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Gehobene Unterhaltungsmusik ist ein Begriff der deutschen Musikkultur der sich mit der Einfuhrung der Rundfunkorchester in Deutschland in den 1920er Jahren entwickelte Alternativbegriffe sind Leichte Sinfonik und Radiomusik beziehungsweise Rundfunkmusik Inhaltsverzeichnis 1 Stilistik 2 Komponisten Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseStilistik BearbeitenEine Grundlage bildete die Musik des Kurkonzerts seit dem 19 Jahrhundert Dort spielten die Musiker der Sinfonie und Opernorchester in den Sommermonaten ein Mischrepertoire zwischen sinfonischer Musik und Salonmusik Mit dem Aufkommen der Medien Grammophon und Rundfunk entwickelte sich dieses Repertoire zu einer eigenstandigen Gattung Hauptabnehmer war der Rundfunk mit seinen Unterhaltungsorchestern der bis in die 1960er Jahre einen standigen Bedarf an neuen Kompositionen hatte Im Unterschied zur Kunstmusik verlangten die Horer sinfonische Musik ohne Singstimmen die nicht mit voller Aufmerksamkeit gehort werden musste Kennzeichnend fur die gehobene Unterhaltungsmusik war die Verwendung einfacher Harmonik mit komplizierter Instrumentation sowie die Einbeziehung von Jazz und Folklore 1 Eine weitere Besonderheit war die auf die Bedurfnisse des Rundfunks abgestellte Spieldauer der Werke von hochstens 20 Minuten Als Gattungen waren Charakterstucke Suiten Potpourris oder Variationen beliebt auch virtuose Konzertstucke waren gefragt Ein typisches Werk dieser Gattung ist Erinnerung an ein Ballerlebnis 1939 von Hans Bund Durch den stetigen Bedarf bildete sich ein Stamm berufsmassiger Komponisten fur gehobene Unterhaltungsmusik Sie waren klassisch ausgebildet und konnten zwischen Unterhaltung und Kunstmusik vermitteln 2 Dies machte es moglich die Werke auch im Konzertsaal aufzufuhren Besonders populare Stucke wurden zusatzlich fur Salonorchester arrangiert Nur selten erschienen die Stucke auf Schallplatte Bis Ende der 1960er Jahre wurden Werke der gehobenen Unterhaltungsmusik vielfach von den Rundfunkorchestern eingespielt und von den deutschen Sendern ausgestrahlt Es zeichnete sich aber bereits ein Trend zu noch kurzeren bis 5 Minuten dauernden Kompositionen ab Zugleich verstarkte sich die Ausrichtung auf die aktuelle Tanzmusik 3 In den 1970er Jahren nahm die Beliebtheit dieses Genres immer mehr ab oder konzentrierte sich auf Arrangements bekannter Evergreens In Winterthur Schweiz fand von 1991 bis 2017 jedes Jahr das Internationale Festival der Unterhaltungsmusik statt Komponisten Auswahl BearbeitenLeroy Anderson Reto Parolari Theodor Blumer Erich Borschel Willy Czernik Ernst Fischer Rio Gebhardt Mladen Gutesha Igo Hofstetter Toni Leutwiler Ernst August Quelle Bernd Scholz Fried Walter Klaus Wusthoff Kurt SchulzkeLiteratur BearbeitenMargaret Engeler Gehobene Unterhaltungsmusik Verlag Krebs Basel 1993 ISBN 3 85775 953 7 M Spohr Geschichte und Medien der gehobenen Unterhaltungsmusik Chronos Zurich 1999 ISBN 3 905313 39 1 Einzelnachweise Bearbeiten Riemann Musiklexikon Mainz 1967 Meyers Handbuch uber die Musik Hrsg Heinrich Lindlar Mannheim 1971 Das grosse Lexikon der Musik Hrsg Honegger Massenkeil Freiburg 1982 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gehobene Unterhaltungsmusik amp oldid 239141417