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Friedrich Sunder 1254 14 April 1328 in Engelthal war ein Klosterkaplan im Dominikanerinnenkloster Engelthal bei Nurnberg der im Ruf besonderer Gnadenerfahrungen stand Er verfasste daruber Aufzeichnungen die in Form einer Gnadenvita uberliefert sind sie sind ein wichtiges Dokument mystischer Literatur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Personlichkeit 3 Werk 4 Bedeutung 4 1 Frommigkeitsgeschichtlicher Aspekt 4 2 Literaturwissenschaftlicher Aspekt 4 3 Religionsgeschichtlicher Aspekt 4 4 Geistesgeschichtlicher Aspekt 4 5 Psychohistorischer Aspekt 4 6 Methodenkritischer Aspekt 5 Literatur 5 1 Quellen 5 2 Sekundarliteratur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber das Leben Friedrich Sunders ist nur wenig bekannt 1 Er durfte einer Sippe entstammen die in den Dorfern um Engelthal ansassig war 2 Nach einer weltlich verbrachten Jugendzeit war er seit 1287 Geistlicher anscheinend sofort im Dominikanerinnenkloster Engelthal das damals institutionell personell okonomisch und geistig seine Blutezeit erlebte Hier wirkte er innerhalb und ausserhalb des Klosters uber 40 Jahre bis zu seinem Tod In zahlreichen Klosterurkunden testiert er bei der Regelung weltlicher Geschafte Sein Mitwirken am inneren und ausseren Ausbau des Klosters ist noch heute manifest in einer St Willibald ehemals auch St Andreas geweihten Kapelle deren Bau er veranlasst hatte 3 Personlichkeit BearbeitenFriedrich Sunder war soweit erkennbar von einer zwar umganglichen aber anscheinend doch eher zuruckhaltenden Art Auffallende Handlungen werden von ihm nicht berichtet er beeindruckte offensichtlich vor allem durch menschenfreundliches Verhalten und seine uberzeugende Lebensfuhrung 4 Ausgepragt waren sein Gerechtigkeitssinn und seine tiefe Frommigkeit So war er bald ein beliebter und erfolgreicher Seelsorger und wurde als Beichtvater von weither aufgesucht er galt als eine begnadete Personlichkeit 5 Christine Ebner sah in ihm vor allem den grossen Minner Gottes schatzte aber auch seinen Rat in Fragen der Theologie und der Glaubenspraxis 6 Eine enge Seelenfreundschaft verband Sunder mit einer Begine Gerdrut die spater als Nonne ins Kloster Engelthal eintrat bei ihr fand er die Moglichkeit zu geistigem Austausch 7 Werk BearbeitenUber mehr als zwanzig Jahre wurden Sunder nach seinen eigenen Angaben besondere Gnadenerfahrungen zuteil vor allem wahrend der Feier der Messe Auf Drangen seines Beichtvaters des Dominikaners Konrad von Fussen schrieb er diese seit 1317 nieder Dabei kommen eine Vielzahl von Aspekten des personlichen Frommigkeitslebens der kirchlichen Glaubenslehre und der Gotteserfahrung zur Sprache von Fragen der Askese und der Heiligenverehrung uber das Verstandnis von Eucharistie und Messfeier sowie die Betrachtung des Passionsgeschehens bis hin zu Aussagen uber mystische Geschehnisse wie Unio Gottesgeburt und Vergottung des Menschen im Sinne des lat Terminus deificatio Kurz nach Sunders Tod wurden seine Niederschriften redaktionell uberarbeitet und zu einer Gnadenvita ausgestaltet Dabei wird in einer oftmals hochstilisierten Darstellung versucht das eigentlich unsagbare Gnadengeschehen zwischen Gott und dem Menschen mit Hilfe legendarischer Erzahlformen und mystischer Begrifflichkeit sprachlich zu vermitteln Insgesamt erweist sich das Werk geradezu als Modell eines Gnaden Lebens in dem mystische Lehre als ein Leben zur Darstellung gebracht wird 8 Kennzeichnend fur das Werk 9 ist