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Funtauna Merla funˈtɛmɐˌmɛrlɐ ratoromanisch im Idiom Puter fur Amselquelle bzw Amselbrunnen Aussprache Funtama mit Betonung auf dem langen a bezeichnet einen historischen Ort in Form eines Felsens nahe Las Agnas zwischen Bever und La Punt auf der linken Talseite im Oberengadin im Kanton Graubunden Bei Funtauna Merla Inhaltsverzeichnis 1 Quelle 2 Historisches 3 Sprachgrenze 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseQuelle BearbeitenDie Funtauna Merla Amselquelle Amselbrunnen ist eine Quelle unterhalb der ehemaligen Siedlung Las Agnas Sie floss unter einem grossen Stein hervor genannt peidra venerabla dt altehrwurdiger Stein Vielleicht war Funtauna Merla ein mystischer Platz ein heiliger Ort ein Quellheiligtum wo Wassergotter verehrt wurden und der spater zum politischen Ritualort umfunktioniert wurde 1 Historisches BearbeitenFuntauna Merla wird 1283 ersturkundlich erwahnt und trennte zunachst die beiden Oberengadiner Kirchgemeinden Nach der 1438 erfolgten Zweiteilung der Gerichtsgemeinde Oberengadin die als Hochgericht jedoch weiter bestand bildete Funtauna Merla die Grenze zwischen den beiden neuen Gerichten Sur Funtauna Merla die hohergelegene mit Samedan als Hauptort mit Gerichtssitz in der Tuor und Suot Funtauna Merla die tiefergelegene der Plaiv mit Zuoz als Zentrum Das je eigene Zivilgericht von Sur und Suot Funtauna Merla wurde im Funfsieglerbrief von 1462 bestatigt 2 Ulrich Campell schreibt in seiner Topographischen Beschreibung von 1573 zu Funtauna Merla Kaum 200 Doppelschritte von dort Las Agnas entfernt stromt gleich neben der Strasse eine Quelle aus der Erde die von der Bevolkerung Funtauna Merla das heisst Amselquelle genannt wird Sie ist die Grenze zwischen den zwei Gerichten des Oberengadins namlich des unteren von Zuoz und des oberen von Samedan Die Leute nennen sie las Dretturas Suott und Sur Funtauna Merla das heisst Gerichte unter und oberhalb der Amselquelle 3 1851 erhielt Graubunden eine moderne Gerichtsordnung mit Kreisen Aufgrund der Schaffung des Kreises Oberengadin wurde auch Funtauna Merla als Grenzort obsolet und verlor ihre Bedeutung 4 Bei der Kanalisierung des Inn 1856 wurde der Fels bei der Quelle zur Gewinnung von Wuhrsteinen gesprengt Sprachgrenze BearbeitenDas im Oberengadin gesprochene ratoromanische Idiom Puter lasst sich in eine geographisch untere und obere Halfte unterscheiden Die Dialektgrenze liegt zwischen La Punt Chamues ch und Bever bei der Funtauna Merla 5 Weblinks BearbeitenOttavio Clavuot Funtauna Merla In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Silke Redolfi Bever Die Geschichte eines Engadiner Dorfes Hrsg Burgergemeinde Bever Gammeter Druck St Moritz 2007 S 86 Ulrich Campell Das alpine Ratien Topographische Beschreibung von 1573 Hrsg Institut fur Kulturforschung Graubunden Band 3 Chronos Verlag Zurich 2021 ISBN 978 3 0340 1469 4 S 72 Ulrich Campell Das alpine Ratien Topographische Beschreibung von 1573 Hrsg Institut fur Kulturforschung Graubunden Band 1 Chronos Verlag Zurich 2021 ISBN 978 3 0340 1469 4 S 206 207 Ottavio Clavuot Funtauna Merla In Historisches Lexikon der Schweiz HLS 26 Juli 2005 abgerufen am 22 Januar 2022 Kuno Widmer Entstehung der romanischen Idiome Graubundens Hrsg Institut dal Dicziunari Rumantsch Grischun 7 Marz 2008 S 4 46 568892 9 9119 Koordinaten 46 34 8 N 9 54 42 8 O CH1903 789588 160501 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Funtauna Merla amp oldid 225446987