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George Goetz geboren 13 November 1892 in Kopenhagen gestorben 1968 war Generalsekretar der Vereinigung fur das Liberale Judentum in Deutschland Chefredakteur der Judisch liberalen Zeitung Prediger an den judisch liberalen Hermann Falkenberg Synagogen sowie in der Judischen Gemeinde zu Berlin Sein Rabbinerstudium an der Hochschule fur die Wissenschaft des Judentums musste er wegen der nationalsozialistischen Judenverfolgung wahrend der Novemberpogrome 1938 abbrechen Goetz ging zunachst ins danische dann schwedische Exil wo er u a einen Briefwechsel mit Hermann Hesse begann Nach dem Krieg wurde er Grundungsmitglied des Internationaal Constantin Brunner Instituut ICBI und spater dessen Prasident Er veroffentlichte Artikel in deutschsprachigen Zeitungen und hielt von 1964 bis 1968 im Norddeutschen Rundfunk monatliche Vortrage zu judischen Themen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend Ausbildung und erste Berufstatigkeit 1 2 Engagement fur das liberale Judentum und Rabbinerstudium 1 3 Exilzeit in Danemark und Schweden Privatstudien und Briefkorrespondenz mit Hermann Hesse 1 4 Nachkriegszeit philosophisches Engagement und Vortragstatigkeit 2 Schriften 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Ausbildung und erste Berufstatigkeit Bearbeiten George Goetz wurde am 13 November 1892 in der danischen Hauptstadt Kopenhagen geboren Schon im Alter von funf Jahren kam er jedoch nach Hamburg wo er bei seinem Grossvater aufwuchs Entgegen seinem Wunsch ein Rabbinerstudium zu beginnen wurde von seiner Familie bestimmt dass er eine kaufmannische Lehre absolviere So wurde er zunachst kaufmannisch tatig und zog 1917 nach Danzig Dort heiratete er 1919 und aus der Ehe gingen die Sohne Wolfgang und Hans hervor Goetz war aktiv im Danziger judischen Gemeindeleben und lernte dort u a den Zahnarzt Dr Bretsch kennen der ihn mit den Werken des deutsch judischen Philosophen Constantin Brunner 1862 1937 bekannt machte was sich fur Goetz spatere Aktivitaten von Bedeutung erweisen sollte 1 Engagement fur das liberale Judentum und Rabbinerstudium Bearbeiten Mit Brunner begann Goetz bald einen Briefwechsel der nach dem Umzug der Familie Goetz nach Berlin im Februar 1925 auch in eine personliche Freundschaft mundete In Berlin beendete Goetz seine kaufmannische Tatigkeit und engagierte sich stattdessen verstarkt fur das liberale Judentum So wurde er von 1925 bis 1934 Generalsekretar der Vereinigung fur das Liberale Judentum in Deutschland und war von 1930 bis 1935 Chefredakteur der Judisch liberalen Zeitung Ebenfalls wirkte er von 1926 bis 1938 als Prediger in den liberalen Hermann Falkenberg Synagogen und parallel dazu von 1936 bis 1938 in der Judischen Gemeinde zu Berlin An der Hochschule fur die Wissenschaft des Judentums begann er 1936 darin bestarkt durch die Berliner Judische Gemeinde ein Studium mit dem Ziel Rabbiner zu werden Dieses konnte er jedoch nicht mehr beenden Im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet kam zunachst frei und sah sich gezwungen mit seiner Familie das Land zu verlassen 1 Exilzeit in Danemark und Schweden Privatstudien und Briefkorrespondenz mit Hermann Hesse Bearbeiten Seit dem 13 November 1938 lebte die Familie Goetz in Kopenhagen Dort betrieb Goetz private Studien in der danischen Universitatsbibliothek u a zur Atomphysik und der philosophischen Atomlehre welche zentrale Themen eines Buchmanuskriptes werden sollten Im Oktober 1943 begannen die Nazis auch in Danemark Personen judischer Herkunft zu verfolgen Die Familie Goetz entging der erneuten Verfolgung mit der Hilfe von Fischerbooten welche viele Verfolgte im Geheimen nach Schweden evakuierten Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 lebte Goetz in Stockholm arbeitete fur verschiedene schwedische Bibliotheken und hielt Vortrage in den Kreisen von Exilanten In dieser Zeit begann er einen Briefwechsel mit dem Schriftsteller Hermann Hesse 1 Nachkriegszeit philosophisches Engagement und Vortragstatigkeit Bearbeiten Im Mai 1945 kehrte die Familie Goetz zunachst nach Kopenhagen zuruck Ende desselben Jahres verstarb dort Goetz Frau Daraufhin wurde er im Jahr 1946 fur britische Besatzungsbehorden in Hamburg tatig wo er auch Kontakte im Kulturbereich knupfte u a zur Gesellschaft fur Christlich Judische Zusammenarbeit Weiterhin dem philosophischen Werk Constantin Brunners verbunden begab er sich im Herbst 1946 ins Exilland Brunners nach Den Haag in den Niederlanden um Kontakte zu uberlebenden Brunner Anhangern und Freunden wieder aufzunehmen Im Herbst 1947 zog er fur eine langere Zeit nach Holland und blieb bis zum Juni 1949 Er wurde Grundungsmitglied des Internationaal Constantin Brunner Instituut ICBI einer Stiftung welche sich der Neuherausgabe der durch die Nazis vernichteten Werke Brunners widmete Aus dem hollandischen Brunner Netzwerk stammte auch seine zweite Frau Truus Klijn Das Paar zog 1949 nach Kopenhagen und heiratete dort Nach dem Tod Lothar Bickels 1951 des ersten Prasidenten des ICBI wurde Goetz dessen Nachfolger Von Danemark aus veroffentlichte Goetz Artikel in deutschen und deutschsprachigen Zeitungen hielt Vortrage und sorgte fur die Aufnahme von Brunner in danische Lexika Fur den Norddeutschen Rundfunk hielt er zwischen 1964 und 1968 monatliche Vortrage zu judischen Themen bevor er im Jahr 1968 verstarb 1 Sein jungerer Sohn Hans Raphael Goetz 1921 2013 wurde Musiker und Philosoph Er brachte posthum 1991 Vortrage und Aufsatze seines Vaters unter dem Titel Philosophie und Judentum heraus 1 Schriften BearbeitenGeorge Goetz Hans Goetz Hg Zur Geschichte der Atomistik Verwechslung der Atome der Philosophie mit den Atomen der Physik Ein wissenschaftlicher Essay 1948 Monsenstein und Vannerdat Munster 2009 ISBN 3 86582 995 3 George Goetz Hans Goetz Hg Philosophie und Judentum Vortrage und Aufsatze aus den Jahren 1924 1968 Hansa Verlag Husum 1991 ISBN 3 920421 59 0Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f George Goetz Hans Goetz Hg Philosophie und Judentum Vortrage und Aufsatze aus den Jahren 1924 1968 Hansa Verlag Husum 1991 S 7 11 Normdaten Person GND 140233822 lobid OGND AKS LCCN nr93026275 VIAF 310522190 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goetz GeorgeKURZBESCHREIBUNG Generalsekretar der Vereinigung fur das Liberale Judentum in Deutschland Chefredakteur und PredigerGEBURTSDATUM 13 November 1892GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 1968 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title George Goetz amp oldid 237736693