Glass ist ein Thriller von M. Night Shyamalan. Es handelt sich bei dem Film um eine Fortsetzung von Split aus dem Jahr 2016, der eine eigenstĂ€ndige Fortsetzung von Unbreakable â Unzerbrechlich aus dem Jahr 2000 ist. Der Film kam am 17. Januar 2019 in die deutschen und am 18. Januar 2019 in die US-Kinos.
Film | |
Titel | Glass |
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Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2019 |
LĂ€nge | 129Â Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | M. Night Shyamalan |
Drehbuch | M. Night Shyamalan |
Produktion | Jason Blum, M. Night Shyamalan, Marc Bienstock Ashwin Rajan |
Musik | West Dylan Thordson |
Kamera | Mike Gioulakis |
Schnitt | Luke Ciarrocchi, Renaldo Kell |
Besetzung | |
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Chronologie |
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â Split |
Handlung Bearbeiten
Kevin Wendell Crumb, ein junger Mann mit Dissoziativer IdentitĂ€tsstörung, ist noch immer auf freiem FuĂ und hochgefĂ€hrlich, wenn âdie Bestieâ, eine körperlich krĂ€ftige und in ihrem Wesen animalische Persönlichkeit, in ihm zum Vorschein kommt. Diese vertritt die Ansicht, nur Personen, welche Leid erfahren haben, wĂ€ren âreinâ, und verlangt Menschen, die ihrer Auffassung nach âunreinâ sind, als Opfergabe, die sie dann verspeist. ZunĂ€chst waren nur wenige der insgesamt 23 anderen IdentitĂ€ten Crumbs auf ihrer Seite, jedoch gelingt es ihr, immer weitere von ihrer Sache zu ĂŒberzeugen. âDie Bestieâ und ihre AnhĂ€nger nennen sich selbst âdie Hordeâ.
David Dunn ist ein Mann mit ĂŒbermenschlichen FĂ€higkeiten. Er ist unverwundbar, ungewöhnlich stark und kann durch BerĂŒhrungen die böse Seite anderer Leute erkennen. Seine einzige Schwachstelle stellt Wasser dar, auf das er genau wie gewöhnliche Leute reagiert. Er verbringt einen GroĂteil seiner Zeit damit, in einen Regenmantel gehĂŒllt Verbrecher zu jagen, weshalb er als VerĂŒber von Selbstjustiz behördlich gesucht wird. In seiner TĂ€tigkeit wird er von seinem Sohn Joseph unterstĂŒtzt, zu dem er Funkkontakt hĂ€lt. In einem Fernsehbericht erfĂ€hrt er von Kevins Taten und heftet sich deshalb an seine Fersen, um ihm das Handwerk zu legen. Dieser hat inzwischen vier junge Frauen als Opfer fĂŒr âdie Bestieâ entfĂŒhrt, die angekettet in einer alten Ziegelei nach und nach die Bekanntschaft mit seinen verschiedenen Persönlichkeiten machen. Als Dunn bei einem seiner KontrollgĂ€nge auf Kevin stöĂt und ihn zufĂ€llig berĂŒhrt, hat er eine Vision, die ihm zeigt, wo sich die MĂ€dchen befinden. Nach deren Befreiung kommt es zu einem Kampf mit der âBestieâ, wobei jedoch beide von der Polizei entdeckt und gefangen genommen werden.
Sie finden sich im Raven Hill Memorial Psychiatric Research Center wieder, einer Einrichtung der Psychiaterin Dr. Ellie Staple, die sich auf Individuen spezialisiert hat, die glauben, Superhelden zu sein. Dunn wird mit HochdruckdĂŒsen, die im Ernstfall sein Zimmer mit Wasser ĂŒberfluten, festgehalten. Kevin hĂ€lt man mit Hypnoselicht unter Kontrolle, starkes Blitzlicht, das ihn zwingt, seine Persönlichkeit zu wechseln, sollte eine gefĂ€hrliche IdentitĂ€t die Kontrolle ĂŒber seinen Körper ĂŒbernehmen.
