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Gaston Samuel Milhaud 10 August 1858 in Nimes 1 Oktober 1918 in Paris war ein franzosischer Mathematiker Wissenschaftstheoretiker und Wissenschaftshistoriker Wirken BearbeitenMilhaud studierte Mathematik bei Gaston Darboux an der Ecole normale superieure mit der Agregation in Mathematik 1881 und war danach bis 1909 Gymnasiallehrer Professor in Le Havre wo er sich durch die Begegnung mit Pierre Janet stark fur Wissenschaftsgeschichte und besonders antike griechische Wissenschaft zu interessieren begann Ab 1891 war er Professor der Mathematik an der Universitat in Montpellier und gab eine Reihe Vorlesungen uber die Ursprunge griechischer Wissenschaft die 1893 veroffentlicht wurden 1894 wurde er in Paris promoviert mit einer Arbeit uber die Grenzen der Sicherheit der Logik die bald nach der Veroffentlichung mehrere Auflagen erlebte und seinen Ruf begrundete 1895 wurde er Professor fur Philosophie in Montpellier Ab 1909 war er Professor fur Philosophie an der Pariser Sorbonne am Lehrstuhl fur Philosophie und ihre Beziehungen zu den exakten Wissenschaften der extra fur ihn eingerichtet wurde Milhaud gehorte zu einer Gruppe von Wissenschaftlern welche empirische Untersuchungen und den in Frankreich verbreiteten Positivismus weitestgehend ablehnten Die Spontanitat des Geistes steht fur ihn im Vordergrund seiner Uberlegungen Seiner Meinung nach fuhrt nur eine feste Orientierung an mathematischen Grundprinzipien zu absoluter Gewissheit Mit seiner Geisteshaltung gehorte Milhaud zu den Mitbegrundern des Konventionalismus Als Wissenschaftshistoriker befasste er sich unter anderem mit Zenon von Elea und als Wissenschaftsphilosoph mit logischen Widerspruchen und der Rolle von Demonstrationen und Beweisen in Mathematik und Physik Seine Beschaftigung mit Wissenschaftsgeschichte war fur ihn eng mit philosophischen Uberlegungen uber die Grundlagen des jeweiligen Gebiets verbunden Auch wenn er sich hauptsachlich mit antiker griechischer Wissenschaft befasste war er auch verantwortlich fur ein neu erwachtes Interesse an Rene Descartes als Wissenschaftler Er ist Neukantianer und wird dem Neokritizismus Charles Renouvier zugerechnet Sein Sohn Gerard Milhaud arbeitete mit Charles Adam an der Ausgabe der Briefe von Descartes Werke in Auswahl BearbeitenLecons sur le origines de la science grecque Paris 1893 Essai sur le conditions et les limtes de la certitude logique Paris 1894 4 Auflage 1924 Le rationnel Paris 1898 Les philosophes geometres de la Grece Platon et es predeceseurs Paris 1900 Le positivisme et le progres d esprit Etudes critiques sur Auguste Comte Paris 1902 Etudes sur la pensee scientifique chez le Grecs et chez les modernes Paris 1906 Descartes savant Paris 1920 Nouvelles etudes sur l histoire de la pensee scientifique Paris 1911 Etudes sur Cournot Paris 1927 La philosophie de Charles Renouvier Paris 1927Literatur BearbeitenJoseph W Dauben Christoph J Scriba Hrsg Writing the history of mathematics Birkhauser 2002 S 486 Isaac Benrubi Philosophische Stromungen der Gegenwart in Frankreich Meiner Leipzig 1928 Edmond Goblot Gaston Milhaud Isis Band 3 1921 S 321 325 Pierre Costabel in Dictionary of Scientific Biography Band 9 S 380Normdaten Person GND 132201321 lobid OGND AKS LCCN n84803157 VIAF 34528097 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Milhaud GastonALTERNATIVNAMEN Milhaud Gaston Samuel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Wissenschaftstheoretiker und WissenschaftshistorikerGEBURTSDATUM 10 August 1858GEBURTSORT NimesSTERBEDATUM 1 Oktober 1918STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaston Milhaud amp oldid 227118930