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Gottfried Polycarp Muller oder Mueller auch Gottfried Polycarpus Muller 14 Juni 1684 in Stollberg Erzgeb 17 Juni 1747 in Urschkau war ein deutscher evangelischer Bischof Rhetoriker und Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenMuller war Sohn des Pastors Gottfried Muller 1701 wurde er an der Universitat Leipzig zum Studium der Theologie und Philosophie immatrikuliert 1704 erhielt er in Leipzig den Magistergrad bevor er 1705 zum Studium der Grazistik und Orientalistik an die Universitat Altdorf kam wobei er insbesondere unter dem Einfluss von Johann Christoph Wagenseil stand Dort wurde er als Polycarpo in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen In den Jahren 1706 und 1708 begab er sich auf eine grossere Studienreise wobei er seine Sprachkenntnisse vertiefte In Holland betrieb er zudem kabbalistische Studien danach war er in England Auf seiner Studienreise lernte er bei seinem Aufenthalt in Rijnsburg Pierre Poiret kennen Muller kehrte 1708 nach Leipzig zuruck In der Folgezeit trat er schriftstellerisch in Erscheinung 1714 habilitierte er sich an der Leipziger Hochschule mit der Dissertation De mente substantia a corpore essentialiter diversa zum Magister legens und hielt Vorlesungen teilweise in deutscher Sprache Seine Berufung als ausserordentlicher Professor der Eloquenz und Poesie erfolgte 1716 an der Philosophischen Fakultat 1723 folgte er einem Ruf als Rektor an das Gymnasium Zittau Dort wurde er am 8 Juli ins Amt eingefuhrt Sein Schulkonzept ist in der Schrift Auffrichtige Vorstellung der Lectionen und Einrichtungen des Directoris in dem Zittauischen Gymnasio festgehalten 1729 bewertete eine kurfurstliche Kommission seine Arbeit am Gymnasium positiv Allerdings gab es in der Burgerschaft Zittaus Vorbehalte gegen seine Amtsfuhrung Muller stand ab 1727 in Kontakt zur Herrnhuter Brudergemeine ab 1729 im Austausch mit Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf Dieser Kontakt fuhrte zu einer Untersuchung wobei Muller 1732 freigesprochen wurde Im orthodoxen Zittau verschlechterte sich allerdings der Stand Mullers weiter Als Muller mit seiner Frau 1734 der Gemeine beitrat kam es zu einer weiteren Untersuchung Muller bat daraufhin um seine Entlassung aus dem Rektorendienst die am 7 Mai 1738 in Pirna vollzogen werden konnte Anschliessend zog er nach Herrnhut Muller wurde 1740 Bischof der Mahrischen Kirche mit Sitz in Marienborn Dort war er ausserdem Leiter des Padagogiums sowie des Theologischen Seminars Er beforderte auch die Grundung der Gemeinde in Neudietendorf und geriet daruber mit Zinzendorf nach dessen Ruckkehr aus Amerika 1743 in Streit da dieser nicht die Institutionalisierung vorantreiben wollte Auf Zinzendorfs Betreiben musste sich Muller in den Osten zuruckziehen 1744 wurde er Bischof der Mahrischen Kirche in Schlesien Er hatte seinen Sitz in Nieder Peilau Dort grundete er ein Padagogium und ein theologisches Seminar Dieses verlegte er 1745 1746 schrittweise nach Urschkau wo er wenige Zeit spater nach kurzer schwerer Krankheit starb Als Bischof Polycarp wurde er in Neusalz an der Oder beigesetzt Anlasslich des Todes von Muller wurdigte Zinzendorf mit dem er sich nur wenige Jahre zuvor uberworfen hatte das Wirken Mullers Werke Auswahl BearbeitenPhysiologia Moralis De Temperamentorum Propensionumque Humanarum Connexione Leipzig 1708 Kurtzer Entwurff der Allgemeinen Klugheit zu leben Zum Grund Eines Collegii hieruber aufgesetzet Lanckisch Leipzig 1710 Academische Klugheit in Erkenntnis und Erlernung nutzlicher Wissenschaftten darinnen die Methode sie zu erlernen und von allen Facultaten wohl zu Urtheilen gewesen wird 2 Bande Stock Leipzig 1712 1720 Mens Substantia A Corpore Essentialiter Diversa 2 Bande Schede Leipzig 1714 Idea eloquentiae nov antiquae Stock Leipzig 1717 Philosophia facultatibus superioribus accommodata 2 Bande Frankfurt und Leipzig 1718 1719 Auffrichtige Vorstellung der Lectionen und Einrichtungen des Directoris in dem Zittauischen Gymnasio Zittau 1734Literatur BearbeitenMuller Gottfried Polycarp In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 3 M R Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1751 Sp 728 729 Textarchiv Internet Archive Otto Kaemmel Muller Polycarpus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 669 673 Reinhard Breymayer Muller Gottfried Polycarp In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 469 f Digitalisat Weblinks BearbeitenWerke von und uber Polycarp Muller in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 117608297 lobid OGND AKS LCCN n2020040841 VIAF 1470156677152633770002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller PolycarpALTERNATIVNAMEN Muller Gottfried Polycarp vollstandiger Name Mueller Gottfried Polycarp Mueller PolycarpKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Bischof Rhetoriker und PhilosophGEBURTSDATUM 14 Juni 1684GEBURTSORT Stollberg Erzgeb STERBEDATUM 17 Juni 1747STERBEORT Urschkau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polycarp Muller amp oldid 229756381