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Der Ghia 230 S 1 ist ein italienischer Sportwagen den die Carrozzeria Ghia 1963 auf der technischen Basis des Fiat 2300 S Coupes entwickelte Der Wagen nahm in einigen Details Gestaltungsmerkmale spaterer Sportwagen vorweg Der Produktionsumfang war ausgesprochen gering GhiaGhia 230 SGhia 230 S230 SProduktionszeitraum 1963Klasse SportwagenKarosserieversionen KombicoupeMotoren Ottomotor 2 3 Liter 110 kW Lange 4340 mmBreite 1630 mmHohe 1330 mmRadstand 2440 mmLeergewicht 1150 kgNachfolgemodell Ghia 450 SSZentrales Gestaltungselement der Heckpartie des Ghia 230 S Die grosse dreiteilige Heckscheibe Die Ruckleuchten des Wagens stammen vom Fiat 850 Der Motorraum Der vom Fiat 2300 S Coupe ubernommene und von Abarth uberarbeitete Sechszylindermotor Inhaltsverzeichnis 1 Der Hintergrund 2 Das Fahrzeug 3 Prasentation und Produktion 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDer Hintergrund BearbeitenSeit 1959 hatte der italienische Automobilhersteller Fiat mit dem Modell 2100 eine grosse vierturige Limousine mit einem Sechszylindermotor im Programm Als zwei Jahre spater der 2100 durch den 2300 ersetzt wurde der einen auf 2 3 Liter vergrosserten Motor verwendete abgesehen davon und abgesehen von einigen gestalterischen Details aber mit dem Vorganger nahezu identisch war entschloss sich Fiat der strengen Limousine ein elegantes Coupe zur Seite zu stellen Mit dem Entwurf der Karosserie wurde die Carrozzeria Ghia in Turin beauftragt die wesentliche Arbeit erledigten Ghias Chefdesigner Sergio Sartorelli und der Amerikaner Tom Tjaarda Das Fiat 2300 Coupe wurde uberwiegend als elegant empfunden hatte aber keine betont sportliche Ausstrahlung Ghia sah allerdings den Bedarf nach einer eigenstandigen Version mit sportlich wirkender Karosserie Deshalb und um die Kreativitat und die Leistungsfahigkeit der Carrozzeria Ghia zu demonstrieren entstand in der Folgezeit in Turin auf Eigeninitiative das Auto das spater die Bezeichnung Ghia 230 S erhielt Das als Stufenheck Fahrzeug gestaltete Fiat 2300 Coupe wurde von Herbst 1961 bis Ende 1968 in etwa 4 400 Exemplaren hergestellt Das Fahrzeug BearbeitenDer Ghia 230 S basiert auf der Antriebstechnik des Fiat 2300 S Coupe Er weist allerdings eine ganzlich eigenstandige Karosserie auf die von Sergio Sartorelli entworfen wurde Er ist als zweituriges Fliessheck Coupe gestaltet Eine Stufenheck Version dieses Designs wurde 1965 unter der Bezeichnung Ghia 450 SS realisiert 2 Ein besonderes Merkmal des Ghia 230 S ist die grosse in die Wagenflanken hineinreichende Heckscheibe die Teil der Heckklappe ist und als Ganzes beim Offnen nach oben schwingt Eine ahnlich gestaltete Heckklappe tragt der wenig spater prasentierte von Pietro Frua entworfene Maserati Mistral und wesentlich spater der Porsche 924 Wahrend beim Maserati allerdings die gewolbte Heckscheibe einteilig konzipiert ist besteht sie im Falle des Ghia 230 S aus einer grossen zentralen Komponente und je einem kleinen seitlichen Teil links und rechts Die einzelnen Teile der Verglasung werden von dunnen Streben gehalten Insoweit zitiert der Ghia 230 S die Gestaltung des Seriencoupes Ein weiteres eigenstandiges Element ist die im Bereich der Wagenfront abfallende Linie der Kotflugel die in aufwarts gebogene Stossfangern ubergehen Die Linie der Motorhaube ist davon optisch getrennt Die Scheinwerfer die vom Fiat 1300 ubernommen wurden haben eine hervorgehobene Position Eine ahnliche Gestaltung findet sich etwa beim wenig spater prasentierten Lamborghini 350 GT Der Ghia 230 S