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Das Haus Hainstrasse 8 in Leipzig ist ein Wohn und Geschaftshaus aus der Zeit der Renaissance Es ist das alteste erhaltene Wohnhaus der Stadt und steht unter Denkmalschutz 1 Der barocke Erker am Renaissance Haus 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas funfgeschossige Gebaude ist funf Fensterachsen breit Im Erdgeschoss befinden sich Geschaftsraume die durch einen grossen Rundbogenzugang erreicht werden Die Gewande der Fenster der Etagen sind aus marmoriert uberstrichenem Rochlitzer Porphyr und zeigen in ihrer oberen Halfte sich kreuzende Stabprofile Vor der zweiten Fensterachse von links hangt ein vom ersten bis zum dritten Obergeschoss reichender Holzerker Er besitzt eine reiche Verzierung aus Stuck mit vorwiegend pflanzlichen Motiven und wird von einem Rundbogen abgeschlossen Das Frontispiz vor dem Walmdach ist drei Fenster breit Im Erdgeschoss ist das historische Kreuzgewolbe erhalten Das Erkerzimmer in der ersten Etage weist noch den Stuck aus der Barockzeit auf und im dritten Obergeschoss findet sich eine bemalte Holzdecke aus der Renaissance Geschichte BearbeitenIm Jahr 1542 erwarb der aus Nurnberg stammende Rats und Handelsherr Anton Lotter 1507 1583 der Bruder des spateren Burgermeisters von Leipzig Hieronymus Lotter 1497 1580 2 fur 850 Taler ein Haus in der Hainstrasse Es muss wohl bald umgebaut worden sein es wird vermutet von Hieronymus Lotter denn beim erneuten Verkauf 1575 wurde nahezu der vierfache Preis erzielt Es war zunachst viergeschossig mit einem Satteldach und den fur die Renaissance typischen Stabprofilen an den Fenstergewanden aus Rochlitzer Porphyr 1703 erhielt es den zunachst zweigeschossigen barocken Kastenerker Obwohl verschiedene Gewerke daran beteiligt waren wird er hauptsachlich dem Bildhauer Johann Jacob Lobelt 1652 1709 zugeschrieben Die Fenstergewande wurden marmoriert uberstrichen 1711 wurden Haus und Erker um je ein Geschoss aufgestockt und das Frontispiz errichtet nbsp Das Haus um 1910Von 1768 bis 1771 wohnte der spatere russische Schriftsteller Alexander Nikolajewitsch Radischtschew 1749 1802 wahrend seiner Leipziger Studienzeit mit weiteren russischen Kommilitonen in diesem Hause Ab Mitte des 19 Jahrhunderts war im Erdgeschoss ein Backereigeschaft Im 20 Jahrhundert ubernahm selbiges die Familie Goldschmidt vom Vorganger Muhlberg Ende der 1950er Jahre kampfte die Besitzerin Helene Lenchen Goldschmidt die als Leipziger Original galt um eine Umbaugenehmigung Diese erhielt sie erst als sie bei einer zufalligen Begegnung vor ihrem Laden Walter Ulbricht 1893 1973 daran erinnerte dass sein Vater fur ihren Sohn einen Anzug genaht habe 3 Anfang der 1990er Jahre war das Haus dem Verfall nahe insbesondere als das Nachbarhaus einsturzte und Seiten und Hintergebaude der Nr 8 in Mitleidenschaft zog Ein neuer Besitzer Lang Projektentwicklung GmbH unternahm von 1996 bis 2000 die aufwandige denkmalgerechte grundliche Sanierung Dabei wurde die Gestaltung der Fassade des Erdgeschosses in welchem nun ein Optiker beheimatet ist an jene des 16 Jahrhunderts angelehnt Rundbogen Literatur BearbeitenWolfgang Hocquel Leipzig Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart Passage Verlag Leipzig 2001 ISBN 3 932900 54 5 S 58 59 Hansdieter Hoyer Haus mit Huter In Leipziger Blatter Nr 36 2000 S 49 51 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hainstrasse 8 Sammlung von Bildern Hainstrasse 8 In Leipzig entdecken Abgerufen am 25 September 2017 Hainstrasse 8 in den 1990ern Bild vor der Sanierung In Geheimtipp Leipzig Abgerufen am 25 September 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Liste der Kulturdenkmale in Leipzig Zentrum ID 09298294 Gabler Genealogie Abgerufen am 26 September 2017 B L Zusatzteil am Artikel Haus mit Huter In Leipziger Blatter Nr 36 2000 S 50 51 341846 12 373903 Koordinaten 51 20 31 N 12 22 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hainstrasse 8 Leipzig amp oldid 212922842