die Darstellung unterschiedlicher Bereiche einer hoheren Wirklichkeit die in Form von nicht mehr korperlichen imaginativen und intellektuellen Visionen bis hin zur visio beatifica wahrgenommen wird dabei werden alle Visionen erklartermassen nicht sinnenhaft erfahren lipliche d h korperliche sinnenhafte gesicht und liplich gehoerd sind Friedrich Sunder by allen sinen tagen nie widerfahren 10 Entsprechend den unterschiedlichen Erfahrungsbereichen wechselt auch die Form der Darstellung wobei die Bildlichkeit ebenso erklartermassen nie gesehen sondern ausschliesslich gehort d h auditiv vermittelt ist Diese Bildlichkeit ist zudem durchgangig literarisch vorgeformt wobei dem jeweiligen Thema entsprechend ebenso realgeschichtliche Bereiche wie auch Uberlieferungsgut aus Bibel Brautmystik und Minnewesen den Bildvorwurf abgeben Fur die hochste Stufe der Erfahrung gibt es schliesslich weder Bild noch Wort sondern nur noch die Aussage von der Unsaglichkeit des Geschehens Von Sunder stammen auch einige Aufzeichnungen uber Gesprache mit seiner Seelenfreundin Gerdrut Diese wurden dann Teil ihrer Vita die von den Engelthaler Kaplanen Heinrich 11 und Konrad Friedrich 12 verfasst wurde aber nur in einem kurzen Fragment erhalten ist Stilistisch steht die Vita Gertruds in der Tradition der Legendenliteratur und unterscheidet sich somit deutlich vom Gnaden Leben des Friedrich Sunder Bedeutung BearbeitenWissenschaftlich ist das Gnaden Leben des Engelthaler Klosterkaplans in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung Frommigkeitsgeschichtlicher Aspekt Bearbeiten Frommigkeitsgeschichtlich ist bereits die Abfassung einer derartigen Vita durchaus bemerkenswert da Friedrich Sunder weder als Wundertater noch als Asket oder Visionar hervorgetreten ist sein seelsorgerisches Wirken war eher unauffallig 13 Allerdings erreichte diese Vita ahnlich wie fast die gesamte mystische Literatur zu ihrer Zeit nur einen sehr begrenzten Kreis von Rezipienten 14 So ware der Engelthaler Kaplan auch vergessen ware nicht zufallig in einer einzigen Handschrift seine Gnadenvita erhalten geblieben Friedrich Sunder ist fur die heutige Forschung dann auch vor allem als Typus von Interesse Er steht fur eine Vielzahl heute unbekannter Menschen die fern von Lehrstuhlen oder hohen kirchlichen Positionen von der religiosen Bewegung des 13 Jahrhunderts zutiefst erfasst waren und so die Trager einer epochalen Wende der christlichen Glaubenslebens wurden indem nun die kirchlich tradierte Glaubenslehre auf eine neue individuell gepragte Art erlebt und verinnerlicht wurde 15 Dabei kann die Vita Sunders auch zu einem differenzierten Verstandnis des erst spater hierfur verwendeten Begriffes Mystik beitragen Im Gnaden Leben geht es grundlegend nicht um die Herausstellung besonderer Erlebnisse sondern um die Erfahrung einer alles umfassenden Heilsgemeinschaft die vom gottlichen Gnadenfluss durchstromt ist 16 Sunder und andere die ahnliche Glaubenserfahrungen hatten sahen sich nicht als Mystiker ebenso wenig sahen sie sich im Gegensatz zu den kirchlichen Lehren und Gebrauchen Das was heute als christliche Mystik verstanden wird die unmittelbare Erfahrung der personalen Gegenwart Gottes im eigenen Inneren ereignet sich hier gerade in den von der Kirche vorgegebenen Riten und Sakramenten insofern diese nunmehr existentiell vertieft vollzogen oder angenommen werden Ausserordentliche Zustande wie Visionen und Ekstasen sind dafur keine Voraussetzung Dadurch konnte diese Art mystischer