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Dieser Artikel behandelt die Kirche in Frankfurt Zur Kirche in Oberschopfheim siehe St Maria Leutkirche Oberschopfheim Die evangelische Gutleutkirche im Frankfurter Gutleutviertel wurde 1958 eingeweiht Hierfur gestaltete der Architekt Rudolf Schanty das 1908 errichtete Gemeindehaus der Weissfrauengemeinde um Mit dem neuen Kirchennamen fuhrte man die sozialdiakonische Tradition des Gutleuthofs fort Seit ihrer Entwidmung im Dezember 2012 dient die Gutleutkirche nunmehr anderen sozialen Zwecken GutleutkircheInhaltsverzeichnis 1 Lage und Architektur 2 Ausstattung 3 Gemeinde 4 Literatur 5 WeblinksLage und Architektur BearbeitenDie Kirche befindet sich in der Gutleutstrasse 121 in einem innenstadtnahen sudlich des Hauptbahnhofs gelegenen Quartier der Grunderzeit Hierfur wurde das 1908 eingeweihte Gemeindehaus der Weissfrauengemeinde umgebaut das bereits uber einen Kirchsaal verfugte und zeitweise als Notkirche diente Die Gemeinde entschied sich 1955 gegen einen reprasentativeren Neubau an anderer Stelle Man wollte das liturgische und soziale Leben bewusst mit bescheidenen Mitteln bundeln Im Gegensatz zu den meisten anderen Frankfurter Kirchen ist sie deshalb nicht frei stehend sondern in die bestehende Hauserzeile integriert Nachdem die neue Weissfrauenkirche am 1 April 1956 eingeweiht worden war begann der Umbau des fruheren Gemeindehauses im Mai 1957 Die Plane fertigte der Architekt Rudolf Schanty der in Frankfurt u a auch die Osterkirche 1959 in Sachsenhausen gestaltete Der 26 Meter hohe uber die Dacher hinausragende Glockenturm hebt die Kirche aus dem Strassenbild hervor Der untere Bereich des kubischen Baus beherbergt den Gottesdienstraum Anstelle der fruheren Rundbogenfenster und des zweiflugeligen Portals erhielt sie eine helle Klinkerwand die von funf Reihen mit insgesamt 28 kleinen quadratischen noch mit den originalen Kippmechanismen ausgestatteten Buntglasfenstern durchbrochen ist hinter denen sich der Kirchenraum befindet Das Geschoss uber dem Kirchsaal mit vier grossen Fenstern wird als Kaffeestube und Gemeinderaum genutzt Das hinter einer Pergola leicht zuruckgestaffelte oberste Geschoss beherbergt eine Wohnung Im Glockenturm liegt der Eingang zur Kirche und dem Gemeinderaum Uber ein Foyer gelangt man in den schlichten Kirchenraum der etwa 25 Meter lang und zwolf Meter breit ist Betonstutzen gliedern die weiss gestrichenen Wande Der Chorraum ist um drei Stufen erhoht Eine Wand aus Glasbausteinen seitlich des Altars sorgt fur ausreichend Helligkeit Die kleinen Buntglasfenster schaffen ein gedampftes Licht Ausstattung BearbeitenAus dem Kirchsaal des historistischen Gemeindehauses das zur Gutleutkirche umgebaut wurde ubernahm man Teile der Ausstattung Auf einer Empore uber dem Eingang ist die Orgel von Eberhard Friedrich Walcker aus dem Jahr 1949 die zwolf Register und zwei Manuale umfasst An der fensterlosen Innenwand hangen Glasmosaike des Grafikers Rau die aus konservatorischen Grunden seit einer Renovierung im Jahr 1985 nicht mehr aussen am Turm angebracht sind Die drei Glocken wurden 1958 von der Glocken und Kunstgiesserei Rincker hergestellt Sie tragen die Namen Vater Glocke Sohn Glocke und Heilig Geist Glocke und erklingen mit den Schlagtonen g1 a1 und c2 Die Vater Glocke tragt als Schmuck das Vaterauge und die Inschrift Der Vater hat euch lieb Joh 16 27 LUT die Sohn Glocke das Kreuz als Symbol des Sohnes sowie die Inschrift Jesus lieber Meister erbarme dich unser Lk 17 13 LUT die Heilig Geist Glocke die Heiliggeisttaube sowie die Inschrift Welche der Geist Gotte treibt die sind Kinder Gottes Rom 8 14 LUT Nach der Entwidmung der Kirche wurde die Ausstattung teilweise entfernt Gemeinde Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur Pfarrer Jurges und seine FamilieDas Gemeindegebiet im Gutleutviertel gehorte seit dem Inkrafttreten der Kirchengemeinde und Synodalordnung fur die evangelischen Kirchengemeinden des Konsistorialbezirks Frankfurt am Main am 1 Dezember 1899 zur Weissfrauengemeinde die von der westlichen Altstadt bis zur damaligen Stadtgrenze bei Griesheim reicht Um die kirchliche Betreuung zu verbessern wurde aus dem westlichen Gemeindebezirk zum 1 April 1955 eine eigenstandige Gemeinde errichtet die Gutleutgemeinde Die Namensgebung erinnert an den Gutleuthof ein mittelalterliches Lepra Spital Am Pfingstsonntag 1983 22 Mai kam der damalige Pfarrer der Gutleutgemeinde Martin Jurges mit seiner ganzen Familie beim Flugtagungluck von Frankfurt ums Leben An das Ungluck erinnert eine Gedenktafel auf dem Familie Jurges Platz in der Nahe der Kirche Seit den 1970er und 1980er Jahren gingen die Gemeindegliederzahlen sowohl in der Gutleut als auch in der Weissfrauengemeinde stark zuruck Zum 1 Januar 1999 schlossen sich daher die Gutleut und die Weissfrauengemeinde zur Evangelischen Gemeinde am Hauptbahnhof zusammen Am 1 Januar 2003 fusionierte diese mit der Matthausgemeinde zur Evangelischen Hoffnungsgemeinde Frankfurt am Main Literatur BearbeitenKarin Berkemann Nachkriegskirchen in Frankfurt am Main 1945 76 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Theiss Verlag ISBN 978 3 8062 2812 0 Stuttgart 2013 zugl Diss Neuendettelsau 2012 Deutscher Werkbund Hessen Wilhelm Opatz Hrsg Einst gelobt und fast vergessen moderne Kirchen in Frankfurt a M 1948 1973 Niggli Verlag Sulgen 2012 ISBN 978 3 7212 0842 9 Joachim Proescholdt Jurgen Telschow Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit Societats Verlag Frankfurt am Main 2011 ISBN 978 3 942921 11 4 Hermann Josef Hake Die Gutleutkirche in Frankfurt am Main ihre Geschichte Faltblatt Frankfurt am Main o J um 2008 Weblinks BearbeitenGeschichte der Gutleutkirche Memento vom 6 Marz 2016 im Internet Archive Evangelisches Frankfurt 8 November 2013 Fluchtlinge ziehen in die ehemalige Gutleutkirche um50 10307 8 66282 Koordinaten 50 6 11 1 N 8 39 46 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutleutkirche amp oldid 239714689