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Graphische Kunst ist ein Uberbegriff fur Formen der Kunst die auf Verfahren basieren die zur Vervielfaltigung des Gemalten Gezeichneten oder Geschriebenen oder uberhaupt zur druckbildlichen Darstellung irgendeines Objektes durch Malen Zeichnen oder Schreiben dienen Gewisse graphische Kunste konnen zu den bildenden Kunsten gerechnet werden wie z B der Holzschnitt die Radierung der Kupferstich oder die Kunstlerlithographie siehe Grafik der grosste Teil aber gehort zu den reproduzierenden Kunsten d h zu den mit mechanischen und photomechanischen Methoden arbeitenden Inhaltsverzeichnis 1 Typologie der graphischen Kunste 2 Entstehungsgeschichte der graphischen Kunste 3 Fachzeitschrift 4 Literatur 5 Quellen 6 EinzelnachweiseTypologie der graphischen Kunste BearbeitenDie graphischen Kunste scheiden sich in zwei Hauptgruppen Bei den rein photographischen Verfahren entstehen die Bilder durch Lichteinwirkung auf empfindlich gemachte Unterlagen und werden durch geeignete Prozesse dauernd gemacht Bei den Druckverfahren entstehen die Druckerzeugnisse dadurch dass eine Druckform mit Farbe versehen und auf die zu bedruckende Unterlage durch Pressen abgeklatscht wird Je nach Art der Druckform unterscheidet man zwischen Hochdruck Flachdruck Tiefdruck und Durchdruck Beim Hochdruck liegen die druckenden Stellen der Form hoher als die nichtdruckenden und kommen daher nur mit der farbenden Walze und dem Papierblatt in Beruhrung Holzschnitt Autotypie usw Beim Flachdruck liegen die druckenden Stellen der Form mit den nichtdruckenden in einer Ebene wobei letztere wasserig feucht erhalten die fette Farbe abstossen Kreide Feder und Photolithographie und Algraphie Lichtdruck Beim Tiefdruck liegen die druckenden Stellen in der Form tiefer als die nichtdruckenden von denen die im Uberschuss aufgetragene Farbe durch Wischen entfernt wird wahrend die Vertiefungen sie festhalten Radierung Kupferstich Heliogravure Steingravure Guillochierung usw Beim Durchdruck bestehen die Bildstellen der Druckform aus einer Schablone auf einem farbdurchlassigen Schablonentrager einem Sieb aus Kunststoff oder Metallfaden Nichtbildstellen sind farbundurchlassig Siebdruck Risographie Entstehungsgeschichte der graphischen Kunste BearbeitenDie erste Erfindung auf dem Gebiete der neueren graphischen Kunste ist die Xylographie Holzschneidekunst Wahrend Stempel und dergleichen schon in alten Zeiten in Holz geschnitten wurden stammt der Figurenholzschnitt aus dem Mittelalter Mit denselben Hilfsmitteln wie die auf Holzschnitten basierende Bilddruckerei funktionierte in ihren Anfangen auch die Typographie Buchdruckerkunst Allmahlich wurde jedoch der mehrmalige Schnitt ein und derselben Type dank Vervielfaltigung durch Guss durch die Polytypie ersetzt und es entstand die Schriftgiesserei und Stempelschneidekunst Aus der Goldschmiedekunst ging um die Mitte des 15 Jahrhunderts die Erfindung der Chalkographie Kupferstecherkunst hervor Im Gegensatz zum Holzschnitt dessen im Druck sichtbare Linien beim Schneiden stehen bleiben fuhrt der Kupferstecher sein Bild vertieft in Kupfer aus wobei die vertieften mit Schwarze ausgefullten Linien den Abdruck ergeben Im 19 Jahrhundert erfuhren die graphischen Kunste mit der Erfindung der Lithographie Steindruck einen erneuten Aufschwung Die Lithographie bot jedem Zeichner das Mittel seine Arbeit unmittelbar auf den Stein zu bringen der sich auch leichter als Holz oder Metall behandeln lasst Der einfache Uber oder Umdruck vorhandener Abdrucke sowie die Ubertragung der mit besonderer Tinte auf Papier geschriebenen oder gezeichneten Objekte durch die sogenannte Autographie erhohten die geschaftliche Bedeutung der Lithographie Aber auch in kunstlerischer Hinsicht gewann sie sehr bald weite Verbreitung und ersetzte in vielen Fallen den aufwandigeren Kupferstich wobei fur die feineren in kleinerem Massstab gehaltenen Illustrationen neu die Siderographie Stahlstecherkunst zur Anwendung kam Da gute Holzschnitte teuer waren wurden auch im Bereich des Buchdrucks Versuche unternommen die Druckschrift auf Stein zu ubertragen um Schrift und Bild wie beim Holzschnitt gemeinsam zu drucken Bei grosseren Auflagen konnte jedoch die lithographische Presse nicht mit der typographischen konkurrieren und man verfiel deshalb auf die sogenannte Hochlithographie und atzte die Steinzeichnung so hoch dass ein davon genommenes Klischee mittels der Buchdruckpresse gedruckt werden konnte Ahnliche Verfahren basierten auf der Hochatzung von Kupfer oder Zink Panikonographie oder Zinkhochatzverfahren Im 19 Jahrhundert wurde zudem die Photographie in den Dienst der graphischen Kunste gestellt zunachst indem man direkte Aufnahmen auf Holzstocke machte um danach zu stechen So konnte jede Zeichnung vollkommen originalgetreu in gewunschter Grosse ubertragen werden siehe Photoxylographie Nach dem Aufkommen der Daguerreotypie versuchte man zunachst die auf Silberplatten fixierten Bilder zu atzen und druckbar zu machen Spater kamen unter anderem folgende Verfahren zur Anwendung die Heliographie die zur Reproduktion von Strich und Punktzeichnungen etc dient die Albertotypie Lichtdruck der Woodburydruck die Photolithographie und die Photozinkographie sowie fur den Kupferdruck die Photogalvanographie und die Helio oder Photogravure in Halbtonmanier Fachzeitschrift BearbeitenDie Zeitschrift Die graphischen Kunste erschien von 1879 bis 1933 in Wien Sie wurde vierteljahrlich im Format von 38 40 cm im Selbstverlag der Fachvereinigung Gesellschaft fur vervielfaltigende Kunst herausgegeben Die Beitrage der Zeitschrift konzentrierten sich vor allem auf graphische Techniken einzelne Kunstler Sammlungen und Ausstellungsberichte Als Illustrationen enthielt die Zeitschrift Graphiken Buchschmuck und Kunstbeilagen Zunachst der klassischen akademischen Tradition verbunden zeigte sie spater eine Annaherung an die in den 1890er Jahren neu entstandenen Ideen der Wiener Sezession und ihrer Zeitschrift Ver Sacrum 1 Literatur BearbeitenMarkus Stegmann und Rene Zey Lexikon der graphischen Kunste Kleine digitale Bibliothek Band 25 CD ROM Directmedia Publishing Berlin 2007 Digitale Bibliothek ISBN 978 3 89853 325 6 Quellen BearbeitenGraphische Kunste In Brockhaus Kleines Konversations Lexikon 5 Auflage Band 1 F A Brockhaus Leipzig 1911 S 711 Graphische Kunste In Luegers Lexikon der gesamten Technik 2 Auflage Band 4 Deutsche Verlags Anstalt Leipzig Stuttgart 1906 S 610 611 zeno org Grapyische Kunste In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 8 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1907 S 233 235 Einzelnachweise Bearbeiten vgl Digitalisat UB Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graphische Kunst amp oldid 238677493