Literatur auch in den kirchlichen Reformbewegungen des 15 Jahrhunderts rezipiert werden als man allen ausserordentlichen religiosen Erlebnissen skeptisch bis ablehnend gegenuberstand 17 Literaturwissenschaftlicher Aspekt Bearbeiten Literaturwissenschaftlich bedeutsam ist die Vita Sunders u a dadurch dass mehrmals die Erfahrungsweise Sunders thematisiert wird ebenso wie auch die Form der Niederschrift seiner Erfahrungen Ausdrucklich reflektiert wird die Art der bildlichen Ausdrucksweise Im Anschluss an die Szene in der das Jesuskind an den Brusten der Seele saugt heisst es man musse vnsern sinnen mit liplichen d h hier sinnlich vorstellbaren also bildhaften dingen zeigen wie daz zwschen got vnd der sel ist ergangen im vnvsspraechen d h mit Worten nicht darstellbaren Gnadenfluss zwischen Gott und der Seele der hier als vsswal vnd jnwal Ausfliessen und Einfliessen mit den Begriffen der Emanationslehre angedeutet wird 18 Diese sprachtheoretische Reflexion kann als Beweis gelten dass die Bildlichkeit der Sunder Vita literarischer Art ist mit der Intention abstrakte theologische Aussagen verstandlich zu vermitteln 19 Diese Moglichkeit ist dann auch bei Viten vergleichbarer Art jeweils in Betracht zu ziehen Zugleich werden herkommliche Vorurteile gegenuber der so genannten Frauenmystik hinfallig Wenn es die Vita einer mannlichen Person ist die Jesus im Bild eines Kindes sowie die Seele im Bild der Maria lactans zeigt 20 dann konnen solche Bilder nicht mehr auf verdrangte Muttergefuhle unbefriedigter Frauen zuruckgefuhrt werden Religionsgeschichtlicher Aspekt Bearbeiten Religionsgeschichtlich bemerkenswert ist das Gottesbild des Gnaden Lebens indem Gott nie als ein ferner strenger Richter erscheint sondern stets dem Menschen zugewandt ist Barmherzigkeit ist seine bestimmende Wesenseigenschaft 21 Dieses Gottesbild das auch in den sonstigen Werken der Engelthaler Literatur und anderen mystischen Schriften dieser Zeit kundgetan wird 22 ist in Sunders Gnadenvita so ausschliesslich herausgestellt dass Teufel und Holle schlichtweg nicht vorkommen Damit setzt das Werk einen deutlichen Gegenakzent zu zeitgenossischen kirchlichen Lehren in denen oftmals Angstvorstellungen vorherrschten Geistesgeschichtlicher Aspekt Bearbeiten Geistesgeschichtlich dokumentiert die Sunder Vita in Ubereinstimmung mit anderen Texten dieser Zeit wie der religiose Umbruch des 13 Jahrhunderts der den Blick auf das innere seelische Leben des Menschen richtete einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung des europaischen Individualbewusstseins darstellt ebenso wie in der Humanisierung der gesellschaftlichen Verhaltnisse im Sinne einer vertieften Ethisierung der eigenen Lebensfuhrung und einer intensiven Seel Sorge fur das Heil der Mitmenschen Psychohistorischer Aspekt Bearbeiten Allerdings sind Sunders Darstellungen auch aus psychohistorischer Sicht interessant und entsprechend interpretiert worden 23 Ralph Frenken 24 wertet Sunders Visionen als Halluzinationen die auf vmtl traumatischen Erlebnissen beruhten Das Jesus Kind stelle ein zentrales Thema dar diesbezugliche Erlebnisse hatte Sunder beispielsweise nach dem von ihm praktizierten Aderlassen 25 Sunder habe sich zusammen mit Jesus als Kind in Anwesenheit der Gottesmutter im ehelichen Bett erlebt da legte sich Jesuslein in das Bettlein und Maria seine heilige Mutter die vereinte die selige Seele mit dem Jesuslein Und die hatten also minnigliche Freude und Kurzweil miteinander vom Halsen und vom