www.wikidata.de-de.nina.az
Die Mannheimer Garnisonskirche war ein katholisches Gotteshaus das vornehmlich den Militarpersonen der kurpfalzischen Hauptstadt diente Die Garnisonskirche Mannheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubestand 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Pfalzer Kurfurst Karl III Philipp verlegte 1720 seine Residenz von Heidelberg nach Mannheim Dementsprechend folgten auch der Hof und die Administration Das Militarkontingent der Stadt wurde vergrossert Die Soldaten hatten bis dahin die Kapuzinerkirche als Gotteshaus benutzt Der Bereich der heutigen Quadrate C 5 und C 6 war damals durch militarische Einrichtungen Kaserne gepragt Auf dem heutigen Quadrat C 5 Toulonplatz ab 1777 78 mit dem Zeughaus liess der Kurfurst die Garnisonskirche als eigene Militarkirche errichten Am 21 Oktober 1737 legte man den Grundstein der Bau wurde 1739 vollendet und geweiht Kirchenpatrone waren die Apostel Philippus und Jakobus Mehrere Kirchenbucher sind erhalten 1 Seelsorge und Verwaltung ubten die Kapuziner aus In den Gottesdiensten sang regelmassig ein Militarchor zu dessen Mitgliedern auch der spater bekannte Tenor Friedrich Epp 1747 1802 zahlte 2 An Maria Lichtmess 1742 dotierten hier der kurpfalzische Proviantmeister Johann Schorr und seine Gattin Maria Amalia geb Weiss mit 1200 Gulden eine Schutzengelbruderschaft die im religiosen Leben der Stadt bedeutend wurde und den Besuch der Kirche vermehrte 3 Als 1777 das alte Zeughaus in Quadrat B 3 zum Mannheimer Nationaltheater umgebaut wurde errichtete man ein neues Zeughaus am heutigen Standort Die Garnisonskirche storte den ungehinderten Blick auf dessen Fassade Daher riss man sie 1780 1782 ab und verlegte die Militargottesdienste wieder in die Kapuzinerkirche wohin auch der grosste Teil ihres Inventars kam Das anfallende Abbruchmaterial stiftete Kurfurst Karl Theodor zum Neubau der benachbarten Spitalkirche 4 Baubestand Bearbeiten nbsp Der vor dem Zeughaus in der Pflasterung hervorgehobene GrundrissDie Barockkirche mit angebautem eingezogenem Chor stand im sudlichen Bereich des heutigen Toulonplatzes wo ihr Grundriss im Strassenpflaster hervorgehoben ist An der Nordostecke war ein Turm mit Laterne angebaut Das Gotteshaus stand in Ost West Richtung wobei allerdings der Chor im Westen lag Der Landeshistoriker Johann Franz Capellini von Wickenburg hat uns in dem Sammelwerk Thesaurus Palatinus die Ansicht der Kirche uberliefert Der Grundstein befindet sich heute in der archaologischen Sammlung der Reiss Engelhorn Museen Unter der Kirche befand sich eine Gruft die nach dem Abriss in Vergessenheit geriet Beim Bau einer Tiefgarage vor dem Mannheimer Zeughaus stiess man 1979 wieder darauf und barg die Gebeine von vier Personen Zwei Skelette konnten als die des kurpfalzischen Ministers bzw Hofkanzlers Jakob Tillmann von Hallberg 1744 und seiner Gattin Anna Maria Josepha geb von Francken 1739 Tochter des Ministers Johann Bernhard von Francken identifiziert werden 5 Ihre dortige Beisetzung war im Thesaurus Palatinus dokumentiert Sie wurden 2003 in einer Gruft unter dem Hallbergschen Schloss zu Fussgonheim wiederbestattet Die Uberreste zweier weiterer Personen sind noch nicht identifiziert Es konnte sich dabei um den osterreichischen Oberstleutnant Graf Thomas de los Rios 1743 Sohn des Feldmarschalls Francesco de Los Rios handeln dessen Begrabnis ebenfalls der Thesaurus Palatinus uberliefert 6 und um den osterreichischen Husarenoberst Freiherr Johann Baptist Bartholotti von Partenfeld 1745 der laut Zedlers Universallexikon mit grossem Geprange dort bestattet worden war 7 Literatur BearbeitenJakob Baroggio Die Geschichte Mannheims von dessen Entstehung bis 1861 Mannheim 1861 S 506 u 507 Digitalscan Rieger J G Historisch topographisch statistische Beschreibung von Mannheim 1824 S 296 297 abrufbar unter Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg Weblinks BearbeitenWebseite zur Mannheimer Stadtgeschichte auf dem abgebildeten Modell ist die Garnisonskirche oben rechts zu erkennen Kasernen und Zeughaus in C 5 und C 6 STADTPUNKTE Mannheimer Geschichte vor Ort PDF 1 5 MB Einzelnachweise Bearbeiten Bernhard Kirchgassner Stadt und Archaologie 36 Arbeitstagung Band 26 von Stadt in der Geschichte Thorbecke Verlag 2000 S 151 u 152 ISBN 3 7995 6426 8 Ausschnittscan Onlineauszug zu Friedrich Epp aus dem Baierischen Musik Lexikon Munchen 1811 Karl Anton Straub Mannheimer religioses Leben und Brauchtum in Freiburger Diozesan Archiv Band 70 1950 S 98 u 99 PDF Digitalscan Reiner Albert Der Caritasverband Mannheim und seine Geschichte Band 9 von Quellen und Darstellungen zur Mannheimer Stadtgeschichte Jan Thorbecke Verlag 2005 S 23 ISBN 3 7995 0907 0 Ausschnittscan Guido Walz Der Brockhaus Mannheim 400 Jahre Quadratestadt das Lexikon Brockhaus Verlag 2006 ISBN 3 7653 0181 7 Ausschnittscan Grabinschrift Thomas de los Rios aus dem Thesaurus Palatinus Johann Heinrich Zedler Universal Lexicon 3 Supplement Band Spalte 105 Leipzig 1752 Digitalscan 49 48814 8 46182 Koordinaten 49 29 17 3 N 8 27 42 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Garnisonskirche Mannheim amp oldid 236320786