www.wikidata.de-de.nina.az
Das Graberfeld von Kopparsvik ist ein wikingerzeitlicher 800 1050 n Chr Bestattungsplatz des 9 und 10 Jahrhunderts auf der schwedischen Insel Gotland 1 Hafenareal Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Besonderheiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Graberfeld liegt sudlich der Altstadt von Visby im Bereich des heutigen Hafens Die besonderen Beisetzungsformen heben Kopparsvik unter den Bestattungsplatzen der Wikinger heraus Die Graber sind in Sudwest Nordost Richtung orientiert nur zehn von ihnen weisen eine Ostwest christliche Orientierung auf 350 bis 400 Graber sind Korperbestattungen bei denen uber 65 der Toten in Erdgruben niedergelegt sind die mit Steinen bedeckt wurden Etwa ein Drittel war aufwandiger bestattet So fanden sich Spuren von Holzplanken oder Sargen Die Grabausstattung war relativ einheitlich Die Toten wurden bekleidet bestattet wie Textilspuren an den Fibeln und Nadeln zeigen In den Mannergrabern waren Gurtelgarnituren Messer und Ringfibeln haufig Die Frauengraber enthielten Dosenfibeln die einen Schal befestigten Der Rock wurde beidseitig mit Tierkopf Fibeln gehalten Halsschmuck in Form von Glas oder Mosaikperlen fand sich neben Kammen Schlusseln und Wetzsteinen 14 arabische Silbermunzen 894 936 n Chr fanden sich in einem Frauen und sechs in einem Mannergrab Die ubrigen Objekte weisen auf gotlandischen Ursprung hin Selten wurden berufsbezogene Beigaben etwa eine Waage und ein Gewichtssatz gefunden Es wurden nur wenig Waffen gefunden vier Saxe drei Axte und zwei Speerspitzen Besonderheiten BearbeitenKopparsvik ist nicht mit anderen wikingerzeitlichen Graberfeldern zu vergleichen Es bestand aus zwei Bereichen die sich zum Teil uberlappen Der nordliche wird von Mannergrabern dominiert Im Suden sind beide Geschlechter vertreten jedoch kaum Kinder Die mannliche Dominanz im Nordteil wurde mit dem Beruf der Toten in Verbindung gebracht Handler und Krieger Allerdings stutzen die Beigaben diese These nicht Es liessen sich auch relativ arm ausgestattete und achtlos angelegte Graber beobachten Dicht liegende Graber und zahlreiche Toten in Bauchlage Teilweise war die Grabgrube so klein dass der Verstorbene mit angewinkelten Knien in der Grube lag Archaologen deuteten die Bauchlage als nicht korrektes Begrabnisritual Dieses Phanomen ist bereits aus der Steinzeit 24000 v Chr bekannt Mit 38 solcher Graber davon das Gros im Nordteil zwei sind Frauengraber liegt Kopparsvik eindeutig an der Spitze In den meisten Fallen erhielten die Toten nur einzelne Beigaben Die Graber befinden sich oft am Rand der Bestattungsplatze Unabhangig von Religion oder kultureller Identitat scheint die Bauchlage mit einer nicht akzeptierten Grabposition einherzugehen Hingegen gelten sitzende oder andere Positionen als normal wahrend man die Bauchlage mit dem Gesicht zur Erde gewandt negativ einschatzt Meist handelt es sich um einzelne Individuen aber auf einigen Graberfeldern ist die Zahl hoher In Kopparsvik liegt sie etwa bei 8 bis 15 Unter den Bestatteten befand sich auch ein achondroplastischer Zwerg Die missgebildete Person hatte unverhaltnismassig kurze Arme kurze und gekrummten Oberschenkel aber einen normalen Rumpf und Kopf Ein Erwachsener mit einer solchen Genmutation wird nicht grosser als 127 cm Das Individuum wurde jedoch 50 bis 60 Jahre alt und bauchlings bestattet Teile der Tracht Ringfibel deuten trotzdem auf eine akkurate Bestattung In Kopparsvik weisen zahlreiche Manner auf ihren oberen Vorderzahnen horizontale Linien auf die zu Lebzeiten eingefeilt wurden Das Phanomen ist vereinzelt auch auf Oland und in Schonen und Danemark beobachtet worden Die Sitte seine Gruppenzugehorigkeit durch eine Modifizierung der Zahne zu kennzeichnen ist bei verschiedenen Volkern z B Aeta verbreitet In Kopparsvik fanden sich 46 Manner unterschiedlichen Alters Einige hatten eine Linie auf dem Vorderzahn andere mehrere Am ubrigen Skelett liessen sich keine Gemeinsamkeiten erkennen Auffallig waren der gute Zustand der Zahne die Bestattung im Nordteil sowie die Bauchlage bei mindestens zehn Individuen Die Frage wie der Nordteil des Graberfeldes zu interpretieren ist bleibt unbeantwortet Literatur BearbeitenCaroline Arcini Kopparsvik ein Graberfeld gibt Ratsel auf In Archaologie in Deutschland 1 2010 ISSN 0176 8522 S 24 25 Weblinks BearbeitenGraberfeld von Kopparsvik Eintrag in der Datenbank Fornsok des Riksantikvarieambetet schwedisch Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Hoops Reallexikon der germanischen Altertumskunde Band 12 Hrsg Johannes Hoops Herbert Jankuhn Heinrich Beck Walter de Gruyter Berlin 1998 ISBN 3 11 016227 X S 479 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche 57 630998 18 278482 Koordinaten 57 37 51 6 N 18 16 42 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graberfeld von Kopparsvik amp oldid 225473954