Kussen mit Lachen und mit aller gottlichen Kurzweil 26 Er habe auch geglaubt das Jesuskind zu gebaren und habe das Kind in einer anderen Vision an seinen Brusten saugen lassen 27 Dabei stellt Frenken heraus aus kindheitsgeschichtlicher und psychologischer Sicht seien die Darstellungen von Sunders Visionen in seinen Aufzeichnungen Hinweise auf padophile Phantasien und die versuchte Bearbeitung fruher traumatischer Beziehungserfahrungen Uber seine Eltern schrieb Sunder Darum dass der Bruder auf Erden weder Vater noch leibliche Mutter hatte die ihm nach seinem Tod seiner Seele Gutes taten deswegen ergotzte ihn unser Herr wohl mit himmlischen Verwandten derer er ihm viele gab 28 Der Wunsch nach einer religiosen Wiedergutmachung sei ganz deutlich erkennbar 29 Methodenkritischer Aspekt Bearbeiten Angesichts kontrarer Deutungen ist das Gnaden Leben auch im Hinblick auf die Methoden einer wissenschaftlichen Textanalyse von Interesse Zuallererst erweist sich als unerlasslich eine dem Text angemessene Begrifflichkeit zu reflektieren So wird etwa ein Begriff wie Erlebnismystik fragwurdig oder zumindest differenzierungsbedurftig wenn die Textanalyse eindeutig macht dass samtliche visionaren Bilder und Szenen nicht selbst gesehen sondern nachtraglich zum Geschehen auf sprachlichem Weg vermittelt sind 30 Wenn der Text zudem durchgehend unterscheidet zwischen dem was dem lib lichnam Korper und dem was der sel Seele widerfahrt 31 ist zu fragen ob dann noch undifferenziert von Erlebnissen Sunders gesprochen werden kann Durchgehend zeigt sich im Gnaden Leben die Notwendigkeit einzelne Aussagen jeweils in ihrem Stellenwert zu betrachten So zeigen sich bei einer Textanalyse beispielsweise deutliche Unterschiede zwischen Szenen in denen Jesus als Kind Mariens auftritt und Szenen in den Jesus eigenstandig handelt Letztere kommen im Gnaden Leben nur in den Kapiteln vor in denen es um die mystischen Bedeutungskomplexe von Unio Gottesgeburt und Conubium spirituale der geistlichen Ehe geht also nicht einmal in einem Zehntel des gesamten Textes 32 Fur das Geschehen der Gottesgeburt konnte Sunder oder die Redaktoren des Textes wohl kaum auf eine andere Bild Metapher als die in der Tradition vorgegebene des Kindes zuruckgreifen Im Gnaden Leben stehen dann auch Unio und Conubium im engsten Zusammenhang mit der Gottesgeburt so wird auch hier weiterhin die Kind Metapher angewendet 33 Im Unterschied zu diesen Szenen dient die Kind Gestalt in den Szenen mit Maria wesentlich dazu Maria in ihrer Funktion als Gottesmutter herauszustellen In der Szene anlasslich des Aderlassens wo es um den Beistand Marias geht erscheint Jesus also als ir kindlin sobald Jesus unmittelbar danach alleine auftritt ist er fur die Seele vnser herr 34 Hinsichtlich einer Szene wie der des Aderlassens und vieler anderer ist uberhaupt textkritisch zu fragen ob sie fur eine individualpsychologische Fragestellung geeignet sind da die Textanalyse diese Stelle eindeutig als eine redaktionelle Zusammenfassung erkennen lasst Als Grenze der Textanalyse und auch jeder weiteren wissenschaftlichen Fragestellung ist schliesslich zu realisieren dass die ursprunglichen Aufzeichnungen Sunders nicht mehr vorhanden sind und nur mehr in einer mehr oder weniger weitgehenden redaktionellen Uberarbeitung tradiert sind Zudem ist auch nicht mehr zu ermitteln inwieweit die im Abstand von uber hundert Jahren verfasste Abschrift des Gnaden Lebens den ursprunglichen Text so wie zu jener Zeit durchaus ublich verandert