In der Einrichtung befindet sich auch Elijah Price, der sich selbst âMr. Glassâ nennt. Er hat die Glasknochenkrankheit und sitzt aufgrund unzĂ€hliger BrĂŒche im Rollstuhl. Der hochintelligente Mann ist der Ăberzeugung, dass die ErzĂ€hlungen in Comics auf reale Vorbilder zurĂŒckgehen. Price ist der frĂŒhere Mentor von David Dunn, der ihn dazu brachte, seine SuperkrĂ€fte zu erkennen. Er wurde von diesem jedoch hinter Gitter gebracht, nachdem er durch eine BerĂŒhrung in einer Vision gesehen hat, dass Price auf der Suche nach einem Superhelden absichtlich mehrere tödliche UnfĂ€lle verursachte, um eine unverwundbare Person ausfindig zu machen. Aufgrund seines messerscharfen Verstandes und seiner FĂ€higkeit als gerissener Taktiker wird der hochgradig gefĂ€hrliche Price mit Sedativa ruhiggestellt.
Staple bemĂŒht sich, alle Welt zu ĂŒberzeugen, dass es keine ĂŒbermenschlichen KrĂ€fte gibt und die drei Patienten nur eine spezielle psychische Erkrankung haben. Es gelingt ihr in einer Gruppensitzung, in Dunn und einzelnen Persönlichkeiten Crumbs Zweifel an der eigenen Superkraft zu sĂ€en. Jeder der Insassen bekommt regelmĂ€Ăig von einer Person Besuch: Price von seiner Mutter, Dunn von seinem Sohn und Crumb von Casey, die von der âHordeâ zu einem frĂŒheren Zeitpunkt entfĂŒhrt, dann jedoch von der âBestieâ freigelassen wurde, als diese die von Leid geprĂ€gte Vergangenheit der jungen Frau erkannte.
Elijah Price hat inzwischen unbemerkt seine Medikamente abgesetzt und spricht eines Nachts mit Crumb, um ihm mitzuteilen, dass er in der âBestieâ ebenfalls SuperkrĂ€fte zu sehen glaubt. Da die zahlreichen Ăberwachungskameras eindeutig belegen, dass Price seine Zelle verlassen hat, wird ein eigentlich erst fĂŒr einen spĂ€teren Termin angesetzter Eingriff an seinem Gehirn bereits am nĂ€chsten Tag vorgenommen. Jedoch gelang es ihm zuvor, die Maschine so zu manipulieren, dass sie keine Wirkung zeigt. Kurz darauf kann er mithilfe einer Glasscherbe einen WĂ€rter töten und Kevin Crumb befreien, den er ĂŒberzeugen kann, der Welt zu offenbaren, dass Superhelden und -schurken unter ihnen leben. DafĂŒr wĂ€re allerdings die Hilfe von David Dunn notwendig, der sich der âBestieâ in aller Ăffentlichkeit stellen mĂŒsse. Da dieser jedoch mittlerweile seinen Glauben an die eigenen KrĂ€fte verloren hat, appelliert Price an seinen BeschĂŒtzerinstinkt, indem er ihm ankĂŒndigt, ein Attentat auf der Eröffnungsfeier eines Hochhauses auszuĂŒben. Durch die FĂ€higkeiten der âBestieâ schaffen es die beiden Schurken, aus der Anstalt zu entkommen, und auch Dunn, der durch seinen Willen, den Angriff zu verhindern, seine StĂ€rke wiedererlangen kann, gelingt es, aus seiner Zelle auszubrechen und sich seinen Feinden zu stellen.
Vor der Einrichtung kommt es zum Aufeinandertreffen aller Hauptfiguren, als Casey, Joseph und Mrs. Price am Schauplatz ankommen, wĂ€hrend Dr. Staple bewaffnete MĂ€nner versammelt, um die flĂŒchtigen Insassen zu bekĂ€mpfen. Joseph, der inzwischen ĂŒber Kevin Crumb recherchierte, offenbart diesem, dass sein Vater bei einem der UnglĂŒcke starb, die Elijah Price arrangierte â dasselbe, das David Dunn als Einziger ĂŒberlebte. Nachdem sein Vater gestorben war, fing Crumbs Mutter an, ihn zu misshandeln, was zur Entstehung seiner vielfĂ€ltigen Persönlichkeiten fĂŒhrte. âDie Bestieâ verwundet Price daraufhin schwer und stöĂt Dunn in einen Wassertank, durch welchen dieser geschwĂ€cht wird, verwandelt sich danach jedoch in den körperlich deutlich weniger robusten Kevin zurĂŒck, der schlieĂlich von einem von Staples MĂ€nnern erschossen wird. Kurz darauf ertrĂ€nkt ein anderer von ihnen Dunn in einer PfĂŒtze. Die Ărztin offenbart dem sterbenden Price in seinen letzten Momenten, dass sie die meiste Zeit ihrer Karriere damit verbracht hat, Superhelden daran zu hindern, sich der Welt zu offenbaren. Sie gehört, wie sich herausstellt, zu einer Geheimorganisation, die seit 10.000 Jahren versucht, Personen mit ĂŒbermenschlichen KrĂ€ften aufzuspĂŒren, damit es keine Götter auf der Erde gibt. Bislang waren sie dabei erfolgreich.
