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51 4263 12 036615 Koordinaten 51 25 34 7 N 12 2 11 8 O Grabhugel von Dieskaup1f1p4Grabhugel von Dieskau Sachsen Anhalt Wann 2300 1550 v Chr FruhbronzezeitWo Kabelsketal OT Dieskau in Sachsen Anhalt DeutschlandDer Grabhugel von Dieskau war ein Grabhugel der fruhbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur 2300 1550 v Chr bei Dieskau einem Ortsteil der Gemeinde Kabelsketal im Saalekreis Sachsen Anhalt Im Vorfeld von Bauarbeiten erfolgte 1979 eine Notgrabung unter Leitung von Berthold Schmidt und Waldemar Nitzschke bei der die Uberreste des Hugels erforscht wurden Lage BearbeitenDer Hugel lag sudlich von Dieskau und ostlich des Schlossparks auf einem Feld In der Umgebung wurden die Reste mehrerer weiterer Grabhugel festgestellt Hierzu gehoren der Bornhock bei Rassnitz der im 19 Jahrhundert abgetragen wurde und dessen Uberreste zwischen 2014 und 2017 archaologisch untersucht wurde sowie der Hallberg zwischen Benndorf und Osmunde Die Gegend um Dieskau war eines der wirtschaftlichen und politischen Zentren der Aunjetitzer Kultur Darauf verweist der benachbarte Bornhock der mit einem Durchmesser von 65 Metern und einer Hohe von vermutlich 15 Metern einen der grossten bronzezeitlichen Grabhugel Mitteleuropas darstellt Auch stammen von hier zwei bedeutende Depotfunde mit Bronzegegenstanden Dieskau II und III Ein weiteres Ensemble aus Goldgegenstanden Dieskau I wurde ursprunglich als weiterer Depotfund angesehen Beschreibung BearbeitenDer Hugel lag auf einer Anhohe von etwa 60 m Durchmesser und 2 m Hohe Der eigentliche Grabhugel hatte einen Durchmesser von knapp 30 m Seine ursprungliche Hohe wird auf etwa 6 m geschatzt Im Zentrum lag eine Grabkammer Sie war annahernd nord sudlich orientiert mit einer Abweichung von 16 nach Westen Ihre Lange betrug 4 26 m und ihre Breite 3 34 m Die Kammer war ausgeraubt und stark zerstort es waren aber noch genug Reste erhalten um ihr ursprungliches Aussehen zu rekonstruieren An allen vier Seiten wurden Fundamentgruben festgestellt Sie verliefen an den Langseiten schrag nach innen und hatten ursprunglich der Aufnahme einer Dachkonstruktion aus schrag gegeneinander gestellten Holzbohlen gedient Auch die sudliche Schmalseite wies eine leicht schrage Grube auf wahrend die nordliche senkrecht verlief Vermutlich befand sich an der Nordseite auch der Eingang zur Kammer Bruchsteine unterschiedlicher Grosse an den Aussenseiten der Gruben hatten der Verkeilung der Holzbohlen gedient Weitere Bruchsteine stammten von einem Steinmantel der die Grabkammer einst umschlossen hatte Sowohl in seiner Grosse als auch vom Aufbau der Grabkammer her ahnelt der Hugel von Dieskau dem Furstengrab von Leubingen Landkreis Sommerda Thuringen und dem Furstengrab von Helmsdorf Landkreis Mansfeld Sudharz Sachsen Anhalt Es ist daher anzunehmen dass hier eine Person von ebenso hoher sozialer Stellung bestattet worden war Grabbeigaben wurden bei der Notbergung nicht gefunden Die hypothetische Zuweisung der Goldfunde von Dieskau zu diesem Hugel durch Schmidt und Nitzschke ist mittlerweile obsolet nbsp nbsp Die Grabkammer des Hugels von Dieskau ahnelte in ihrem Aufbau denen des Furstengrabs von Leubingen links und des Furstengrabs von Helmsdorf rechts Literatur BearbeitenJuliane Filipp Martin Freudenreich Der fruhbronzezeitliche Reichtum in der Mikroregion um Halle Dieskau Besuch der Ausgrabung des Bornhock sowie weiterer fruhbronzezeitlicher Fundplatze In Archaologie in Sachsen Anhalt N F Band 9 2018 S 377 380 Online Berthold Schmidt Waldemar Nitzschke Ein fruhbronzezeitlicher Furstenhugel bei Dieskau im Saalekreis Vorbericht In Ausgrabungen und Funde Band 25 1980 S 179 183 Andreas Sattler Die Graber der Aunjetitzer Kultur im Saalegebiet Zum Totenritual auf Grundlage der alteren Befunde Universitatsforschungen zur prahistorischen Archaologie Band 267 Habelt Bonn 2015 ISBN 978 3 7749 3941 7 S 97 98 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grabhugel von Dieskau amp oldid 229342873