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Der Grevinghof ist ein historischer Bauernhof in Westerbonen in Nordrhein Westfalen Er war ein markisches Lehen das 1392 93 im altesten Lehnbuch der Grafen von der Mark erwahnt wird und damals an Wennemar von Bogge verlehnt war 1 Der Grevinghof auf der Urkarte von 1828 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Etymologie 3 Lage 4 Bestand 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Kommentar zu dem Lehnbuch 2 wird die Besitzgeschichte des Hofes ab dem 15 Jahrhundert angegeben ausserdem eine Kurzbeschreibung Grevinghof zu Westerbonen ehemals mit Wassergraben befestigt 1486 den hochsten Betrag von 6 Gulden steuernd Schatzbuch S 36 hatte 1683 nur eine wuste Hausstatte 1713 kein Gebaude mehr Ende des 18 Jhs wieder bewohnt Dass die Hausstatte 1683 wust gelegen hat durfte zutreffend sein da in diesem Zeitraum kriegerische Auseinandersetzungen zwischen dem Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg und dem franzosischen Konig Ludwig XIV stattfanden die sich in diesem Gebiet abspielten Hier brandschatzten besonders die Truppen des Furstbischofs von Munster der mit dem Sonnenkonig verbundet war Dabei mag auch der Grevinghof verwustet worden sein Allerdings trifft die Angabe nicht zu dass der Grevinghof erst Ende des 18 Jahrhunderts wieder bewohnt gewesen sei Denn im Kataster der preussischen Regierung aus dem Jahr 1705 werden die Steuerlasten fur den Grevinghof aufgelistet 3 Auch das heute noch stehende Haupthaus wurde lt Inschrift auf dem Wulfbalken bereits 1742 von Othmer Johan Grevinghof und seiner Frau Clara Anna geb Stapel errichtet nbsp Grevinghof Haupthaus von 1742Etymologie BearbeitenDer Name Grevinghof leitet sich von Greve Vorsteher eines landlichen Bezirks mit richterlichen Funktionen und inge Nachkommen ab Die Grevinge besassen also diesen Hof als Stammsitz Das Amt des Greven war wahrscheinlich uber mehrere Generationen mit dem Hof verbunden sonst ware nicht die Bezeichnung Greve auf das Besitztum ubertragen worden 4 Lage BearbeitenNach der Urkarte von 1828 stellt sich der Grevinghof als eine teils von einem Bach durchflossene Graftenanlage dar in der zusatzlich eine Insel noch einmal durch eine eigene Grafte umgeben war Auf dieser Insel stand ein im 15 Jahrhundert errichteter gezimmerter Bergfried 5 Der Verlauf der Grafte kann im Gelande heute noch nachvollzogen werden Die gesamte Hoflage ist als Bodendenkmal geschutzt da hier ein weitgehend unuberbauter Lehenhof des Spatmittelalters uberliefert ist Bestand BearbeitenKern der Hofanlage ist das Niederdeutsche Hallenhaus das als Wohn Wirtschaftsgebaude in Vierstanderbauweise dreifach verriegelt mit Fussstreben gesichert und zudem mit einem Vorschauer versehen 1742 errichtet worden ist Ende des 19 Jahrhunderts reichte der Wirtschaftsteil nicht mehr aus so dass an das ostliche und westliche Seitenschiff Stalle teils in Backstein teils in Fachwerk errichtet angebaut wurden Ostlich gegenuber dem Wohnteil steht ein Fachwerkspeicher aus dem Anfang des 19 Jahrhunderts der ehemals als Backhaus genutzt wurde Um 1914 wurde dann noch eine grossraumige Scheune errichtet die eine altere ersetzte Die Anbauten sind so angeordnet dass eine eindrucksvolle u formige Anlage entstanden ist Diese ist als Zeugin des landwirtschaftlichen Wandels von der vor zur industriellen Epoche als Baudenkmal geschutzt Einzelnachweise Bearbeiten Margret Westerburg Frisch Die altesten Lehnbucher der Grafen von der Mark 1392 u 1393 Munster 1967 S 8 117 Vgl Westerburg Frisch 1967 S 80 Willy Timm Kataster der kontribuablen Guter in der Grafschaft Mark 1705 Munster 1980 Nr 541 vgl Paul Gravinghoff Die Bedeutung des Familiennamens Gravinghoff In Zeitschrift der genealogisch heraldischen Gesellschaft Roland zu Dortmund e V Jahrgang 16 1982 Bd 5 Heft 9 Lehnbrief v 15 17 1434 in Urkundenregesten aus dem Archiv des Hauses Wilbring Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Findbuch A 47251 60678 7 777612 Koordinaten 51 36 24 4 N 7 46 39 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grevinghof amp oldid 237457400