hat 35 Literatur BearbeitenQuellen Bearbeiten Siegfried Ringler Viten und Offenbarungsliteratur in Frauenklostern des Mittelalters Quellen und Studien Artemis Munchen 1980 Das Gnaden Leben des Friedrich Sunder Klosterkaplan zu Engelthal Text S 391 444 Kommentar S 144 331 Berichte und Zeugnisse uber Friedrich Sunder S 448 450 Die Vita der Schwester Gerdrut von Engelthal Text S 445 447 Kommentar S 331 334Sekundarliteratur Bearbeiten Susanne Burkle Literatur im Kloster Historische Funktion und rhetorische Legitimation frauenmystischer Texte des 14 Jahrhunderts Francke Tubingen Basel 1999 Bibliotheca Germanica 38 Ralph Frenken Kindheit und Mystik im Mittelalter Beihefte zur Mediaevistik Band 2 Lang Frankfurt am Main 2002 Leonard Patrick Hindsley The Mystics of Engelthal Writings from a Medieval Monastery Palgrave MacMillan New York 1998 ISBN 0 312 16251 0 Ursula Peters Religiose Erfahrung als literarisches Faktum Zur Vorgeschichte und Genese frauenmystischer Texte des 13 und 14 Jahrhunderts Niemeyer Tubingen 1988 Hermaea N F 56 Siegfried Ringler Sunder Friedrich In VL Bd 9 1994 Sp 532 536 Johanna Thali vil herczliebe kungin Die Bedeutung Marias in der Gnadenvita des Engelthaler Klosterkaplans Friedrich Sunder In Eckart Conrad Lutz Hrsg Mittelalterliche Literatur im Lebenszusammenhang Ergebnisse des Troisieme Cycle Romand 1994 Universitatsverlag Freiburg Schweiz 1997 Scrinium Friburgense 8 S 265 315 online Johanna Thali Beten Schreiben Lesen Literarisches Leben und Marienspiritualitat im Kloster Engelthal Francke Tubingen Basel 2003 Bibliotheca Germanica 42 Einzelnachweise Bearbeiten Im Folgenden nach Ringler 1980 s u Quellen S 364 368 Siehe Belege bei Ringler 1980 s u Quellen S 156 Siehe Engelthal und Kloster Engelthal Abbildung der ehemaligen St Willibald Kapelle Siehe Textstellen in Gnaden Leben s u Quellen S 397 Z 236 und S 391f bes Z 29 32 36 38 51f Siehe Belege bei Ringler 1980 s u Quellen S 156f 365f sowie Gnaden Leben Z 51 ebd S 392 Siehe Belege bei Ringler 1980 s u Quellen S 448f sowie Gnaden Leben Z 1851 1853 ebd S 442 Siehe Belege bei Ringler 1980 s u Quellen S 332 Siehe Ringler 1980 s u Quellen S 353 355f Im Folgenden nach Ringler 1980 s u Quellen S 341f dort auch die jeweiligen Belege Siehe Gnaden Leben s u Quellen S 408 Z 617 619 Siehe Siegfried Ringler Heinrich von Engelthal In VL Bd 3 1981 Sp 720 722 Siehe Siegfried Ringler Friedrich Konrad In VL Bd 2 1980 Sp 952 Wunder Askese Visionen oder erfolgreiche Seelsorge waren bis zum 13 Jahrhundert Voraussetzung fur die Abfassung der Vita eines Nicht Martyrers Vgl Siegfried Ringler Die Rezeption Gertruds von Helfta im Bereich suddeutscher Frauenkloster In Michael Bangert Hildegund Keul Hrsg Vor dir steht die leere Schale meiner Sehnsucht Die Mystik der Frauen von Helfta Benno Verlag Leipzig 1998 S 134 155 hier bes S 134 141 143f Siehe dazu die Belege zu dominikanischer mystischer Predigt in Engelthal bei Ringler 1980 s u Quellen S 153f 264f die unter anderer Perspektive diesen Paradigmenwechsel im theologischen Sinn veranschaulichen Siehe Ringler 1980 s u Quellen S 178 182 270 272 345 jeweils mit Belegen sowie die Textstellen Z 1017 1028 ebd S 419f und 1565 1568 ebd S 434 Siehe bes Thali 1997 s u Literatur S 313 315 Siehe Gnaden Leben s u Quellen S 415 Z 866 870 mit Kommentar ebd S 257 259 Dies lasst sich auch in der gesamten sonstigen Vita nachweisen vgl Ringler 1980 s u Quellen S 360f 362f im weiteren s ebd Register S 478 Gnaden Leben des Friedrich Sunder Gnaden