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Geirr Tveitt 19 Oktober 1908 in Bergen 1 Februar 1981 in Oslo war ein norwegischer Komponist und Pianist Geirr Tveitt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Werke 4 Diskografie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTveitt der ursprunglich Nils mit Vornamen hiess und sich selbst spater in Geirr umbenannte kam schon in seiner Kindheit mit Musik insbesondere der Volksmusik der norwegischen Bauern in Beruhrung Allerdings hatte der Vater fur ihn den Beruf des Architekten vorgesehen doch Tveitt der schon in seiner Jugendzeit Klavier und Violinunterricht erhalten hatte begann im Jahre 1928 ein Musikstudium am Leipziger Konservatorium u a bei Hermann Grabner 1932 verliess er Leipzig und hielt sich bis 1935 in Wien wo er bei Egon Wellesz studierte und in Paris wo Arthur Honegger und Heitor Villa Lobos seine Lehrer waren auf Danach lebte er wieder in Norwegen und wahlte ein altes Landhaus am Hardangerfjord zu seinem Hauptwohnsitz Bis heute nur teilweise aufgearbeitet ist Tveitts Verhalten wahrend der 1930er Jahre als Mitglied des Ragnarok Kreises bzw wahrend der nationalsozialistischen Okkupation Norwegens als Mitarbeiter der mit den Besatzern kollaborierenden Nasjonal Samling unter der Fuhrung von Vidkun Quisling So wurde in dieser Zeit eigens fur ihn die Funktion eines statens musikkonsulent staatlichen Musikkonsulenten geschaffen jedoch zog er sich 1942 aus dieser Funktion wieder zuruck 1 2 Ab 1960 war Tveitt beim Norwegischen Rundfunk tatig Daneben wirkte er als Konzertpianist und Dirigent und unternahm Konzertreisen u a durch Frankreich und Nordafrika Neben seiner Musikertatigkeit interessierte sich Tveitt fur verschiedenste Sprachen und malte Am 12 Juli 1970 kam es jedoch zu der grossen Tragodie seines Lebens sein Landhaus brannte bis auf die Grundmauern nieder und etwa 80 seiner zumeist ungedruckten Werke d h 300 Kompositionen wurden Opfer der Flammen Danach erreichte Tveitt nie wieder seine fruhere Produktivitat und konnte sich bis zu seinem Tod von diesem schweren Schlag nicht mehr erholen Stil BearbeitenTveitt orientierte sich in erster Linie an der norwegischen Folklore und war auch Sammler von uber 1000 Volksliedern Daher sind Melodik und Rhythmik seiner Werke eindeutig norwegisch gepragt Seiner Musik liegen nahezu ausschliesslich die alten Kirchentonarten zu Grunde namentlich der fur die Musik Norwegens besonders charakteristische lydische Modus mit erhohter Quarte Tveitt meinte sogar alle Kirchentonarten auf alte skandinavische Tonleitern zuruckfuhren zu konnen was er in seiner 1937 in Oslo veroffentlichten Studie Tonalitatstheorie des parallelen Leittonsystems publik machte Auch die Harmonik seiner Werke weist nordische Zuge auf etwa durch Elemente wie Quint und Quartparallelen doch hier wird auch der Einfluss des franzosischen Impressionismus deutlich welcher sich auch in der Orchestration bemerkbar macht Ein weiterer Bezugspunkt sind die russischen Komponisten v a Sergei Rachmaninow deren Bedeutung sich besonders im Klaviersatz niederschlagt Insgesamt betrachtet ist Tveitt ein relativ konservativer Komponist der fur die musikalischen Neuerungen des 20 Jahrhunderts wenig Verstandnis aufbrachte Dissonanzen setzt er vor allem ein um bestimmte Farben und Stimmungen zu erzeugen Daher verwundert es nicht dass