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Die Hala Koszyki ist ein Gebaudekomplex im Warschauer Innenstadtbezirk Die Immobilie liegt an der Ulica Koszykowa 61 63 rund 200 Meter westlich der Ulica Marszalkowska Das Gebaude wurde zu Beginn des 20 Jahrhunderts als Markthalle gebaut im Zweiten Weltkrieg zerstort danach wieder aufgebaut in den 2010er Jahren fast komplett abgetragen und neu errichtet Heute befindet sich hier neben Burogebauden und Gewerbe sowie Prasentationsflachen ein moderner Food Court der zu einem beliebten Treffpunkt der Warschauer Bevolkerung geworden ist 1 2 In der neu errichteten Markthalle bieten heute ein gutes Dutzend Restaurants und Delikatessenhandler ihre Dienstleistungen und Produkte an Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Wiederaufbau 1 2 Neubau 2 Gebaudekomplex 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Halle in der Ulica Koszyki war die dritte der modernen Markthallen die um die Wende zum 20 Jahrhundert in Warschau gebaut wurden Einige Jahre zuvor waren bereits die Mirow Hallen sowie die im Krieg zerstorte und nicht wieder aufgebaute Anlage am fruheren Plac Witkowskiego in Wola errichtet worden 3 4 Diese Hallen sollten unter anderem eine bessere Organisation des Handels ermoglichen und zur Erhohung der hygienischen Standards beitragen wie es bei den bislang auf Freiflachen stattgefundenen Markten nicht moglich war Der Ausdruck Koszyki eigentlich geflochtene Korbe auch Einkaufskorbe bezog sich auf die mit Flechtwerk verstarkten Stadtbefestigungen die in den 1770er Jahren unter dem Grossmarschall der polnischen Krone Stanislaw Lubomirski angelegt worden und die etwa an dieser Stelle verlaufen waren nbsp Die Halle Vorplatz vor der Eroffnung 1908Die Koszyki Halle wurde auf dem Gelande des vorher hier befindlichen Koszyki Gehofts errichtet Die Stadt hatte als Investor zwei benotigte Grundstucke fur 185 205 Rubel erworben Das Gebaude entstand von 1906 bis 1909 im Jugendstil nach einem Entwurf des Stadtarchitekten Juliusz Dzierzanowski Die Markthalle stand auf dem Grundriss einer zur Strasse offenen Klammer Der von der Strasse rund 20 Meter zuruckgesetzte Hauptbaukorper 77 27 Meter erhielt zwei zur Strasse verlaufende senkrechte Seitenflugel je 15 15 Meter Die Bauarbeiten wurden vom Unternehmen Kuksz i Ludtke ausgefuhrt die Stahlkonstruktion stammte aus der Werkstatt von Wladyslaw Gostynski i S ka Die Baukosten beliefen sich auf 396 422 Rubel Die skulpturalen Verzierungen an den Fassaden wurden vom Bildhauer Zygmunt Otto gestaltet Uber den beiden Eingangen der Seitenflugel befanden sich je der Kopf eines Ochsen und eine Wappenkartusche mit einem Flachrelief der Warschauer Seejungfer Andere skulpturale Details enthielten Blumenstrausse und Fruchte In den bis zum Burgersteig der Strasse reichenden Seitenflugeln befanden sich die Fussgangerzugange Durch das Tor in der Mitte des zuruckliegenden Hauptkorpers konnten Kraftfahrzeuge in die Halle fahren Die Halle verfugte uber vier Geschosse im vorderen Bereich hier boten rund 60 Metzger 10 Fischhandler etwa 20 kleinere Geschafte und weitere rund 150 Stande ihre Waren an Die Gestaltung der Verkaufsstande war vorgegeben fur den Verkauf lebender Fische gab es Wasserbecken Fleischtheken waren in Marmor ausgefuhrt es gab mehrere Kuhlraume und im Keller befanden sich Lagerraume der Handler Auf dem ostwartigen Teil des Grundstucks wurde ein Verwaltungs und Wohngebaude errichtet Die Halle wurde am 2 Marz 1909 eroffnet und von der Bevolkerung gut angenommen In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg waren alle Stande vermietet Bald zeigte sich als Nachteil die schwierige Zufahrt und der begrenzte Zugang zu Parkmoglichkeiten in der engen Ulica Koszykowa Im Zweiten Weltkrieg brannte die Halle wahrend des Warschauer Aufstandes und wurde dabei grossteils zerstort nbsp Eingangsfassade der in der Nachwendezeit verwahrlosten Halle Die vormals im Hintergrund stehende Haupthalle wurde bereits abgerissen 2011Wiederaufbau Bearbeiten Nach dem Wiederaufbau der Halle im Jahr 1949 ubernahm die Warschauer Konsumgenossenschaft WSS Spolem die Verwaltung des Gebaudes Auf dem vorher unbebauten Innenhof wurden 1950 einstockige Pavillons zur Erweiterung der Handelsflache errichtet ein Basar entstand Ab 1963 firmierte die Koszyki Halle unter Spoldzielczy Dom Handlowy Koszyki 1964 kam es zu einer Renovierung des Gebaudes Im selben Jahr verliessen die letzten privatwirtschaftlichen Handler die Halle es entstand ein Warenhaus in dem verschiedene staatliche Handelsunternehmen ihre Waren verkauften darunter der Selbstbedienungs Lebensmittelhandler 1001 drobiazgow 1001 Kleinigkeiten und das Textilwarengeschaft 2002 wzory 2002 Schnitte In den 1960er Jahren besuchten taglich etwa 3000 Kunden die Halle mit den rund 50 Laden wurden hohe Gewinne erwirtschaftet Im Jahr 1965 erfolgte die Eintragung in das