www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Veith 24 April 1860 in Mainz 6 September 1908 in Sandbach war ein hessischer Erfinder und Unternehmer der in Sandbach die Veith Werke grundete wo er nach eigenen Patenten eine Fabrikation von Gummireifen eroffnete aus der nachmals das Unternehmen Veith Pirelli hervorging Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Krankheit und Tod 3 Nachwirken 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenFriedrich Veith war Sohn des fruh verstorbenen Gastwirts und Hoteliers Heinrich Veith und seiner Frau Christine Veith geborene Schafer Nach einem Ingenieurstudium legte Friedrich Veith 1882 das Examen ab und fand Anstellung in einer Mainzer Maschinenfabrik 1886 ubersiedelte er nach Gelnhausen und wurde Teilhaber an einem Bootsbaubetrieb und einem Sagewerk 1889 ging er nach Frankfurt am Main zu der Gummiwarenfabrik Holter amp Hartmann und befasste sich dort als Betriebsingenieur mit Entwicklungs und Organisationsaufgaben Er strebte laufend nach der Verbesserung von Motorrad und Fahrradbereifungen und liess sich auf diesem Gebiet etliche Erfindungen patentieren Friedrich Veith heiratete am 4 April 1894 die aus Offenbach am Main stammende Philippine Wahlig und hatte mit ihr zwei Kinder den Sohn Friedrich geboren am 5 August 1895 und die Tochter Maria geboren am 14 September 1896 Mit seinem Schwiegervater Alexander Wahlig grundete er in Offenbach am 19 Dezember 1896 die Firma Veith amp Co und begann die Produktion von Bereifungen nach eigenen Patenten Seine Ziele waren dabei auf Steigerung der Lebensdauer Minderung von Verschleiss und auf Rutschfestigkeit gerichtet Er erkannte dass durch die Einfuhrung einer allgemeinen Norm im Reifenbau die Produktion wesentlich rationeller und kostengunstiger zu gestalten sein wurde Als Friedrich Veith ein Benz Automobil erwarb wurde er mit den Mangeln der damals ublichen Bereifung konfrontiert Die Lebensdauer der ublichen Hochdruck Wulstbereifung belief sich auf bestenfalls 2000 bis 3000 Kilometer Auf Reisen war die Mitnahme von mitunter vier sechs oder mehr Ersatzreifen und Schlauchen empfehlenswert Unzahlige auf den Strassen herumliegende klobige Hufnagel zerstorten die Bereifung immer wieder Ein Reifenwechsel dauerte rund eine Stunde das ganze Rad musste abmontiert werden beim Hinterrad auch die Antriebskette Ab 1902 begann sich Veith mit Dampf Automobilen zu befassen Er entwarf Dampfwagen die gegenuber den damals aufkommenden schweren Serpollet Fahrzeugen von leichterer Bauart sein sollten Als entsprechende Konstruktionsplane fertig waren erbat er sich vom Grossherzog von Hessen dessen Begutachtung und eine Besichtigung Dieser empfahl ihn an den technikbegeisterten Prinz Heinrich von Preussen den jungeren Bruder des deutschen Kaisers Mit ihm entwickelte sich bis zu seinem Lebensende eine umfangreiche Korrespondenz wobei Prinz Heinrich bald empfahl von den Dampfwagen Abstand zu nehmen und seine Erfindergabe ganz auf Bereifungen zu konzentrieren Im Sommer 1903 kaufte Friedrich Veith in Sandbach im Odenwald eine ehemalige Olmuhle an der Mumling mit Wasserkraftnutzung Er verlegte seine Reifenproduktion dorthin um genormte Qualitatsreifen herzustellen Er war der erste Reifenproduzent in Europa der in Absprache mit den seinerzeit grossten Automobilfabriken eine Reifen Norm und ebenso genormte Felgen einfuhrte Veith stellte seine Reifen den Werken Benz und Daimler zwecks Erprobung zur Verfugung Als der Kaiser die Ausstattung der Verkehrstruppen des Heeres mit einer Anzahl Veith Reifen befurwortete wurden sie