sein viertes Klavierkonzert das das Polarlicht musikalisch illustriert zu seinen modernsten Werken gehort wahrend das funfte Klavierkonzert das kein Programm besitzt viel konservativer ist Seine Werke uberzeugen jedoch durch ihre naturliche Frische und Vitalitat Urwuchsigkeit und Klangfarbenreichtum Problematisch ist teilweise die Quellenlage bei seinen Werken da einige Kompositionen die im Feuer verloren gegangen sind auf Basis von Rundfunkaufnahmen rekonstruiert werden mussen was dadurch umso schwerer wird dass Tveitt seine Werke standig uberarbeitete und daher haufig mehrere Versionen uberliefert sind Werke BearbeitenOrchesterwerke Sinfonie Nr 1 op 183 Heiligabend 1958 100 Volkslieder aus Hardanger op 151 in Form von 6 Suiten davon erhalten Nr 1 2 4 und 5 Prillar in G sinfonische Dichtung op 8 1931 Nykken Die Wassernixe sinfonisches Bild op 187 1956 Baldurs draumar Baldurs Traume Ballett 1938 im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen Sonnengott Sinfonie op 81 nach dem Ballett Bardurs draumar 1958 Konzerte Klavierkonzert Nr 1 F Dur op 1 1927 28 Klavierkonzert Nr 2 Es Dur in einem Satz Hommage a Ravel um 1930 verschollen Klavierkonzert Nr 3 op 126 Hommage a Brahms 1932 rev 1947 Klavierkonzert Nr 4 op 130 Aurora borealis 1947 Klavierkonzert Nr 5 op 156 1950 54 Klavierkonzert Nr 6 Ende 1960er Jahre verschollen Variationen uber ein Volkslied aus Hardanger fur zwei Klaviere und Orchester 1937 Harfenkonzert Nr 2 op 170 Concerto eroico 1957 Konzert fur Hardangerfiedel und Orchester Nr 1 op 163 1955 Konzert fur Hardangerfiedel und Orchester Nr 2 op 252 Drei Fjorde 1965 Vokalmusik Jeppe Oper op 250 1966 Telemarkin Kantate fur Sprecher Mezzosopran Hardangerfidel und Orchester 1974 Lieder Kammer und Klaviermusik Streichquartett 1935 Klaviersonaten u a Nr 20 op 139 Nr 29 op 129 Sonata etere 1947 Nr 32 Hommage a Harald Heide verschollen 12 zweistimmige Inventionen op 2 1928 30 50 Volksweisen aus Hardanger op 150 1942 53 Anmerkung Diese Liste umfasst nur erhaltene Werke Auf Grund der schwierigen Quellenlage erhebt sie keinen Anspruch auf Vollstandigkeit und Genauigkeit Ohnehin sind fast nur Werke aufgefuhrt die derzeit auf CD erhaltlich sind da uber andere Werke fast keine Informationen erhaltlich sind Diskografie BearbeitenGunilla Sussmann und Havard Gimse Piano Konzert Nr 4 Royal Scottish National Orchestra Leitung Bjarte Engeset 2002 Naxos 100 Volkslieder aus Hardanger op 151 Suiten Nr 4 und 5 Stavanger Symphony Orchestra Leitung Ole Kristian Ruud 2003 BIS 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Geirr Tveitt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Geirr Tveitt in MGG online Geirr Tveitt in Grove Music online englisch Geirr Tveitt in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Geirr Tveitt auf musicandresistance net englisch Michael Custodis Blinde Flecken Grundzuge der norwegischen Musikhistoriografie nach 1945 Schott Music c 2018 Guy Rickards Rezension auf gramophone co uk 12 2003 englisch Normdaten Person GND 119055384 lobid OGND AKS LCCN n81100698 NDL 01058250 VIAF 12497911 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tveitt GeirrKURZBESCHREIBUNG norwegischer Komponist und PianistGEBURTSDATUM 19 Oktober 1908GEBURTSORT BergenSTERBEDATUM 1 Februar 1981STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geirr Tveitt amp oldid 238577148