Denkmalverzeichnis Nachdem in der Folge die Attraktivitat der Halle stetig sank kam es 1990 zu einem erneuten Aufschwung Die politische Wende in Polen fuhrte zu einer teilweisen Auflosung der WSS Spolem und erneut zog privatwirtschaftlicher Handel in die Markthalle nbsp Tiefbauarbeiten nach der Ubernahme durch Griffins November 2014Neubau Bearbeiten Im Jahr 2006 erwarb der Projektentwickler Avestus Real Estate das bis dahin heruntergekommene Gebaude 5 Der neue Eigentumer liess die Halle 2009 unter Aufsicht der Denkmalpflege bis auf die beiden Seitenflugel abreissen Avestus teilte mit dass demontierte Elemente der Hallenkonstruktion saniert und nach der Renovierung wieder in das rekonstruierte Gebaude eingesetzt werden wurden Im Folgenden kam es zu Problemen bei der Umsetzung des mit der Denkmalbehorde abgestimmten Vorgehens beim Bau neuer und der Rekonstruktion alter Bausubstanz Im Anschluss an die Tiefbauphase Garage wurde die Bautatigkeit eingestellt 2012 wurde die Immobilie von dem polnischen Immobilieninvestor Griffin erworben der die Umsetzung der genehmigten Bauplanung ankundigte 6 Im Oktober 2014 kam es zur Bauwiederaufnahme Die wiederaufgebaute Halle wurde im Oktober 2016 eroffnet Die restaurierten Teile der ursprunglichen grunen Stahlkonstruktion des Hauptkorpers sowie restaurierte Jugendstilelemente der Flugel waren wiederverwendet worden An verschiedenen Stellen waren erhaltene Fliesen eingebaut Sogar einige historische Ladenschilder teilweise in kyrillischer Schrift wurden restauriert Die ehemalige Markthalle dient nun vorwiegend bestuhlten Restaurants wie auch als Food Court fur kleinere Anbieter der Systemgastronomie In der Mitte wurde ein langer Bartresen Bar Koszyki errichtet Daneben bieten Einzelhandler lokale und organische sowie exotische Lebensmittel an In den obenliegenden Stockwerken der Halle befinden sich Prasentations und Ausstellungsflachen Gebaudekomplex Bearbeiten nbsp Blick auf die Haupthalle im Marz 2019 nbsp Eines der beiden flankierenden modernen Burogebaude nbsp Der zur Strasse offene Vorhof vor dem Hauptgebaude nbsp Details am Seitenflugel Syrenka Ochsenkopf nbsp Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt durch die Burogebaude nbsp Innenraum der dreigeschossigen Haupthalle heuteDie neu errichtete Markthalle mit den zugehorigen modernen Burogebauden wurde von Griffin Real Estate entwickelt und befindet sich noch immer im Portfolio eines Griffin Fonds Globalworth Der Entwurf zum Ensemble stammt aus dem Studio JEMS Architekci Generalbauunternehmer war die polnische Erbud Die Gesamtanlage auf einem knappen Hektar Grundflache 5 besteht aus der historischen Halle mit ihren beiden zur Strasse reichenden Flugelgebauden die gleichzeitig Zugang zur Haupthalle sind Die Halle verfugt uber eine Grundflache von 3 500 Quadratmetern Jeweils an den Aussenseiten der Flugel wurden zwei Burogebaude mit je sieben oberirdischen Geschossen errichtet An der Ruckseite der Haupthalle befindet sich ein grosser Innenhof der von einem sechsgeschossigen dritten Buroneubau der zwischen Bestandsgebauden darunter das kleine Palais Rusiecki errichtet wurde abgeschlossen wird 5 Die Gesamtnutzflache des Komplexes betragt 21 000 Quadratmeter davon entfallen auf Buroflachen rund 11 000 und auf Handels und Gewerbeflachen 8 000 Quadratmeter Die Gebaude sind BREEAM zertifiziert Green Accreditation 1 Im zweiten Untergeschoss befinden sich rund 200 Kraftfahrzeug Stellplatze Das Gesamtvolumen der Investition belief sich auf 81 Millionen Euro 5 Neben vielen weiteren Auszeichnungen erhielt das Projekt den Architekturpreis des Prasidenten Warschaus 2016 Nagroda Architektoniczna Prezydenta m st Warszawy za 2016 r als bestes Gewerbeobjekt und ebenso den Hauptpreis des Jahres Grand Prix 2016 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hala Koszyki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Betreibers des Objektes in Englisch Hala Koszyki bei Urbanity pl in Polnisch Hala Koszyki JEMS Architekci BrickArchitecture in Englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Hala Koszyki Globalworth com in Englisch Hala Koszyki by Griffin Real Estate 21 April 2017 Poland Today in Englisch Nach dem Krieg entstand hier die grosse Zeitungsdruckerei Dom Slowa Polskiego Hale na placu Witkowskiego Kalikst Witkowski 10 Juni 2016 Warszawy historia ukryta in Polnisch a b c d Ewa Janowska Hala Koszyki moze przycmic wszystkie galerie handlowe Wina sery warzywa produkty bio pod pieknym dachem Metro Warszawa in Polnisch Hala Koszyki company in Griffin Group s hands 19 September 2012 e biurowce in Englisch Konrad Klimczak 4 edycja Nagrody Architektonicznej Prezydenta m st Warszawy plebiscyt rozpoczety 6 September 2018 Website der Stadtverwaltung Warschau in Polnisch 52 222222 21 010833 Koordinaten 52 13 20 N 21 0 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hala Koszyki amp oldid 201900263