Die Kameras in der psychiatrischen Anstalt waren aber zuvor von Elijah Price gehackt worden, sodass das Filmmaterial versendet wurde und nun von Casey, Mrs. Price und Joseph verbreitet werden kann, wodurch die Existenz von Personen mit ĂŒbermenschlichen FĂ€higkeiten offenbart wird. Staple ist schockiert, dass die Ăffentlichkeit jetzt von den Superhelden weiĂ, fĂŒr deren Geheimhaltung sie kĂ€mpfte. Ihre PlĂ€ne und die der geheimen Gesellschaft sind durchkreuzt worden.
Produktion Bearbeiten
Entstehungsgeschichte Bearbeiten
Es handelt sich bei dem Film um eine Fortsetzung von Split aus dem Jahr 2016 und Unbreakable â Unzerbrechlich aus dem Jahr 2000, in dem Figuren aus beiden Filmen aufeinandertreffen. Alle drei Filme sind somit im gleichen filmischen Universum angesiedelt. Glass bildet den letzten Teil der so genannten âEastrail 177â-Trilogie, und soll alle Filme ĂŒber das bislang Angedeutete hinaus miteinander verbinden und fortsetzen.
In der kurzen Schlussszene von Split sehen mehrere GĂ€ste in einem Restaurant einen Fernsehbericht ĂŒber Kevins Taten. Als eine Frau auf die Parallelen zu anderen Verbrechen hinweist, die von einem Mann im Rollstuhl vor 15 Jahren geplant wurden, erinnert sie der Gast neben ihr mit dem Namensschild Dunn daran, dass der Rollstuhlfahrer ein gewisser Mr. Glass war. Durch das ĂŒberraschende Wiedersehen mit Bruce Willisâ Charakter David Dunn aus Unbreakable â Unzerbrechlich wurde enthĂŒllt, dass es sich bei Split um einen Ableger dieses Films handelt. Glass, der Filmtitel des dritten Teils, spielt wiederum auf den Bösewicht und Comicliebhaber Elijah Price an.
Stab, Filmgenre und Aufbau Bearbeiten
Regie fĂŒhrte wieder M. Night Shyamalan, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. Shyamalan fĂŒhrte bereits bei den beiden VorgĂ€ngerfilmen Regie. Im April 2018, im Rahmen der Cinema Con 2018, enthĂŒllte der Regisseur, dass sein neuer Film das âThriller-Genre und Comic-Genreâ miteinander verbinden werde, um den âersten wirklich geerdeten Comic-Filmâ zu schaffen. Gleichzeitig hatte Shyamalan aber auch das Ziel, dass jeder der Filme auch auf eigenen Beinen stehen können sollte. WĂ€hrend Split und Unbreakable als Horror-Thriller galten, wurde Glass als Superheldenfilm vermarktet. In einem Interview mit Collider versuchte Produzent Jason Blum den Film dabei vom gĂ€ngigen Marvel-Schema abzuheben: â[Glass] ist eine Art Superheldenfilm. FĂŒr mich ist er das. Er ist ganz anders. Ich wĂŒrde sagen, er ist kein Marvel-Film, aber ein Superheldenfilm.â
Wie in den beiden VorgĂ€ngerfilmen gibt es in Glass wieder Gut und Böse. Shyamalan lĂ€sst im Film Mr. Glass den gleichen Plan verfolgen, den er bereits in Unbreakable hatte. Er will der Welt beweisen, dass Superhelden existieren, und provoziert aus diesem Grund Schrecken und Verbrechen. In Glass sieht anfĂ€nglich alles danach aus, als wolle er hierfĂŒr ein bombastisches Duell zwischen Dunn und Crumb auf dem höchsten Wolkenkratzer von Philadelphia inszenieren, das von der ganzen Welt verfolgt werden kann. Shyamalan hat jeden seiner drei vermeintlichen Superhelden mit ganz eigenen Schwachpunkten ausgestattet: Elijah von Geburt an mit einer Glasknochenkrankheit, Kevin