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Gnutella gesprochen nʊˈtɛle mit einem stummen g ist ein dezentrales Peer to Peer Netzwerkprotokoll fur das Filesharing Es gibt weltweit mehrere Millionen Nutzer die uber verschiedene Clients auf das Netzwerk zugreifen Der meist genutzte und bekannteste Client war lange Zeit LimeWire Trotz des Namens gehort Gnutella nicht zum GNU Projekt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hintergrund 3 Technik 4 Software 5 Entwicklung 6 Nachfolger 7 Weblinks 8 QuellenGeschichte BearbeitenDas Gnutella Protokoll wurde von Justin Frankel Erfinder und fruherer Entwickler des Audioabspielprogramms Winamp definiert der am 14 Marz 2000 als erste Software fur das Gnutella Netzwerk die Beta Version des ebenfalls als Gnutella bezeichneten Programms zum kostenlosen Herunterladen im Internet freigab Frankels Arbeitgeber AOL zwang ihn jedoch das Projekt aufzugeben und das Programm war bereits einen Tag nach seiner Veroffentlichung nicht mehr uber die Projektwebseite abrufbar 1 Es war jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits weit verbreitet und weiterhin durch IRC Chatraume sowie Drittanbieter Websites verfugbar Einige Zeit spater gelang es einer Gruppe von unabhangigen Entwicklern das Gnutella Protokoll zu entschlusseln und ihre Ergebnisse zu veroffentlichen Daraufhin wurden zahlreiche weitere Programme fur das Gnutella Netzwerk entwickelt die auch den Leistungsumfang des Netzwerkes deutlich erweiterten Im Mai 2006 zahlte das Gnutella Netzwerk schatzungsweise 2 2 Millionen Nutzer 2 Hintergrund BearbeitenVorbild und Anreiz fur das Gnutella Netzwerk war in weiten Teilen das zentrale Peer to Peer Netzwerk Napster welches bereits seit Juni 1999 einen direkten Austausch von Musikdateien ermoglichte Durch die uberwiegend illegal getauschten Inhalte geriet die Betreiberfirma Napster jedoch immer haufiger in rechtliche Konflikte Frankels Motivation war es ein Netzwerk zu errichten das im Gegensatz zu Napster ohne zentrale Server und somit auch ohne zentralen Betreiber gegen den rechtliche Vorwurfe hatten erhoben werden konnen auskommen sollte Technik BearbeitenDas Gnutella Netzwerk ist ein vollstandig dezentrales Netzwerk Das bedeutet dass jeder Benutzer eine gleichwertige Software verwendet und es keine zentralen Server gibt welche die Suchanfragen bearbeiten Um trotzdem zu funktionieren muss das Client Programm mindestens einen anderen Benutzer sogenannten Node finden Um dies zu erreichen gibt es diverse Methoden wie vordefinierte Serverlisten GWebCache Seiten im Internet oder auch der Austausch von Host Listen uber IRC Wird eine Verbindung aufgebaut tauschen die Programme Listen erreichbarer Nodes aus welche dann wiederum kontaktiert werden bis die eingestellte Anzahl an Verbindungen erreicht ist Startet ein Benutzer des Netzwerkes eine Suchanfrage so wird diese zunachst nur an benachbarte Clients weitergeleitet Diese leiten dann ihrerseits die Anfrage an ihre Nachbarn weiter bis die angeforderte Datei gefunden wurde Anschliessend kann eine direkte Verbindung zwischen suchendem und anbietendem Benutzer fur die Datenubertragung hergestellt werden Der besondere Vorteil dieser Netzwerkstruktur ist die Ausfallsicherheit da Suchanfragen selbst dann weitergeleitet werden konnen wenn einzelne Teile des Netzwerkes zeitweise unerreichbar sind Nachteilig dagegen ist die lange Dauer der Suchanfrage da es keine zentralen Index Server gibt und die hohe Netzwerkbelastung da mit der Distanz zum suchenden Client die Anzahl der Anfragen exponentiell anwachst In den letzten Jahren wurde das Gnutella Netzwerk allerdings deutlich weiterentwickelt so dass die Effizienz betrachtlich erhoht werden konnte Beispiele hierfur sind das QRP mit dem Quellen sich austauschen welche Dateien sie haben so dass auf den letzten beiden Schritten die Anfragen nur noch an diejenigen weitergeleitet werden die moglicherweise antworten konnen und dynamische Suchanfragen wodurch nicht alle benachbarten Systeme auf einmal angefragt werden sondern nur so viele bis genugend Suchergebnisse erhalten wurden Software BearbeitenWindowsBearShare Microsoft Windows Closed Source Entwicklung 2005 eingestellt seit dem 4 Mai 2006 an iMesh verkauft FileScope Microsoft Windows Net Framework Open Source GPL C Netzwerk erweiterbar keine Spy Adware unterstutzt Gnutella Gnutella2 inkl Hub Modus eD2k und OpenNap Gnotella Microsoft Windows Entwicklung 2001 eingestellt Gnucleus