dort ausgiebigen Belastungs und Bewahrungsproben unterzogen Am 13 November 1903 wurde beim Amtsgericht Hochst die Firma Veith amp Co Veithwerke bei Hochst i Odw zu Sandbach eingetragen Die in Sandbach hergestellten Reifen zeigten eine erstaunliche Betriebssicherheit und Lebensdauer Seine am weitesten entwickelte Reifenbauart bezeichnete er als Radialreifen Veith erhielt einen Auftrag der Germaniawerft zur Lieferung der Bereifung fur zwei Lastkraftwagen Sie sollten ein Gesamtgewicht von 100 Zentnern zu tragen imstande sein Wegen der Unzulanglichkeit der damaligen Pneumatic Reifen hatte man seinerzeit ganzlich davon abgesehen Wagen mit mehr als 1000 kg 20 Zentner Eigengewicht zu bauen Veith war jedoch davon uberzeugt dass Reifen aus seiner Produktion einer solchen Beanspruchung gewachsen waren Veith Lkw Bereifung bewahrte sich namentlich beim Kaisermanover Als sich Heeres und Marineverwaltung entschlossen alle Fahrzeuge mit Veith Reifen auszurusten begann ein langwieriger und ausserst unangenehmer Streit mit der Continental AG die auch mit unlauteren Mitteln namentlich durch Verletzung von Veith Patenten versuchten den lastigen Konkurrenten aus dem Markt zu drangen Veith sah sich zu einem zermurbenden gerichtlichen Patentstreit gezwungen den er letztlich auch gewann Am 23 November 1906 wurde auf Betreiben von Friedrich Veith die Veithwerke AG mit Sitz in Sandbach gegrundet nachdem er Investoren gefunden hatte um sein Unternehmen auf eine breitere Kapitalbasis zu stellen Es verfugte nun uber ein Grundkapital von 2 000 000 00 Mark Krankheit und Tod BearbeitenFriedrich Veith litt zunehmend unter heftigen Darmkoliken sodass er nur noch mit grosser Anstrengung seinen unternehmerischen Fuhrungsaufgaben nachkommen konnte Er konnte von seinem Krankenlager aus immer weniger Zeit und Kraft fur die Prufung wichtiger Schriftstucke aufbringen So vermochte er zwar noch einige wichtige Entscheidungen zu treffen doch starb er am 6 September 1908 erst im 49 Lebensjahr stehend Nach seinem Tod erhielt die Witwe Philippine Veith keinerlei Zahlungen von den Veith Werken keine Tantiemen aus Patenten keine Unterstutzung und mit ihren minderjahrigen Kindern musste sie das Wohnhaus in den Veithwerken raumen Auf Anraten der Verwandtschaft beantragte die Witwe Nachlassverwaltung die letztlich 10 Jahre dauerte und in deren Verlauf der Nachlass von verschiedenen Seiten durch Kostenrechnungen Honorare und Abschreibungen restlos ausgeschlachtet wurde Nachwirken BearbeitenWenn es auch seitens der damaligen Geschaftsfuhrung der Veith Werke AG alles andere als eine noble Geste war die Witwe des Grunders und Generaldirektors vollkommen mittellos ihrem Schicksal zu uberlassen so ist doch der Name Veith geblieben dem das Breuberger Land eine erste wirtschaftliche Blute zu verdanken hatte Trotz mehrfacher Umbenennung heisst das Werk in Sandbach im Volksmund immer noch Die Veith Literatur BearbeitenFriedhelm Jost Friedrich Veith Grunder der Veith Werke Sein Leben und Werk Verein fur Heimatgeschicht Hochst i Odw Hrsg Druckerei Probst Hochst im Odenwald 1997Weblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Veith Gummiwerke AG in den Historischen Pressearchiven der ZBWNormdaten Person GND 12081370X lobid OGND AKS VIAF 32836893 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Veith FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Erfinder und UnternehmerGEBURTSDATUM 24 April 1860GEBURTSORT Mainz am RheinSTERBEDATUM 6 September 1908STERBEORT Sandbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Veith amp oldid 227098267