Crumb mit einer multiplen Persönlichkeit, in deren Innerem ein 9-JĂ€hriger steht, der nicht Ă€lter werden will und eigentlich von den anderen Persönlichkeiten beschĂŒtzt werden soll, und David Dunn seit seiner Kindheit mit einer Angst vor Wasser, die ihn nahezu lĂ€hmt und schlieĂlich wehrlos macht. Der Zuschauer wird so vor die Frage gestellt, ob er nun an die Superhelden in Shayamalans Filmwelt glauben oder sich auf die Seite der Ărzte stellen soll: âIm letzten Akt des Films lĂ€sst er seine drei Figuren Mr. Glass, Kevin und David Dunn in einer einzigen Grauzone gegeneinander antreten, setzt sie mal heroisch, mal armselig in Szene und erschafft dadurch einen ambivalenten Höhepunktâ, so Daniel KrĂŒger vom Musikexpress.
Besetzung und Dreharbeiten Bearbeiten
Die Schauspieler Bruce Willis, Samuel L. Jackson und James McAvoy ĂŒbernahmen im Film die Rollen von David Dunn, Elijah Price alias Mr. Glass und Kevin Crumb und spielen damit wieder die aus den beiden VorgĂ€ngerfilmen bekannten Figuren. Anya Taylor-Joy ĂŒbernahm die Rolle von Casey Cooke. Shyamalan ist in einem Cameo-Auftritt als Kunde in Dunns Laden zu sehen.
Neu in das Shyamalanverse hinzugetreten ist Sarah Paulson in der Rolle der Therapeutin Dr. Ellie Staple, die sich auf Individuen spezialisiert hat, die glauben, dass sie Superhelden sind. Sie interviewt das Trio im Film und will ihren drei HĂ€rtefĂ€llen klarmachen, ihr Wahn sei vor allem eine Kompensation, die dem BedĂŒrfnis entspringt, den eigenen SchwĂ€chen und Traumata zu entkommen, so Felicitas Kleiner vom Filmdienst. Dr. Staple versucht, die scheinbar ĂbernatĂŒrlichen wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen: âSie entlarvt Kevins multiple Persönlichkeiten als Krankheit, seine StĂ€rke als ĂŒberhaupt nicht so stark und sein Ăberleben eines Schrotflintenschusses als GlĂŒck und feuchtes SchieĂpulver. David Dunns FĂ€higkeiten werden von ihr ebenfalls als eine Mischung aus Intuition, GlĂŒck und Workout geerdetâ, so Daniel KrĂŒger. Staple bringe so nicht nur Helden und Schurken ins Zweifeln, sondern auch die Zuschauer.
Anfang Dezember 2017 beendete man die Dreharbeiten in Philadelphia. Glass greift auch auf ungenutztes Filmmaterial aus Unbreakable zurĂŒck, so eine Szene, in der Dunn in das Zimmer seines Sohnes kommt, und eine weitere, in der er sich mit Kevins Vater im gleichen Zug befindet.
Filmmusik, Marketing und Veröffentlichung Bearbeiten
Die Filmmusik wurde von West Dylan Thordson komponiert. Der Soundtrack zum Film wurde am 18. Januar 2019 von Back Lot Music als Download veröffentlicht. Dieser verwendet auch Musik von James Newton Howard fĂŒr den Film Unbreakable.
Im Rahmen der CinemaCon im April 2018 wurde auch ein erster Trailer vorgestellt. Anfang Juli 2018 folgte ein erstes offizielles Teaser-Poster, das mit der Tagline âYou canât contain what you areâ (engl. fĂŒr âDu kannst nicht zurĂŒckhalten, was du bistâ) versehen war. Ein weiterer Teaser folgte Mitte Juli 2018, wenige Tage spĂ€ter ein erster Langtrailer. Beim Sitges Film Festival wollte Shyamalan im Oktober 2018 einen Preview vorstellen. Der Film kam am 17. Januar 2019 in die deutschen und am 18. Januar 2019 in die US-Kinos.
