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Die Getreideverkehrsanlage GVA in Bremen Walle in der Uberseestadt an der Getreidestrasse ist ein bedeutendes technisches Baudenkmal und Wahrzeichen in Bremen 2006 wurde die Getreideverkehrsanlage mit dem Silo I 1914 16 und Silo II 1926 29 dem Verwaltungsgebaude 1912 16 dem Pier mit dem Elevator 1914 19 1947 50 und dem Maschinenhaus II 1912 16 unter Denkmalschutz gestellt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Silo I nbsp Verwaltungsgebaude nbsp Pier A und ElevatorNach dem Zollanschluss von Bremen im Jahr 1888 und der Weserkorrektion 1875 1887 1895 folgte 1884 der Bau der Freihafen in Bremen mit dem Hafen I Europahafen und seit 1891 der Bau des Holz und Fabrikenhafens Teil des Hafens III spater Wendebecken in dem auch seit etwa 1897 Getreide geloscht wurde 1911 begannen die Planungen fur einen grossen offentlich betriebenen Getreidespeicher fur den Umschlag des stark gestiegenes Imports von Futtergetreide aus dem Donaumundungsgebiet fur die Viehmast in Norddeutschland Die Getreideverkehrsanlage entstand im Stil der Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit ab 1914 in mehreren Phasen am Hafen III dem Holz und Fabrikenhafen Sie ist die dominante und wichtigste Landmarke im Hafengebiet im Vergleich zum Speicher XI oder dem Turm der Rolandmuhle In dieser Anlage zeigt sich die Bedeutung des Umschlags in den bremischen Hafen und die einstmals starke Bedeutung Bremens im deutschen Getreideimport Von 1914 bis 1916 wurde das 40 Meter hohe und 200 Meter lange Silo I mit einer Backsteinfassade errichtet und ab 1916 weitgehend betrieben 1919 konnte das Silo endgultig fertiggestellt werden Das Getreidesilo fasste 32 000 Tonnen Betreiber der neuen Anlage war die Bremer Lagerhausgesellschaft BLG An zwei in das Wendebecken vorstossenden uberdachten Piers in diesem Getreidehafen mit Bahngleisen und Forderbandern konnten bis zu vier Seeschiffe gleichzeitig anlegen Der Betrieb war stark auf die Eisenbahnverladung ausgerichtet Die hauseigenen Elektro Rangierloks der Grundungsphase der BLG existieren bis heute Das separate viergeschossige Verwaltungsgebaude das von 1914 bis 1916 errichtet wurde steht parallel zum Hafenufer Die Architektur des Silovorbaus wurde in kleinerem Massstab wiederholt Er war durch eine Transportbrucke mit dem Silo verbunden Von 1926 bis 1929 folgte das Silo II Dadurch konnte die Lagerkapazitat um das Dreifache auf 75 000 Tonnen gesteigert werden Es uberragte den Vorganger und setzte ihn bei gleicher Gebaudebreite in Langsrichtung fort Der monumentale weitgehend fensterlose Erweiterungsbau ist gestalterisch im Stil der neuen Sachlichkeit der Zwischenkriegszeit entworfen worden Wie beim Altbau bestanden die Fassade ebenfalls aus Backsteinmauerwerk Das geschlossene Gesamtbild blieb gewahrt Der uberwiegende Teil des Bauwerks bestand aus Beton Silozellen deshalb die ungegliederte Aussenfront Nur das plastische Zackenschmuckband unter dem Gesims zeigt etwas vom damaligen Backsteinexpressionismus der 1920er Jahre Als technisches Bauwerk galt die Getreideverkehrsanlage in der Vielfalt ihrer Umschlagsmoglichkeiten in ihrer Entstehungszeit als einzigartig Bis zu einer Mio Tonnen jahrlich wurden in der damals grossten europaischen Anlage umgeschlagen Im Zweiten Weltkrieg wurden einige Gebaude vor allem das Pier mit dem Elevator zerstort andere schwer beschadigt rund die Halfte der Anlagen war betroffen Mehrere Um und Erweiterungsbauten von 1947 bis 1950 erhohten das Ansehen der modernsten Getreideumschlagsanlage Europas Die Instandsetzung Modernisierung und Neubauten erfolgte nach Planen der Bremer Architekten Max Saume und Gunther Hafemann Der Unterbau der Piers zuvor auf Holzpfahlen gelagert wurde durch Betonpfeiler ersetzt Sechs fahrbare Heber wurden beschafft Der Neubau des zerstorten Pier A mit dem Umbau von Silo I kam 1957 58 der von Pier B 1972 73 Die Piers hatten jeweils eine Lange von 170 Meter und eine Breite von 16 50 Meter bei einer Wassertiefe von 6 30 Meter Es wurden 1958 zudem eine Reihe von sechs hintereinandergeschalteten niedrigen kostengunstigen Lagerschuppen mit Satteldachern erbaut die zusammen 30 000 Tonnen fassten 1973 74 wurde das neue funfzig Meter hohe Betonrohrensilo errichtet 1981 musste dann der Elevatorturm der Nachkriegszeit zugunsten eines erweiterten Schiffsliegeplatzes weichen und 1982 wurde auch Pier B beseitigt und die Kajenlange von zwischenzeitlich 260 auf 290 Meter vergrossert In diesem Ausbauzustand war das Anlegen von Schiffen bis zu einer Lange von 275 Meter moglich 1999 gab die BLG den Betrieb der Anlage an die Stadt zuruck die sie an die Firma Wandel zur Lagerung von Futtergetreide verpachtete Auch die Rolandmuhle lagerte hier Getreide Der Eigentumer der Waterfront Bremen soll angestrebt haben die Anlage in ihren Betrieb einzubeziehen Im Herbst 2016 wurde die Getreideverkehrsanlage nach einer Ausschreibung verkauft Der neue Eigentumer aus Brake 2 will die bestehende Nutzung fur den Umschlag von Futtermitteln beibehalten hat jedoch Sanierungsmassnahmen an den Bauten angekundigt Literatur BearbeitenHerbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Gunter Reichert Jens Zimmerling und Karin Pfitzner Brauer ein Koloss kommt in die Jahre Geschichtswerkstatt Gropelingen Hg Bremen 2000 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Getreideverkehrsanlage Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Denkmaldatenbank des LfD Bremen Vgl Markus Minten J Muller greift in Bremen zu Kauf von Getreidespeicher dient Starkung des Standorts in NWZ online 28 Oktober 2016 Abruf 17 November 2017 53 10982 8 75223 Koordinaten 53 6 35 4 N 8 45 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Getreideverkehrsanlage amp oldid 224050013