Leben s u Quellen S 413 Z 775 u o mit Kommentar S 187 189 S 415 Z 854 870 mit Kommentar S 255 259 Siehe Gnaden Leben s u Quellen S 418 Z 959 989 mit Kommentar S 267f Siehe bes Gertrud von Helfta wo Gott zentral als Gott Liebe gesehen wird Siehe das Kapitel Friedrich Sunder in Frenken 2002 S 107 126 Ralph Frenken Kindheit und Mystik im Mittelalter 2002 Gnaden Leben s u Quellen S 400 Gnaden Leben s u Quellen S 415f neuhochdeutsche Ubertragung in Frenken 2002 S 117 Vgl Sunder 1980 S 414f Im Text heisst es allerdings nicht seine Bruste sondern Bruste der Seele prustlin der sel Gnaden Leben s u Quellen S 396 Dar vmb daz der bruoder vf ertrich nit vatter noch muotter liplich haet die jm nach sinem tod kain guot taetin siner sel dez ergaczt jn unser herr wol mit himelschen frunden der er jm vil gab Neuhochdeutsche Ubertragung in Frenken 2002 S 110f Die nhd Ubertragung ist an einigen Stellen zu verbessern Dafur dass der Bruder auf Erden weder leiblichen Vater noch leibliche Mutter hatte die ihm nach seinem Tod an seiner Seele Gutes taten entschadigte ihn unser Herr vollig mit himmlischen Verwandten S Ringler Der Text gibt allerdings keinen Aufschluss uber den genauen Zeitpunkt des Todes der Eltern Die Mutter Sunders ist fruh gestorben wobei allerdings offenbleibt ob dies schon in der fruhen Kindheit Friedrichs oder aber in seinem fruhen Jugendalter geschah Gnaden Leben S 420 Z 1057 f Dass der siebzigjahrige Friedrich dann auch den uberhaupt nicht naher zu datierenden Tod des Vaters erlebt hat Gnaden Leben S 420 S 396 Z 184 durfte nicht verwunderlich sein Es ist zu fragen wie weit sich bei solcher Faktenlage uberhaupt Aussagen uber Traumatisierungen rechtfertigen lassen Ringler 1980 s u Quellen S 224 und S 236 mit den entsprechenden Belegen Gnaden Leben s u Quellen S 402f Z 399 407 und 434 S 422f Z 1137f mit Kommentar bes S 221 Gnaden Leben s u Quellen S 412 416 Z 755 918 S 439 Z 1736 1748 mit Kommentar S 257 259 Insofern ist es fragwurdig das Jesus Kind als ein zentrales Thema des gesamten Gnaden Lebens zu sehen Damit wird auch die Schwierigkeit brautmystischer Terminologie umgangen dass Jesus als Partner einer mannlichen Person als Braut dargestellt werden musste wahrend er bei weiblichen Mystikerinnen problemlos als Brautigam erscheinen kann Bevor man im Abstand von fast 700 Jahren meint padophile Phantasien feststellen zu durfen musste also im Rahmen einer individualpsychologischen Analyse vorab geklart werden ob fur den Gedankenkomplex Gottesgeburt uberhaupt Alternativen zur Kind Gestalt zur Verfugung standen Gnaden Leben s u Quellen S 400 Z 326 und 332 Vgl bes auch S 420 Z 1034 und 1041f Im Hinblick auf die Gnadenvermittlungs Macht der Himmelkonigin erscheint Jesus als ir liebs kint wahrend er gleichzeitig fur die Seele got din herre ist Nach den Massstaben einer literaturwissenschaftlichen Textanalyse kann ein Text der mehrfach uberarbeitet und nur im Abstand von uber hundert Jahren uberliefert ist keine beweiskraftigen Aussagen uber eine Person liefern es sei denn dass eine Aussage auch durch ausserliterarisch uberlieferte Fakten z B Urkunden oder historische Realia bestatigt werden kann Normdaten Person GND 11853582X lobid OGND AKS VIAF 5722294 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sunder FriedrichKURZBESCHREIBUNG Nonnenseelsorger Verfasser mystischer Literatur in EngelthalGEBURTSDATUM 1254STERBEDATUM 14 April 1328STERBEORT Engelthal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Sunder amp oldid 233867338