Rezeption Bearbeiten
Altersfreigabe Bearbeiten
In den USA wurde der Film von der MPAA als PG-13 eingestuft. In Deutschland erhielt der Film eine Freigabe ab 16 Jahren. In der FreigabebegrĂŒndung heiĂt es: âTrotz der deutlichen FiktionalitĂ€t der meisten Aspekte kann dabei die teils sehr realitĂ€tsnah inszenierte und drastische Gewalt im Zusammenspiel mit Bedrohungsmomenten und diversen Ambivalenzen der Figuren und der Handlung zu einer ĂŒberfordernden, desorientierenden Wirkung bei Kindern unter 16 Jahren fĂŒhren.â
Kritiken Bearbeiten
Der Film konnte bisher 36 Prozent der Kritiker auf Rotten Tomatoes ĂŒberzeugen und erhielt auf Metacritic einen Metascore von 43 von 100 möglichen Punkten.
Nach ersten VorfĂŒhrungen des Films Anfang Januar 2019, so in Paris, fielen die Kritiken gemischt aus. So meint Scott Mendelson von Forbes, Glass sei M. Night Shyamalans enttĂ€uschendster Film. Er fĂŒge seinen VorgĂ€ngern wenig Wert hinzu, biete nichts im Hinblick auf den aktuellen Kommentar seines Genres und tue der sorgfĂ€ltig konstruierten Mythologie nicht gut. Zudem sei er so sehr auf Wendungen in der Geschichte konzentriert, dass er seine Figuren meist aus den Augen verliere, so Mendelson weiter.
Andreas Platthaus schreibt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Shyamalan betreibe mit der ZusammenfĂŒhrung seiner beiden Ă€lteren Filme zum neuen etwas, was man universe building nennt: âdie Integration verschiedener Figuren und HandlungsfĂ€den in ein erzĂ€hlerisches Kontinuum.â Das sei das Erfolgsrezept der Superhelden-Comics und mehr noch ihrer Verfilmungen, so Platthaus weiter, allerdings nur, solange man von Mainstream rede: âAls singulĂ€r wahrgenommene Leistungen können unter einer solchen Fortsetzung und damit Degradierung zum Muster nur leiden. Und die, die sich an die ursprĂŒngliche Geschichte noch erinnern, sie geliebt haben, leiden mit.â
Birgit Roschy von epd Film erklĂ€rt, Shyamalan fĂŒhre den Zuschauer wieder in die Irre, indem er mit seinem Markenzeichen, einem unvorhersehbaren Twist, die Geschichte umkrempele: âWie gehabt verweigert er sich mit Auteur-AllĂŒre einer Special-Effects-Show, inszeniert Actionszenen gegen den Strich und erdet seine Charaktere in einem tristen Milieu an OriginalschauplĂ€tzen im heimatlichen Philadelphia.â Shyamalan habe es im Auf und Ab seiner Karriere geschafft, seine UnabhĂ€ngigkeit zu wahren, und tue unter Einsatz eigener Mittel weitgehend, was er will, und all diese WidersprĂŒche machten den Reiz auch dieses Metafilms mit seinen genresprengenden Eigenwilligkeiten aus, so Roschy weiter.
Sassan Niasseri von Rolling Stone schreibt, Shyamalan stelle die potenten Superhelden als ultimative Vorbilder dar und persifliere deren Welt gleichzeitig als absolut berechenbar: âDer 49-jĂ€hrige versteht Glass als Abrechnung mit allen, die Fantasy als RealitĂ€tsverweigerung betrachten. Mit den Gesetzen der Empirie muss man Shyamalan nicht kommen, und seinen Superhelden erst recht nicht. Doctor tells lies wird zum Mantra dieses Films, der ĂŒber weite Strecken in einer geschlossenen Anstalt spielt, und man könnte dessen Insassen, auch die Mörder, als Opfer sehen.â
Einspielergebnis Bearbeiten
In Nordamerika sicherte sich Glass mit Einnahmen in Höhe von rund 40 Millionen US-Dollar an seinem Eröffnungswochenende den ersten Platz der Kinocharts. In Deutschland konnte der Film in den ersten Tagen nach Kinostart rund 255.000 Besucher verzeichnen, durch die er rund 2,4 Millionen Euro erwirtschaften konnte. Auch am zweiten Wochenende konnte der Film die nordamerikanischen Kino-Charts mit Einnahmen von rund 9,54 Millionen US-Dollar dominieren. Die weltweiten Einnahmen des Films aus KinovorfĂŒhrungen belaufen sich auf 247,0 Millionen US-Dollar, von denen er allein 111,05 Millionen im nordamerikanischen Raum einspielen konnte. In Deutschland verzeichnet er 933.200 Besucher, durch die er 8,61 Millionen Euro erwirtschaften konnte und sich auf Platz 26 der Jahres-Charts 2019 befindet.
