreaktion in der Zinkhalbzelle Donatorhalbzelle verstarkt die Oxidation statt d h es werden vermehrt Zinkionen gebildet Infolgedessen nimmt wahrend der Zellreaktion die Masse der Zinkelektrode ab und die Konzentration der Zinkionen in der Zinkhalbzelle zu Dies hat eine Ruckwirkung auf das Gleichgewicht Z n Z n 2 2 e displaystyle Zn overrightarrow leftarrow Zn 2 2e nbsp an der Zinkelektrode zur Folge Denn aufgrund der wahrend der Zellreaktion zunehmenden Zinkionenkonzentration verschiebt sich dieses Gleichgewicht nach dem Prinzip von Le Chatelier zunehmend in Richtung der Reduktion d h die zunachst schwache Reduktion gewinnt an Starke und holt die zunachst starke Oxidation in der Zinkhalbzelle allmahlich ein Im Laufe der Zellreaktion stellt sich an der Zinkelektrode also ein neues Gleichgewicht ein In der Kupferhalbzelle findet ein umgekehrter Vorgang statt Infolge der dort starken Reduktion von Kupferionen zu Kupfer nimmt die Masse der Kupferelektrode wahrend der Zellreaktion zu und die Konzentration der Kupferionen in der Kupfersalzlosung ab Auch in der Kupferhalbzelle hat dies eine Ruckwirkung auf das Gleichgewicht C u C u 2 2 e displaystyle Cu overrightarrow leftarrow Cu 2 2e nbsp zur Folge Nach dem Prinzip von Le Chatelier verschiebt sich das Gleichgewicht dabei infolge der abnehmenden Kupferionenkonzentration zunehmend in Richtung der Oxidation d h die zunachst schwache Oxidation holt die zunachst starke Reduktion in der Kupferhalbzelle allmahlich ein Im Laufe der Zellreaktion stellt sich somit auch in der Kupferhalbzelle ein neues Gleichgewicht ein Die Zellreaktion d h die durch den Elektronenaustausch zwischen den beiden Halbzellen bewirkten Reaktionen an den Elektroden kommt schliesslich zum Erliegen wenn sich an den beiden Elektroden wie beschrieben die neuen Gleichgewichte eingestellt haben d h an beiden Elektroden die Oxidations und die Reduktionsstarke identisch sind Denn dann existiert keine Spannung mehr zwischen den Elektroden so dass auch kein Elektronenubergang mehr stattfindet und die Zellreaktion als Redoxreaktion Elektronenaustauschreaktion somit beendet ist Da auch die Zellreaktion umkehrbar ist befindet sich dann auch die gesamte Zellreaktion im Gleichgewichtszustand V DGalvanische ZellenPrimarzellen Alkali Mangan Batterie Aluminium Luft Batterie Lithiumbatterie Lithium Eisensulfid Batterie Lithium Iod Batterie Lithium Mangandioxid Batterie Lithium Thionylchlorid Batterie Lithium Schwefeldioxid Batterie Lithium Kohlenstoffmonofluorid Batterie Nickel Oxyhydroxid Batterie Quecksilberoxid Zink Batterie Silberoxid Zink Batterie Zink Kohle Zelle Zinkchlorid Batterie Zink Luft Batterie nbsp Sekundarzellen Aluminium Ionen Akkumulator Bleiakkumulator Lithium Eisenphosphat Akkumulator Lithium Ionen Akkumulator Lithium Luft Akkumulator Lithium Mangan Akkumulator Lithium Cobaltdioxid Akkumulator Lithium Schwefel 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