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Eduard Friedrich Gustav Kraft 18 August 1823 in Clausthal 9 Januar 1898 in Hannover war ein deutscher Forstmann der zuletzt als Koniglich Preussischer Oberforstmeister in der Provinz Hannover tatig war und der in den 1880er Jahren zahlreiche einflussreiche Schriften zur Durchforstung veroffentlichte Das von ihm eingefuhrte Einteilungssystem fur Bestandsbaume hat bis heute den Status eines internationalen Standards inne Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirkung 1 1 Kraft sche Baumklassen 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirkung BearbeitenGustav Kraft wurde in einem Forsthaus des Oberharzes geboren Seine Schulbildung absolvierte er am Clausthaler Gymnasium Nachdem er die im Konigreich Hannover vorgeschriebene praktische forstliche Ausbildung zuerst bei seinem Vater und danach beim damaligen Forster und spaterem Forstdirektor Heinrich Christian Burckhardt in Landwehrhagen durchlief besuchte er von 1845 bis 1847 die hannoversche Forstschule in Munden Neben Burckhardt zahlte dort auch der Forstmann Otto Ludwig Wissmann 1813 1877 zu seinen Lehrern Seine akademische Ausbildung beendete er in den Jahren 1850 51 an der Universitat Gottingen wo er die Studienfacher Mathematik und Naturwissenschaften besuchte deren Prufungen er mit Auszeichnung bestand 1 nbsp Originaldarstellung des Kraftschen Einteilungssystems fur Baume am Beispiel der Kiefer 1884 Zu den Ziffern siehe Haupttext Krafts gesamte Karriere im preussischen Staatsdienst war der Forstwirtschaft in der Provinz Hannover gewidmet Stationen seines Wirkens waren Uslar Bovenden Dassel und Misburg bevor er 1885 zum Oberforstmeister der Regierung in Hannover ernannt wurde eine Stellung die er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1892 innehatte 1 Kraft machte sich in seinem Fachgebiet durch zahlreiche Bucher und Schriften einen Namen Sein bekanntestes Wert ist das 1884 veroffentlichte Buch Beitrage zur Lehre von den Durchforstungen Schlagstellungen und Lichtungshieben In seinem Vorwort billigte er ihm zwar nur vorlaufigen Charakter zu aber das Anliegen fur manche Gegenstande der Forstwirtschaft die sich bis dato einer uber die Empirie hinausreichenden Erorterung nicht zu erfreuen hatten eine wissenschaftliche Grundlage zu schaffen so der Wortlaut in seinem Vorwort verschaffte dem Buch einen bis heute unbestrittenen Stellenwert innerhalb der Fachliteratur Unter anderem konnte Kraft zeigen dass sich zahlreiche Zusammenhange in mathematischen Formeln abbilden lassen Am bekanntesten wurde indes die von ihm entwickelte Klassifizierung der Baume nach ihrer sozialen Stellung innerhalb des Bestandes erkennbar an der Kronenform und ausbildung Sie wurde als Grundlage fur systematische Durchforstungsstudien von Forstlehreinrichtungen zahlreicher Lander ubernommen und ist bis heute aktuell 2 3 Kraft sche Baumklassen Bearbeiten Kraft teilte die Baume anhand ihrer Kronen in funf Hauptklassen ein 4 Vorherrschende pradominante herrschende dominante gering mitherrschende kodominante beherrschtea zwischenstandige im Wesentlichen schirmfreie meist eingeklemmte Kronenb teilweise unterstandige d h beschattete Kronen ganz unterstandige Baume in der Originalpublikation verwendeter Begriff Stamme a mit lebensfahigen Kronen nur bei Schattenholzarten b mit absterbenden oder abgestorbenen KronenDie Kraftsche Klassifizierung wird gelegentlich modifiziert angewendet indem jeweils einige Klassen zusammengefasst werden Kraft selbst fasste zum Beispiel die Klassen 1 3 zu herrschenden Baumen zusammen Eine andere vereinfachende Einteilung fasst die Klassen 2 und 3 als mitherrschend sowie 4 und 5 als beherrscht zusammen 5 Kraft wies des Weiteren darauf hin dass es einerseits fliessende Ubergange zwischen den einzelnen Klassen gibt und dass andererseits Windbruch und ahnliche die Kronen schadigende Ereignisse die Klassifizierung erschweren konnen Das Kraftsche System hat sich nach Expertenansicht bei gleichaltrigen geschlossenen Bestanden ausgezeichnet bewahrt Allerdings stosst es bei stark aufgelichteten oder Mischbestanden an Grenzen 6 Schriften Auswahl BearbeitenBeitrage zur forstlichen Wasserkunde 1863 Die Anfangsgrunde der Theodolithmessung 1863 Heinrich Burckhardt ein Lebensbild 1880 Zur Praxis der Waldwertrechnung und forstlichen Statik 1882 Beitrage zur Lehre von den Durchforstungen Schlagstellungen und Lichtungshieben Klindworth s Verlag Hannover 1884 google cd Beitrage zur forstlichen Zuwachsrechnung und zur Lehre vom Weiserprozent 1885 Beitrage zur forstlichen Statik und Waldwertrechnung 1887 Beitrage zur Durchforstungs und Lichtungsfrage 1889 Uber die Beziehungen des Bodenerwartungswertes und der Forsteinrichtungsarbeiten zur Reinertragslehre 1890Literatur BearbeitenGerhard Stinglwagner Ilse Haseder Reinhold Erlbeck Das Kosmos Wald und Forstlexikon Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co KG Stuttgart 1998 ISBN 3 440 15219 7 S 514Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustav Kraft im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachruf im Forstwissenschaftlichen Centralblatt April 1898 Einzelnachweise Bearbeiten a b Oberforstmeister Gustav Kraft In Forstwissenschaftliches Centralblatt April 1898 S 171 173 vdocuments net Peter Bachmann Waldwachstum I II In wsl ch 2008 abgerufen am 17 April 2019 Peter Bachmann Script Waldwachstum I II 41 Einleitung ETH Zurich abgerufen am 2 Februar 2022 Gustav Kraft Beitrage zur Lehre von den Durchforstungen Schlagstellungen und Lichtungshieben Klindworth s Verlag Hannover 1884 S 22 Peter Bachmann Script Waldwachstum I II 534 Vertikale Struktur ETH Zurich abgerufen am 2 Februar 2022 R Kennel Soziale Stellung Nachbarschaft und Zuwachs In Forstwissenschaftliches Centralblatt Band 85 Nr 7 8 Verlag Paul Parey Hamburg und Berlin 1966 S 193 256 tum de PDF Normdaten Person GND 1034933833 lobid OGND AKS VIAF 302250152 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kraft GustavALTERNATIVNAMEN Kraft Eduard Friedrich Gustav vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ForstwissenschaftlerGEBURTSDATUM 18 August 1823GEBURTSORT ClausthalSTERBEDATUM 9 Januar 1898STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Kraft amp oldid 239212365