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Fritz Heinrich Schulz 16 Juni 1879 in Bunzlau 12 November 1957 in Oxford war ein deutscher Jurist und Rechtshistoriker Er war ein fuhrender Vertreter der Wissenschaft vom Romischen Recht der juristischen Romanistik seiner Zeit 1939 musste er aufgrund seiner judischen Abstammung und seiner politischen Einstellung aus Deutschland emigrieren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Wirkung 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFritz Schulz wurde im schlesischen Bunzlau geboren wo er auch seine Jugendjahre verbrachte Sein Vater war Protestant Seine Mutter entstammte einer judischen Familie und konvertierte zum Christentum als Fritz Schulz noch ein Kind war In den Jahren 1899 bis 1902 studierte Schulz bis zum ersten juristischen Staatsexamen Rechtswissenschaften in Berlin und Breslau 1905 wurde er mit der bereicherungsrechtlichen Arbeit Die actiones in id quod pervenit und in quantum locupletior factus est an der Universitat Breslau promoviert Noch im selben Jahr folgte die Habilitation an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Im Jahr 1909 erhielt Schulz Rufe an die Universitaten von Jena und Innsbruck Nachdem er sich bereits fur Jena entschieden hatte ging Schulz schliesslich doch nach Innsbruck weil ihm dort der baldige Aufstieg zum Ordinarius in Aussicht gestellt wurde Tatsachlich wurde Schulz in Innsbruck bereits 1910 ordentlicher Professor fur Romisches Recht In den kommenden Jahren folgte er weiteren Rufen 1912 an die Universitat Kiel 1916 an die Universitat Gottingen und 1923 an die Universitat Bonn Wahrend seiner Zeit in Gottingen trat Fritz Schulz der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei bei und engagierte sich fur die demokratische Weimarer Republik 1928 lehnte er einen Ruf nach Wien ab 1931 nahm Fritz Schulz einen Ruf an die Berliner Universitat an Die Berufung an die Berliner Universitat wurde damals als Kronung einer akademischen Laufbahn angesehen Mit der Machtergreifung der Nazis in Deutschland wurde Schulz Karriere abrupt abgebrochen Zunachst wurde er 1934 an die Universitat Frankfurt am Main zwangsversetzt 1935 folgte dann die Zwangsemeritierung Trotz der Zerstorung seiner beruflichen Existenz blieb Schulz noch bis 1939 in Deutschland Erst in diesem Jahr emigrierte er zunachst in die Niederlande und schliesslich nach Oxford Wahrend der Kriegsjahre uberlebte er durch finanzielle Unterstutzung die von verschiedenen Institutionen darunter Oxford University Press und die Rockefeller Foundation geleistet wurde 1947 wurde er britischer Staatsburger Schulz liess sich nach dem Krieg nicht wieder in Deutschland nieder hielt aber Gastvorlesungen an deutschen Universitaten 1949 erhielt er den Ehrendoktortitel an der Universitat Frankfurt am Main 1951 wurde er zum Honorarprofessor an der Universitat Bonn berufen 1952 wurde er Mitglied der Accademia dei Lincei in Rom Sein Schuler Werner Flume wurde zu einem der wichtigsten Juristen der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts 1 2 Wissenschaftliche Wirkung BearbeitenBekannt geworden ist Fritz Schulz zuvorderst durch seine Arbeiten zum romischen Recht und zur Geschichte der romischen Rechtswissenschaft Daneben tritt seine bekannteste Arbeit zum geltenden Recht die einen ganzen Band des AcP einnehmende Monographie System der Rechte auf den Eingriffserwerb Dieses Buch beeinflusst bis heute die wissenschaftliche Diskussion um das Bereicherungsrecht Schriften Auswahl BearbeitenSystem der Rechte auf den Eingriffserwerb in Archiv fur die civilistische Praxis 105 1909 S 1 ff Einfuhrung in das Studium der Digesten Tubingen 1916 Prinzipien des Romischen Rechts Berlin 1934 engl Ubersetzung Principles of Roman Law Oxford 1936 Classical Roman Law Oxford 1951 History of Roman Legal Science Oxford 1946 deutsch Geschichte der romischen Rechtswissenschaft Weimar 1961 Literatur BearbeitenWolfgang Ernst Fritz Schulz 1879 1957 In Jack Beatson Reinhard Zimmermann Hrsg Jurists Uprooted German speaking Emigre Lawyers in Twentieth century Britain Oxford 2004 S 105 203 Wolfgang Ernst Schulz Fritz Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 714 f Digitalisat Hermann Niedermeyer Werner Flume Festschrift Fritz Schulz 2 Bde Weimar 1951 Werner Flume Fritz Schulz In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Romanistische Abteilung Band LXXV 1958 S 496 507 Fritz Schulz in Horst Goppinger Juristen judischer Abstammung im Dritten Reich 2 Auflage Munchen Beck 1990 ISBN 3 406 33902 6 S 316 Fritz Schulz in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1054Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Schulz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Lobinger Ein Jahrhundertjurist ist hundert Werner Flume In Zeitschrift fur das Juristische Studium 2008 S 675 680 PDF Das Handelsblatt 11 September 2008 Werner Flume Der Jahrhundertjurist Normdaten Person GND 11876246X lobid OGND AKS LCCN nr98013779 VIAF 39504652 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulz FritzALTERNATIVNAMEN Schulz Fritz HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher RechtsgelehrterGEBURTSDATUM 16 Juni 1879GEBURTSORT BunzlauSTERBEDATUM 12 November 1957STERBEORT Oxford Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Schulz Jurist amp oldid 234735489