verwendet die Antriebstechnik des 2300 S Coupe Allerdings beruht er auf einem eigenstandigen Gitterrohrrahmen den Gilberto Colombo von Gilco Design exklusiv fur dieses Modell konstruierte 3 Anders als im Fall des Seriencoupes ist der Motor zur Verbesserung der Gewichtsverteilung in einer sog Front Mittelmotor Lage hinter der Vorderachse positioniert Der Motor des Fiat 2300 wurde in seiner Grundkonzeption unverandert ubernommen allerdings uberarbeitete Carlo Abarth das Triebwerk im Detail Daraus resultierte eine Leistung von 150 PS Prasentation und Produktion BearbeitenDer erste fahrbereite Prototyp des 230 S wurde im Laufe des Jahres 1963 bei Ghia aufgebaut Seine Prasentation erfolgte anlasslich des Turiner Autosalons im Herbst 1963 Bei der Prasentation war der 230 S grau metallic lackiert Das Auto wurde wohlwollend aufgenommen viele hielten den 230S fur den schonsten Wagen des Salons 4 Der zweite Prototyp wurde mit einigen Karosserieanderungen und vollstandig geanderter Innenausstattung Armaturenbrett ebenfalls in Turin 1964 gezeigt zunachst ebenfalls in grau spater rot und heute hellgrunmetallic lackiert Es wurden vier Fahrzeuge des Ghia 230 S hergestellt zwei Coupe 1963 und 1964 und zwei Cabriolet 1965 Zunachst war nur der zweite Coupe Prototyp in der Szene bekannt Im Jahre 2013 tauchte in USA dann der verschollen geglaubte Prototyp in vollstandigem aber teilzerlegten Zustand wieder auf Fotos dieses Fahrzeuges sind in der einschlagigen Literatur inzwischen zu finden 5 Eine Cabriolet Version wurde mit der kompletten 2300S FIAT Technik als Ghia G 450 SS Prototyp in weiss gezeigt Dieses Fahrzeug befindet sich in Europa in Restauration Der Verbleib des ersten Cabriolet Prototyps wie bei Ghia ublich graumetallic lackiert ist unbekannt Drei Prototypen existieren also heute noch beide Coupes und ein Cabriolet Das Coupe von 1964 ist in Deutschland zugelassen und wird wiederholt auf Ausstellungen gezeigt so im September 2010 auf dem 8 Internationalen Concours d Elegance Classic Gala in Schwetzingen 6 Literatur BearbeitenMichael Schroder Nur dieser eine Fahrbericht Ghia 230 S in Motor Klassik 9 2010 S 42 ff Georg Amtmann und Halwart Schrader Italienische Sportwagen Stuttgart 1999 ISBN 3 613 01988 4 David Lillywhite Halwart Schrader Enzyklopadie Klassische Automobile Stuttgart Motorbuch Verlag 2005 ISBN 3 613 02552 3 Rainer Schon Fiat 2300 S Coupe und alle Sondervarianten Eigenverlag Marz 2013 www fiat2300 deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ghia 230 S Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Bezeichnung des Autos variiert in den Quellen Zumeist wird das Auto als Ghia 230 S aufgefuhrt vgl z B Motor Klassik Heft 9 2010 Andere Quellen verwenden dagegen die Bezeichnung Ghia G 230 S so etwa Schrader Amtmann Italienische Sportwagen S 189 Der Ghia 450 SS war ein dem 230 S sehr ahnliches Sportcoupe das die Antriebstechnik des Plymouth Barracuda verwendete Sein Entwurf ging auf dem amerikanischen Geschaftsmann Bert Sugarman zuruck 1965 und 1966 wurden zwolf nach anderen Angaben etwa 40 Exemplare des 450 SS hergestellt Vgl dazu Schrader Lilliywhite Enzyklopadie Klassische Automobile S 209 Colombo war 1959 an der Entwicklung des Maserati Tipo 61 Birdcage beteiligt der ebenfalls auf einem filigranen Gitterrohrrahmen beruhte Auto motor und sport Heft 24 1963 Rainer Schon Fiat 2300 S Coupe und alle Sondervarianten 2013 Notiz zur Classic Gala in Schwetzingen 2010 auf www oldtimergala de abgerufen am 11 November 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ghia 230 S amp oldid 231678684