Auszeichnungen Bearbeiten
- Nominierung als Schlechtester Nebendarsteller (Bruce Willis)
- Auszeichnung fĂŒr das Beste Filmposter eines Thrillers
- Nominierung fĂŒr das Beste Filmposter
- Nominierung fĂŒr das Originellste Poster
London Criticsâ Circle Film Awards 2019
- Nominierung als Young British/Irish Performer Of The Year (Anya Taylor-Joy, auch fĂŒr The Secret of Marrowbone und Thoroughbreds)
National Film & TV Awards 2019
- Nominierung als Bester Schauspieler 2019 (James McAvoy)
- Nominierung in der Kategorie Drama Movie of 2019
- Nominierung als Drama Movie Star of 2019 (Sarah Paulson)
- Nominierung als Drama Movie Star of 2019 (Samuel L. Jackson)
- Nominierung als Bester Action-/Adventure-/Thriller-Film
Synchronisation Bearbeiten
Die deutsche Synchronisation entstand nach der Dialogregie von Solveig Duda im Auftrag der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH, MĂŒnchen/Berlin.
Darsteller | Synchronsprecher | Rolle |
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James McAvoy | Johannes Raspe | Kevin Wendell Crumb |
Bruce Willis | Manfred Lehmann | David Dunn |
Samuel L. Jackson | Engelbert von Nordhausen | Elijah Price |
Anya Taylor-Joy | Lina Rabea Mohr | Casey Cooke |
Sarah Paulson | Anna Carlsson | Dr. Ellie Staple |
Adam David Thompson | Manuel Straube | Daryl |
Charlayne Woodard | Hansi Jochmann | Elijahs Mutter |
M. Night Shyamalan | Björn Schalla | Jai |
Luke Kirby | Timmo Niesner | Pierce |
Serge Didenko | Jannik Endemann | Ronald |
Literatur Bearbeiten
- Adrian Gmelch: Die Neuerfindung des M. Night Shyamalan. BĂŒchner, Marburg 2021, ISBN 978-3-96317-260-1.
Weblinks Bearbeiten
- Glass in der Internet Movie Database (englisch)
- Glass in der Deutschen Synchronkartei
- Glass â Offizieller Trailer von Glass Movie International bei Youtube (Video)
Einzelnachweise Bearbeiten
- Freigabebescheinigung fĂŒr Glass. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).
- Alterskennzeichnung fĂŒr Glass. JugendmedienÂkommission.
- Glass In: filmstarts.de. Abgerufen am 10. Dezember 2017.
- David Albus: Sequel zu âUnbreakableâ und âSplitâ rundet Shyamalan-Trilogie ab. In: Turn On. 27. April 2017, abgerufen am 15. Dezember 2017.
- âGlassâ ist das Ende: M. Night Shyamalan beendet seine Trilogie nun auch offiziell. In: musikexpress.de, 9. Januar 2019.
- M Night Shyamalan Unveils âGlassâ: âUnbreakableâ & âSplitâ Sequel To Star Bruce Willis, Samuel L Jackson, James McAvoy In: deadline.com, 26. April 2017.
- â Torsten Schrader: Glass â M. Night Shyamalans neuer Film ist eine Fortsetzung zu Split und ⊠In: blairwitch.de, 26. April 2017.
- â Amy Kaufman: Universal rules CinemaCon with 'Jurassic World', 'Halloween', Ryan Gosling and Cher In: Los Angeles Times, 25. April 2018.
