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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Als Gewaltfantasie bezeichnet man eine besondere Form von Fantasie ein Vorstellungsbild oder Gedanken allgemein uber die absichtliche und zielgerichtete Schadigung Verletzung oder Totung anderer Personen oder Tiere Totungsfantasien konnen dabei als besondere Form von Gewaltfantasien angesehen werden Gewaltfantasien werden haufig als Risikofaktor im Zusammenhang mit zielgerichteter Gewalt wie zum Beispiel School Shootings diskutiert Ebenfalls sind Gewaltfantasien mit sexuellem Inhalt zu unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Entstehung von Gewaltfantasien 2 1 Anlage aggressiver Skripte 2 2 Ausloser 3 Literatur 4 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenInsgesamt liegen nur wenige vereinzelte Forschungsbefunde zur Verbreitung von Gewaltfantasien vor Die Pravalenz von einmaligen aggressiven Fantasien im Lebensverlauf liegt mit 58 in einer Studie von Nagtegaal 2006 an einer nicht klinischen Stichprobe recht hoch wobei 33 der Teilnehmer von wiederkehrenden Gewaltfantasien berichten Die Pravalenz von Gewaltfantasien ist daruber hinaus bei Patienten in psychiatrischen Einrichtungen Grisso et al 2000 1 sowie bei Insassen von Strafanstalten erhoht Meloy et al 2001 2 Hierbei wird aber meist nur physische Aggression gemessen Es ist zu erwarten dass die Haufigkeit von Fantasien uber soziale Aggression z B sich vorzustellen uber jemanden schlecht zu reden weitaus hoher ist Bei Kindern aussern sich Gewaltfantasien eher im Spielverhalten pretend play 3 Besonders Totungsfantasien haben offenbar eine hohe Pravalenz Demnach gaben in einer Studie von Kenrick und Sheets 1993 4 68 der befragten Studierenden in den USA an dass sie schon einmal im Leben die ernsthafte Vorstellung hatten einen anderen Menschen zu toten Dabei fiel die Pravalenz bei Mannern 73 etwas hoher aus als bei Frauen 66 Crabb 2000 kam in einer vergleichbaren Untersuchung auf eine Pravalenz von 45 5 der Teilnehmer Dies macht deutlich dass Totungsfantasien einerseits offenbar sehr verbreitet sind und nicht unbedingt eine scharfere Form von Gewaltfantasien darstellen Insgesamt ist jedoch zu berucksichtigen dass es eine grosse Streuung in der Intensitat und Dauer solcher Gewaltfantasien gibt Entstehung von Gewaltfantasien BearbeitenAnlage aggressiver Skripte Bearbeiten Gewaltfantasien setzen voraus dass Aggression und Gewalt als ein sogenanntes kognitives Skript verfugbar sind In diesem Zusammenhang sind besonders Medieneinflusse fur die Ausbildung und Aufrechterhaltung von Gewaltfantasien bedeutsam 5 Neben Medieneinflussen spielen jedoch auch fruhe Sozialisationserfahrungen eine Rolle Demnach zeigen Kinder mit Verhaltensauffalligkeiten auch haufiger gewalttatiges Fantasiespiel Dies betrifft vorwiegend Kinder mit geringerer Selbstkontrolle 6 Ausloser Bearbeiten Gewaltfantasien scheinen besonders haufig infolge sozialer Interaktionen aufzutreten die als bedrohlich erlebt werden So geben in der Studie von Kenrick und Sheets 1993 4 fast 60 der Teilnehmer mit Gewaltfantasien an dass ein bedrohliches Ereignis oder eine Demutigung die Ausloser waren Die Fantasien richten sich dabei am haufigsten gegen den Lebenspartner oder gegen den Chef bzw Arbeitskollegen Dabei scheint besonders ein wahrgenommener Kontrollverlust in Bezug auf die soziale Umwelt entscheidend zu sein Gewaltfantasien stellen dabei eine Moglichkeit dar Kontrolle durch die Antizipation zukunftiger Gewalthandlungen vorweg zu empfinden Daruber hinaus vermitteln Gewaltfantasien allein dadurch dass eine Verhaltensmoglichkeit mental durchgespielt wird ein Kontrollempfinden und reduzieren daher das Stressempfinden vgl Averill 1973 7 In psychoanalytischen Ansatzen werden Gewaltfantasien oft mit einer karthartischen Wirkung in Verbindung gebracht 8 Dabei wird angenommen dass Gewaltfantasien eine maladaptive Moglichkeit sind mit aggressiven Impulsen umzugehen Die Forschungsergebnisse zeigen jedoch dass Gewaltfantasien eher zukunftiges aggressives Verhalten steigern und daher nicht von einer aggressionssenkenden karthartischen Wirkung gesprochen werden kann Trotzdem ist davon auszugehen dass Gewaltfantasien das Empfinden von Macht und Kontrolle ermoglichen und dadurch aufrechterhalten bleiben Literatur BearbeitenA Beelmann amp T Raabe 2007 Dissoziales Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen Erscheinungsformen Entwicklung Pravention und Intervention Gottingen Hogrefe Einzelnachweise Bearbeiten Grisso T Davis J Vesselinov R amp Appelbaum P S 2000 Violent thoughts and violent behavior following hospitalization for mental disorder Journal of Consulting and Clinical Psychology 68 388 398 Meloy J R Hempel A G Mohandie K Shiva A A amp Gray T 2001 Offender and offense characteristics of a nonrandom sample of adolescent mass murders Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry 40 719 728 Schaefer C E amp Harrison W A 2004 The effects of violent fantasy on children s aggressive behavior Psychology and Education An Interdisciplinary Journal 41 35 41 a b Kenrick D T amp Sheets V 1993 Homicidal fantasies Ethology and Sociobiology 14 231 246 Viermero V amp Paajanen S 1992 The role of fantasies and dreams in the TV viewing aggression relationship Aggressive Behavior 18 109 116 Dunn J amp Hughes C 2001 I got some swords and you are dead Violent fantasy antisocial behavior friendship and moral sensibility in young children Child Development 72 491 505 Averill J R 1973 Personal control over aversive stimuli and its relationship to stress Psychological Bulletin 80 286 303 Feshbach S 1953 The drive reducing function of fantasy behavior Journal of Abnormal and Social Psychology 50 3 11 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewaltfantasie amp oldid 238923758