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Garmond von Picquigny auch Warmund oder Gormond 1128 in Sidon war ein franzosischer Pralat und Lateinischer Patriarch von Jerusalem Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Patriarch von Jerusalem 2 1 Anfang der Tempelritter 2 2 Konkordat mit dem Konig 2 3 Regent des Konigreiches 2 4 Ableben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenEr stammte aus dem Adelsgeschlecht der Herren von Picquigny in der Picardie war der Sohn eines anderen Garmond Warmund und dessen Gemahlin Adele und ein Bruder von Eustache de Picquigny dem ersten Vidame von Amiens 1 Patriarch von Jerusalem BearbeitenNach dem Tod des Patriarchen von Jerusalem Arnulf von Chocques im Jahre 1118 wurde er zu dessen Nachfolger gewahlt 2 Er pflegte ein enges Verhaltnis zu Konig Balduin II von Jerusalem der von 1118 bis 1131 regierte Anfang der Tempelritter Bearbeiten nbsp Konig Balduin II Mitte ubergibt den Tempel Salomons im Beisein des Patriarchen Garmond re an Hugo von Payns und Gottfried von Saint Omer Bald nach der fast gleichzeitigen Amtsubernahme kam es zu einer historisch bedeutsamen gemeinsamen Aktion Diese beruhte auf der Initiative des franzosischen Ritters Hugo von Payns um 1080 1136 der im Jahre 1114 im Gefolge von Hugo I Graf von Champagne 1093 1126 in das Konigreich Jerusalem gekommen war Dieser plante die Grundung einer Gemeinschaft von Rittern die nach den Regeln eines Monchsordens lebten etwa der Regel der Regularkanoniker die auf den Heiligen Augustinus von Hippo zuruckgefuhrt wird und die sich dem Schutz der Pilger vor feindlichen Ubergriffen widmen sollte Diesen Vorschlag unterbreitete Hugo von Payns gemeinsam mit einem Gesinnungsgenossen dem Ritter Gottfried von Saint Omer sowohl dem Patriarchen Garmond als auch dem Konig Balduin II Da dieses Projekt den jeweiligen Interessen entsprach verbesserte Sicherheit der Pilger bzw Starkung der Spiritualitat der Ritterschaft stimmten beide zu sodass am Weihnachtstag des Jahres 1119 Hugo von Payns und acht andere Ritter darunter Gottfried von Saint Omer Andreas von Montbard Archibald von Saint Aignan und Payen de Montdidier vor dem Patriarchen Garmond die Gelubde der Armut Keuschheit und des Gehorsams ablegten Sie nannten sich Die Arme Ritterschaft Christi Der Patriarch und der Konig statteten sie zum Unterhalt mit einigen Lehen aus wobei Konig Balduin ihnen Wohnraum im koniglichen Palast der Al Aqsa Moschee am Tempelberg von Jerusalem uberliess Sie erweiterten daher ihren Namen auf Die Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels 3 Es war dies der Ausgangspunkt des 1129 auf dem Konzil von Troyes formalisierten Templerordens der 200 Jahre lang sowohl im Konigreich Jerusalem als auch in Europa eine bedeutende Rolle spielen sollte Konkordat mit dem Konig Bearbeiten Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Patriarchen Garmond und Konig Balduin II wurden durch das Konzil von Nablus im Jahre 1120 weiter verfestigte Dort wurde eine Art von Konkordat zwischen dem Konig und der Kirche von Outremer geschlossen Darin verpflichtete sich der Konig in einem Kapitel dazu dem Patriarchen die Zehente von den koniglichen Landereien in Jerusalem Nablus und Akkon zu ubertragen In einem anderen Kapitel bat er den Patriarchen um Verzeihung dafur dass er ihm diese Abgaben bisher vorenthalten hatte und in einem dritten gewahrte ihm der Patriarch die Absolution fur dieses Vorgehen 4 Im Juni 1120 begleitete er das konigliche Heer bei einem Feldzug zur Verteidigung des Furstentums Antiochia gegen Ilghazi und kummerte sich dabei um die sichere Verwahrung des zur Steigerung der Truppenmoral mitgefuhrten Heiligen Kreuzes 5 Regent des Konigreiches Bearbeiten Als Balduin II 1123 bis 1124 in Gefangenschaft geraten war organisierte er die Regentschaft im Konigreich von Jerusalem und ernannte zum Beispiel Eustach Garnier und nach dessen Tod Wilhelm I von Bures zum Konstabler und Bailli des Reiches 6 Patriarch Garmond nutzte seine Beziehungen zu geistlichen Fuhrungspersonlichkeiten um Unterstutzung fur das Konigreich Jerusalem zu erhalten das militarisch und auch wirtschaftlich grosste Muhe hatte den laufenden Bedrohungen gerecht zu werden So schrieb er in der Zeit zwischen 1119 und 1125 gemeinsam mit dem Prior der Grabeskirche einen Brief an Diego Gelmirez den Erzbischof von Santiago de Compostela verwies auf Ernteausfalle sowie die bestandige Bedrohung durch Feinde und ersuchte diesen um Nahrungsmittel Geld und militarische Hilfe um das Konigreich Jerusalem aufrechterhalten zu konnen 7 In dieser Zeit handelte er um die Jahreswende 1123 1124 ein Bundnis zwischen dem Konigreich und der Republik Venedig aus den nach ihm benannten Pactum Warmundi und fuhrte 1124 den Oberbefehl bei der erfolgreichen Belagerung von Tyros 1124 8 Ableben Bearbeiten Er starb zu Beginn des Jahres 1128 in Sidon sein Nachfolger wurde Stephan von La Ferte der Abt des Klosters Saint Jean en Vallee in Chartres 9 Literatur BearbeitenSteven Runciman Geschichte der Kreuzzuge C H Beck Munchen 1995 ISBN 3 406 39960 6 Einzelnachweise Bearbeiten Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der Europaischen Staaten Neue Folge Band XIII Verlag von J A Stargardt Marburg 1990 Tafel 143 Vgl Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge 1995 S 453 Piers Paul Read Die Templer Ubersetzung aus dem Englischen Nikol Verlag 2009 ISBN 978 3 86820 042 3 S 101 102 Denys Pringle The Churches of the Crusader Kingdom of Jerusalem Vol 3 Cambridge University Press New York 2007 S 420 Vgl Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge 1995 S 465 Vgl Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge 1995 S 469 Malcolm Barber A K Bate Letters from the East Crusaders Pilgrims and Settlers in the 12th 13th Centuries Ashgate Farnham Surrey England u a 2010 S 43 Vgl Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge 1995 S 474 ff Vgl Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge 1995 S 482 VorgangerAmtNachfolgerArnulf von ChocquesPatriarch von Jerusalem 1119 1128Stephan von La FertePersonendatenNAME Garmond von PicquignyALTERNATIVNAMEN Warmund GormondKURZBESCHREIBUNG Patriarch von JerusalemGEBURTSDATUM 11 JahrhundertSTERBEDATUM 1128STERBEORT Sidon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Garmond von Picquigny amp oldid 225151210