Microsoft Windows Open Source GPL C unterstutzt auch Gnutella2 KCeasy Microsoft Windows Open Source unterstutzt auch Ares und OpenFT Morpheus Microsoft Windows Closed Source Netzwerk erweiterbar enthalt Adware Spyware Shareaza Microsoft Windows Open Source Netzwerk erweiterbar unterstutzt Gnutella Gnutella2 eDonkey2000 und BitTorrent XoloX Microsoft Windows auch FastTrack und eD2k Website xolox nl ist nur geparkt und voll mit Werbelinks Mac OSAcqlite Mac OS X Acquisition Mac OS X Closed Source Shareware Unix basiertgtk gnutella Unix Open Source GPL C Mutella Unix Open Source kommandozeilenbasiertplattformunabhangigCabos Mac OS X und Microsoft Windows Open Source basiert auf LimeWire und Acquisition Phex bzw I2Phex plattformunabhangig Open Source GPL Java LimeWire plattformunabhangig Open Source GPL Java bis zur gerichtlichen Sperrung meistgenutzter Gnutella Client MLDonkey bis Version 2 8 7 plattformunabhangig Open Source GPL Objective CAML Netzwerke erweiterbarEinige weitere Clients basieren auf giFT Entwicklung BearbeitenDas Gnutella Protokoll wird standig durch neue Erweiterungen verbessert Zum einen wird hiermit die Funktionalitat erweitert zum anderen wird mit ausgeklugelten Algorithmen versucht die benotigte Bandbreite zu reduzieren und die Stabilitat zu verbessern Hierzu gehoren Klassifizierung in Ultrapeer und Blattknoten Query Routing Protokoll QRP Horizontstatistik HSEP Aktive und passive Warteschlangen fur Dateitransfers Komprimierung der P2P Verbindungen Link Compression Extension Propagieren alternativer Dateiquellen uber das sogenannte Download Mesh Download Verifikation mittels Tiger Tree Hashes Meta DatenViele Gnutella Clients sind Open Source Software Dementsprechend ist es moglich an der Entwicklung der Clients selbst mitzuwirken Nachfolger BearbeitenDas Gnutella Protokoll hat einige konzeptionelle Schwachen die sich ohne Bruch der Kompatibilitat nicht beheben lassen Als Erweiterung von Gnutella die diese Schwachen beheben soll werden vielfach Netzwerke nach dem Kademlia Algorithmus aufgefasst wie zum Beispiel das von den Entwicklern von LimeWire entworfene mojito DHT das im Moment jedoch allein zur Quellenidentifikation genutzt wird Bei auf Kademlia beruhenden Netzwerken gibt es ebenfalls keine zentralen Server jedoch wird fur jede einzelne denkbare Suchabfrage jeweils ein bestimmter Ansprechpartner rechnerisch ermittelt der fur diese Abfrage zustandig ist Damit wird das bei Gnutella bestehende Problem vermieden dass praktisch jede Suchabfrage zu jedem Rechner gelangen muss wenn auch seltene Dateien erfolgreich gefunden werden sollen Im Gegenzug sind allerdings die unscharfen Suchen via Suchwort fur die Gnutella entwickelt wurde mit Kademlia schwerer effizient zu implementieren da nur Suchen nach exakten Werten moglich sind wahrend in Gnutella alle Treffer zuruckgegeben werden auf die die Suchworter passen In diesem Zusammenhang spricht man bei Gnutella auch von einem unstrukturierten Overlay wahrend es sich bei Kademlia um ein strukturiertes Overlay handelt 2002 wurde das bis auf das alte Handshake neu erfundene Gnutella2 Protokoll veroffentlicht welches von der Gnutella Entwicklergemeinde nicht als Nachfolgeprotokoll anerkannt wird Da es inkompatibel zu Gnutella ist wird es als unabhangiges Protokoll betrachtet obwohl beide Netzwerke nach wie vor durch den gleichen Handshake miteinander verwoben sind Seinem Entwickler zufolge skaliert das Protokoll besser als Gnutella da es uber effizientere Suchmechanismen verfugt und durch seine spezifische Paketstruktur ohne Kompatibilitatsverlust fast unbegrenzt erweitert werden kann Ausserdem wird angegeben dass es einfacher ist einen Gnutella2 Client neu zu entwerfen als einen Gnutella Client mit vergleichbaren Fahigkeiten Gnutella Entwickler widersprechen der Aussage uber die Skalierbarkeit und Effizienz allerdings und fuhren an dass die gleiche Erweiterbarkeit in Gnutella bereits durch Generic Gnutella Extension Protocol GGEP Erweiterungen gegeben ist Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Gnutella Tutorial als Wikibook Lern und Lehrmaterialien Gnutella Developer Forum Dokumentation des Gnutella ProtokollsQuellen Bearbeiten Christian Rabanus AOL Tochter entwickelt Napster Clon In heise online 15 Marz 2000 abgerufen am 25 Dezember 2019 Stand Mai 2006 Quelle www slyck com Memento vom 24 April 2006 imInternet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gnutella amp oldid 226561963