- Christoph Petersen: Er hĂ€tte fĂŒr âGlassâ auch ein vier Mal so hohes Budget haben können: Unser Interview mit M. Night Shyamalan. In: filmstarts.de, 17. Januar 2019.
- â Daniel KrĂŒger: âGlassâ-Kritik: Der entscheidende Twist zu viel. In: Musikexpress, 17. Januar 2019.
- â Andrea Wöger: Split 2 & Unbreakable 2 - So geht es in Shyamalans Crossover Glass weiter. In: moviepilot.de, 3. Oktober 2017.
- Irene Genhart: Superhelden mit Grössenwahn.: In: tagblatt.ch, 17. Januar 2019.
- Felicitas Kleiner: Glass. Kritik. In: Filmdienst. Abgerufen am 18. Januar 2019.
- M. Night Shyamalan Movie âGlassâ Wraps Final Day Of Shooting In Philly In: cbslocal.com, 5. Dezember 2017.
- Adam Barnhardt: 'Glass' Will Feature Unused Footage From 'Unbreakable'. In: comicbook.com, 5. Januar 2019.
- West Dylan Thordson Scoring M. Night Shyamalanâs 'Glass' In: filmmusicreporter.com, 4. April 2018.
- 'Glass' Soundtrack Details. In: filmmusicreporter.com, 10. Januar 2019.
- Nick Romano und Piya Sinha-Roy: First Glass trailer reveals plot details for Unbreakable, Split sequel. In: Entertainment Weekly, 25. April 2018.
- Andrea Wöger: Im Poster zum Split- und Unbreakable-Sequel Glass versteckt sich eine groĂe Frage. In: moviepilot.de, 30. Juni 2018.
- Hannes Könitzer: Glass: Erster Teaser zur Fortsetzung von Split & Unbreakable. In: robots-and-dragons.de, 18. Juli 2018.
- Tobias Mayer: âGlassâ: Endlich der erste Trailer zur Fortsetzung von âUnbreakableâ und âSplitâ In: filmstarts.de, 21. Juli 2018.
- Sitges 2018: An odyssey of fantastic films and guests. In: sitgesfilmfestival.com, 26. September 2018.
- Starttermine Deutschland In: insidekino.com. Abgerufen am 7. Dezember 2017.
- FreigabebegrĂŒndung fĂŒr Glass In: Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Abgerufen am 17. Januar 2019.
- Glass. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 30. Mai 2021 (englisch).
- Glass. In: Metacritic. Fandom, abgerufen am 30. Mai 2021 (englisch).
- Scott Mendelson: Review: 'Glass' Is M. Night Shyamalan's Most Disappointing Movie. In: forbes.com, 9. Januar 2019.
- Andreas Platthaus: Wie man scheinbar Unzerstörbares zerbricht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 18. Januar 2019.
- Birgit Roschy: Kritik zu 'Glass'. In: epd Film. Abgerufen am 18. Januar 2019.
- Sassan Niasseri: âGlassâ â Shyamalans königliche Superhelden-Fantasie. In: Rolling Stone, 11. Januar 2019.
- Glass: Der Anti-Avengers erobert die Kino-Charts, in Deutschland aber nur knapp. In: Moviepilot.de. 21. Januar 2019, abgerufen am 21. Januar 2019.
- âChaos im Netzâ verteidigt Platz eins. In: Quotenmeter.de. 4. Februar 2019, abgerufen am 4. Februar 2019.
- Glass. In: boxofficemojo.com. Abgerufen am 19. Juli 2020.
- Top 100 Deutschland 2019. In: insidekino.com. Abgerufen am 19. Juli 2020.
- The 20th Annual Golden Trailer Award Winners, abgerufen am 2. Juni 2019.
- Rich Cline: The Favourite leads nominees for CC Film Awards. In: criticscircle.org.uk, 18. Dezember 2018.
- Naomi Wakeling: (Nicht mehr online verfĂŒgbar.) In: nationalfilmandtvawards.com. 21. Oktober 2019, archiviert vom 22. Oktober 2019; abgerufen am 3. November 2019. am  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprĂŒft. Bitte prĂŒfe Original- und Archivlink gemÀà Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Hilary Lewis und Annie Howard: People's Choice Awards: âAvengers: Endgameâ, âGame of Thronesâ, BTS Among Nominees. In: The Hollywood Reporter, 4. September 2019.