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Geierhaube bezeichnet eine altagyptische Kopftracht in Form eines Geierbalgs der vermutlich aus Goldplattchen uber Stoff gearbeitet wurde 1 Konigin Nefertari mit GeierhaubeGeschichte BearbeitenDie Geierhaube gehorte anfanglich zur Ikonografie der Gottinnen Nechbet und Mut Von Nechbet wurde sie auf die unteragyptische Schutzgottin Uto ubertragen bei der der Geier haufig durch einen Schlangenkopf ersetzt ist 1 Nechbet und Uto erscheinen bereits im Alten Reich menschengestaltig mit Geierhaube und dreiteiliger Strahnen oder Gotterperucke 2 Perucke und Geierhaube werden ab der 4 Dynastie in die Ikonografie der Konigsgemahlinnen ubernommen 3 und gehoren spatestens seit der Zeit von Pepi I 6 Dynastie zu deren festem Bestandteil So tragt z B Iput I die Gemahlin von Teti II und Mutter von Pepi I eine Geierhaube mit Geierkopf wahrend man die Konigsgemahlin Neith Tochter von Pepi I und Gemahlin von Pepi II mit einer Geierhaube und Urausschlange sieht Im Mittleren Reich tragen die Konigsgemahlinnen fast ausschliesslich eine Schneckenperucke Eine einzigartige Ausnahme bildet dabei die Statuette der Sobeknofru 4 aus der 12 Dynastie Diese zeigt eine ungewohnliche Strahnenperucke uber der zwei Geier mit kreisformig ausgebreiteten Flugeln hocken zwischen denen sich eine Urausschlange windet Seit dem Neuen Reich wird dann eine Kombination aus Hathorperucke und Geierhaube getragen Die Position der Geierhaube bildet dabei ein wichtiges ikonografisches Datierungskriterium Ende der 17 und Anfang der 18 Dynastie sitzt sie auf dem Scheitelpunkt des Kopfes wahrend sie ab Mitte der 18 Dynastie auf den Hinterkopf wandert 5 In Verbindung mit anderen Kronen erscheint die Geierhaube nun auch auf dem Haupt verschiedener Gottinnen Meret und Gottesgemahlinnen 1 Siehe auch BearbeitenListe der Kleidungsstucke Gottin mit Geierkrone Bruchstuck eines KalksteinreliefsLiteratur BearbeitenHans Bonnet Geierhaube In Lexikon der agyptischen Religionsgeschichte 3 unveranderte Auflage Nikol Hamburg 2000 ISBN 3 937872 08 6 S 211 Emma Brunner Traut Geierhaube In Wolfgang Helck Hrsg Lexikon der Agyptologie Band 2 Erntefest Hordjedef Harrassowitz Wiesbaden 1977 ISBN 3 447 01876 3 S 515 Alfred Grimm Sylvia Schoske Im Zeichen des Mondes Agypten zu Beginn des Neuen Reiches Schriften aus der Agyptischen Sammlung Band 7 Staatliche Sammlung Agyptischer Kunst Munchen 1999 ISBN 3 87490 691 4 James M Weinstein A Statuette of the Princess Sobeknefru at Tell Gezer In Bulletin of the American Schools of Oriental Research Band 213 1974 S 49 57 doi 10 2307 1356083 Anmerkungen Bearbeiten a b c Emma Brunner Traut Lexikon der Agyptologie Band 2 2000 S 515 Darstellungen in den Totentempeln der Konige Sahure und Niuserre 5 Dynastie Erster rundplastischer Beleg Statuenfragmente einer anonymen Konigsgemahlin aus der Zeit von Konig Chephren Agyptisches Museum der Universitat Leipzig Agyptische Sammlung AS Inventar Nr 1993 The Metropolitan Museum of Art Department of Egyptian Art MMA New York NY Inventar Nr 65 59 1 Alfred Grimm Sylvia Schoske Im Zeichen des Mondes Munchen 1999 S 13 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geierhaube amp oldid 230418070