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Georg Cornelius Karl Gerland 29 Januar 1833 in Kassel 16 Februar 1919 in Strassburg Pseudonym Fritz Walter war ein deutscher Geograph und Geophysiker Georg Gerland Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGeorg Gerland wurde als Sohn des Offiziers Balthasar Gerland geboren Seine Bruder waren der Jurist Otto Gerland und der Physikhistoriker Ernst Gerland ein Neffe des Historikers Ernst Gerland Gerland wuchs im hessischen Kassel auf wo er 1851 sein Abitur bestand Als Zeugnis seiner vielseitigen Begabung er betatigte sich als Komponist Sprachforscher Ethnologe Geograph und Geophysiker kann der Umstand gewertet werden dass er bereits als Elfjahriger komponierte und mit achtzehn erste Klaviersonaten veroffentlichte Einige seiner Lieder gingen in das Deutsche Kommersbuch ein andere wurden spater in Heften gedruckt Ein historisches Drama Konrad I veroffentlichte Gerland 1892 unter dem Pseudonym Fritz Walter Seine Studentenzeit verbrachte Gerland in Berlin und Marburg In Marburg wurde er 1851 Mitglied der Alten Marburger Burschenschaft Germania und 1861 Ehrenmitglied der Burschenschaft Arminia Marburg Er setzte sich mit Wissensgebieten wie Altphilologie Germanistik und Anthropologie auseinander und pflegte enge Beziehungen zu Personlichkeiten wie den Brudern Grimm und dem Psychologen und Anthropologen Theodor Waitz Seine Dissertation reichte er 1859 in Marburg ein 1 In den Jahren 1856 bis 1879 unterrichtete Gerland nacheinander als Lehrer an Gymnasien in Kassel Hanau Magdeburg und Halle 1864 heiratete er Wilhelmine Henke 1836 1885 eine Tochter des Theologen Ernst Henke 1804 1872 Aus der Ehe gingen ein Sohn der Rechtsgelehrte und Politiker Heinrich Gerland und vier Tochter hervor Ebenfalls 1864 nach dem Tod von Waitz vollendete Gerland den 5 Band von Waitz breit angelegtem Werk uber die Anthropologie indigener Volker dessen 6 Band Die Volker der Sudsee er auch verfasste 1872 Anschliessend schrieb er noch weitere Arbeiten auf dem Gebiet der Ethnologie An seine etnhologische Forschung anknupfend befasste Gerland sich mit der Frage nach der Umwelt in die der Mensch hineingeboren ist und gelangte so zur Geographie 1875 folgte er dem Ruf an die Universitat Strassburg wo er den neugeschaffenen Lehrstuhl fur Geographie ubernahm im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt In den funfunddreissig Jahren seiner Lehrtatigkeit in Strassburg hielt Gerland Vorlesungen uber Themen der Religionswissenschaft Ethnologe mathematischen Geographie Kartographie Geographie der Organismen der beschreibenden Geographie und der Geophysik Ferner fuhrte er Seminare Kolloquien und Exkursionen 1887 erschien der 1 Band der von Gerland begrundeten Zeitschrift Beitrage zur Geophysik eine der altesten Zeitschriften dieses Fachs die heute unter dem Titel Gerlands Beitrage zur Geophysik firmiert Gerlands im Vorwort des ersten Bandes geausserte Meinung dass das Studium des Menschen aus der Geographie auszuschliessen sei erregte seinerzeit grosses Aufsehen in geographischen Fachkreisen Nach eigener Aussage war Gerland bestrebt die Erde in ihrer Ganzheit in ihrer planetarischen Eigenart in der Wechselwirkung der an ihre Materie gebundenen physikalischen Krafte zu studieren In diesem Sinne wandte er sich der damals jungen Disziplin der Geophysik zu als deren Mitbegrunder Gerland betrachtet wird Auf Einladung Gerlands erfolgte im April 1901 die Erste Internationale Konferenz fur Seismologie in Strassburg auf der die zwei Jahre spater erfolgte Grundung der Internationalen seismologischen Gesellschaft der heutigen International Association of Seismology and Physics of the Earth s Interior sowie die Errichtung einer Hauptstation fur Erdbebenforschung in Strassburg und der Meteorologischen Anstalt von Elsass Lothringen beschlossen wurden Schriften BearbeitenDer altgriechische Dativ Marburg 1859 Dissertation Altgriechische Marchen in der Odyssee Magdeburg 1869 Digitalisat Uber das Aussterben der Naturvolker 1868 Atlas der Ethnologie im Brockhaus schen Bilderatlas 1876 Berichte uber die anthropologisch ethnografische Forschung 1876 1900 Aussterben der Eingeborenen Australiens in 3 Jahresbericht der Vereinigung fur Erdkunde zu Metz 1880 Atlas der Volkerkunde 1892 Merkwurdige Vogesenberge Schwarzwald und Vogesen Talbildung der nordlichen Vogesen in Gemeindezeitung der nordlichen Vogesen Der Hoheneck in Gemeindezeitung fur Elsass Lothringen 1880 81 Geographische Abhandlung aus der Reichslande Elsass Lothringen 1892 Das Reichsland Elsass Lothringen 1898 1901 Immanuel Kant seine geographischen und anthropologischen Arbeiten Berlin 1906 174 S Das seismische Verhalten der atlantischen und der pazifischen Ozeans Vortrag auf der 9 internationalen Geographenkongress 1908 in Genf Der Mythus von der Sintflut Bonn 1912 Digitalisat Briefwechsel zwischen Hans Thoma und Georg Gerland 1938 Literatur BearbeitenGustav Angenheister Gerland Georg Cornelius Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 305 Digitalisat L Neumann Petermanns Mitteilungen Band 65 1919 S 22f K Sapper Geographische Zeitschrift Band 25 1919 S 329 340 Rudolf Bonnet Die Toten der Marburger Burschenschaft Arminia Band 1 Frankfurt am Main 1926 S 5 Dort auch Bild im Vorwort K Sapper Lebensberichte aus Kurhessen und Waldeck Band II 1940 S 150 162 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 242 243Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg Gerland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek fr La creation de l association internationale de sismologie Gerland Karl Cornelius Georg Hessische Biografie Stand 10 Marz 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Georg Gerland im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendetNormdaten Person GND 116587938 lobid OGND AKS LCCN no2009043194 VIAF 77071469 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerland GeorgALTERNATIVNAMEN Gerland Georg Cornelius Karl vollstandiger Name Walter Fritz Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Geograph Geophysiker und SeismologeGEBURTSDATUM 29 Januar 1833GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 16 Februar 1919STERBEORT Strassburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Gerland amp oldid 236630906