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Gustav Wirsching 8 Marz 1895 in Stuttgart 27 Mai 1961 in Radolfzell war ein deutscher Musikpadagoge Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGustav Wirsching war stark gepragt von der Jugendbewegung dem Wandervogel dem Kronacher Bund und der Singbewegung nach dem Ersten Weltkrieg Fur seine musikalische Entwicklung war mit entscheidend dass er wahrend seiner Ausbildung zum Volksschullehrer am Seminar in Esslingen in Professor Heinrich Lang einen Musiklehrer hatte der seine herausragende Begabung erkannte und ihn tatkraftig forderte Nach dreijahriger Ausbildung trat der eben Neunzehnjahrige 1914 seine erste Stelle als Unterlehrer in Loffenau Schwarzwald an wurde jedoch alsbald zum Kriegsdienst eingezogen Schon nach zehn Tagen wurde er schwer verwundet und lag vom Herbst 1914 bis zum Sommer 1915 im Lazarett ehe er den Schuldienst wieder aufnehmen konnte Von 1915 bis 1920 unterrichtete er an der Evangelischen privaten Lehrerbildungsanstalt Denkendorf Praparandenanstalt Zu seinen Schulern gehorte auch der schwabische Erzahler Karl Gotz der in seinem Buch Am hellen Mittag begeistert von den Schulstunden mit Gustav Wirsching erzahlt Nach der Schliessung der Denkendorfer Anstalt unterrichtete er in Stuttgart von 1923 bis 1942 an der Falkertschule der damaligen Versuchsschule des Landes Im Jahr 1943 ubernahm er an der Lehrerinnenbildungsanstalt Ohringen einen Lehrauftrag fur Musik Bald nach dem Zusammenbruch sammelte er im Sommer 1945 auf dem Stuttgarter Killesberg herumlungernde Kinder und eroffnete die Schule am Kochenhof Von 1946 bis 1960 lehrte er als Dozent fur Musik am Padagogischen Institut Stuttgart spater Padagogische Hochschule Ludwigsburg wo er den Kammerchor der Hochschule ins Leben rief mit dem er zahlreiche Konzertreisen nach Sudtirol und in die Schweiz unternahm Gustav Wirschings Begabung und Begeisterung fur die Musik fuhrte dazu dass er 1921 den Stuttgarter Singkreis grundete und damit nach den Worten von Hans Grischkat Grunder und geistiger Vater des Arbeitskreises der Stuttgarter Singkreise wurde Mit sechs anderen Volksschullehrern organisierte er 1923 eine Italienfahrt Die Gruppe wanderte von Stuttgart bis nach Neapel und wieder zuruck Unterwegs traten die Italienfahrer als Musikanten Schauspieler und Erzahler auf und knupften zahlreiche Kontakte zu Kunstlern und Personlichkeiten bis hin zur Audienz bei Papst Pius XI Der Lehrer und Puppenspieler Karl Haug hat uber diese Wanderung ein Reisetagebuch geschrieben und mit Zeichnungen illustriert Unter dem Eindruck dieser Wanderfahrt entstand auf Initiative von Gustav Wirsching die Schwabische Lehrergilde ein Zusammenschluss von Lehrern mit dem Ziel die Innere Schulreform voranzubringen Der erste Schritt an die Offentlichkeit war 1924 die Singwoche in Nagold mit Fritz Jode Als geschlossene Gruppe nahm die Gilde 1927 am Kongress des Internationalen Arbeitskreises fur Erneuerung der Erziehung IAK heute Weltbund fur Erneuerung der Erziehung WEE und New Fellowship in Locarno mit uber tausend Teilnehmern aus 46 Nationen teil Das Thema der Konferenz lautete Freiheit in der Erziehung Dort erhofften sich die Teilnehmer der Lehrergilde Unterstutzung fur ihr Ziel der freien und vorwiegend am Kind orientierten Schule Unter den Teilnehmern waren auch Peter Petersen und Gustav Wyneken Wichtige Impulse fur die weitere Arbeit der Lehrergilde gingen von der Verbindung zu Friedrich Schieker und dessen Schule am Kraherwald in Stuttgart aus Durch ihn und seine Lebensgemeinschaftsschule in der die Schuler bis zum Ende des 7 Schuljahres gemeinsam unterrichtet wurden lernten die Mitglieder der Lehrergilde einflussreiche Personlichkeiten der damaligen Gesellschaft kennen wie Martin Buber Leo Weismantel Elisabeth Rotten sowie Theodor Bauerle und uber sie das Gedankengut der Reformpadagogik Sein Nachlass befindet sich in der Wurttembergischen Landesbibliothek 1 Schriften Bearbeiten Hrsg Schwabisches Liederbuch Stuttgart 1938 Neuauflage Stuttgart 1997 Silberburg Verlag mit Karl Aichele Unsere Singfibel Stuttgart 1950 mit Karl Aichele Unser Liederbuch 1 Stuttgart o J mit Karl Aichele Bernhard Binkowski und Hermann Feifel Unser Liederbuch 2 Stuttgart 1950 mit Karl Aichele Unser Liederbuch fur Hessen Frankfurt a M 1948 mit anderen Unser Liederbuch fur Land und Leute an Rhein Mosel und Saar Stuttgart o J mit Karl Aichele Unser Liederbuch fur norddeutsche Kinder 9 Aufl Stuttgart 1965 mit Walter Klingenburg und Rudolf Schaal Bei uns daheim 2 Aufl Esslingen 1965 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustav Wirsching im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wirsching und die Lehrergilde auf der Seite des Landesarchivs Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Kurzbiografie auf der Seite der Wurttembergischen LandesbibliothekNormdaten Person GND 117411825 lobid OGND AKS VIAF 102144648310080806667 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wirsching GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikpadagogeGEBURTSDATUM 8 Marz 1895GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 27 Mai 1961STERBEORT Radolfzell Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Wirsching amp oldid 212835244