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Friedrich Gosling oder Fritz Gosling 24 Juni 1837 in Holzhausen bei Pyrmont 17 Juli 1899 in Pyrmont vollstandiger Name Friedrich Wilhelm Hermann Gosling war ein deutscher Architekt und Unternehmer Er beteiligte sich 1872 mit einem unkonventionellen Entwurf an dem Architekturwettbewerb fur das neu zu errichtende Reichstagsgebaude in Berlin Portrat Fritz Goslings um 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Architekturwettbewerb fur den Bau des Reichstags 2 Ausstellungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Gosling wurde als uneheliches Kind von Friedrich Gosling senior 31 Januar 1790 in Pyrmont 8 November 1859 in Pyrmont und Sophie Elisabeth Suppies 7 Dezember 1813 in Holzhausen bei Pyrmont geboren jedoch bereits als Zweijahriger von seinem leiblichen Vater adoptiert und von Furst Georg II von Waldeck Pyrmont fur ehelich erklart Sophie Suppies heiratete 1845 Hermann Klenke aus Grossenberg Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor Ab 1852 besuchte Gosling die Realklasse des Gymnasiums in Lemgo und von 1855 bis 1860 das Polytechnikum Hannover an dem er Bauwesen studierte Wahrend seines Studiums wurde er massgeblich von seinem Lehrer Conrad Wilhelm Hase gefordert und beeinflusst und blieb ihm auch uber seine Studienzeit hinaus freundschaftlich verbunden Zudem unternahm Gosling als Student einige Reisen durch Deutschland und fertigte architektonische Skizzen an Hierbei lernte er seine spatere Frau kennen Wilhelmine Karoline Christiane Bottcher Die beiden heirateten am 14 Februar 1864 und hatten sieben Kinder von denen jedoch drei fruh verstarben Im Anschluss an sein Studium diente Friedrich Gosling von 1860 bis 1861 als Einjahrig Freiwilliger beim Furstlich Waldeckischen Fusilier Bataillon Zwischen 1861 und 1863 leitete Gosling in Hastenbeck bei Hameln einen Schlossbau 1 Danach liess sich Fritz Gosling als Baumeister und selbststandiger Architekt in Pyrmont nieder Um 1863 1864 grundete er an der Schellenstrasse eine Ziegelei die mit ihrem modernen Ringofen zu den fortschrittlichsten Baustofflieferanten ihrer Zeit zahlte Ab 1874 fuhrte Gosling ein Bauunternehmer Maurermeister und Baumaterialgeschaft in Pyrmont und betatigte sich zudem in der Landwirtschaft 2 In den folgenden Jahren trat Gosling in Pyrmont und anderen Stadten mit dem Bau mehrerer Privathauser gewerblicher und offentlicher Bauten hervor Bei der Umgestaltung der evangelisch lutherischen St Petri Kirche in Oesdorf durch Conrad Wilhelm Hase 1880 1881 war Gosling der verantwortliche Bauleiter Gosling engagierte sich ehrenamtlich u a im Pyrmonter Gemeinderat sowie als Schoffe und unterstutzte seinen Schwager den nationalliberalen Politiker Friedrich Boettcher im Wahlkomitee Architekturwettbewerb fur den Bau des Reichstags Bearbeiten Die Auslobung des Wettbewerbs fur den Bau des deutschen Reichstags in Berlin wurde am 18 Dezember 1871 veroffentlicht die Einsendefrist endete am 15 April 1872 Die von Gosling eingesandten acht Entwurfsblatter wurden als Nr 99 registriert Seine Erlauterungsschrift wurde erst am 24 Mai 1872 nachgereicht und offensichtlich nicht mehr zugelassen 3 nbsp Entwurf Deutscher Lebensbau fur den deutschen Reichstag 1895In seinem Entwurf versuchte Gosling seine Idee des deutschen Lebensbaus zum Ausdruck zu bringen Sein Ziel war es in diesem Entwurf den deutschen Staatsgedanken und die Beziehung des einzelnen Burgers zur Gesamtheit der Nation darzustellen Sein Stil zeichnet sich vor allem durch florale und botanische Elemente wie etwa Eichenblatter aus und ist am ehesten der Neogotik zuzuordnen Mit seinen Entwurfen nahm Gosling durchaus Ideen Antoni Gaudis vorweg die sich spater allerdings ohne von Goslings Arbeiten inspiriert zu sein etwa in der Colonia Guell 4 wiederfinden Allerdings konnte er sich nicht gegen den damals beliebteren Stil der Neorenaissance durchsetzen Goslings Entwurfe wurden von seinen Zeitgenossen teilweise sogar verspottet und verhohnt Der 1 Preis des Wettbewerbs ging an Ludwig Bohnstedt dessen Entwurf jedoch aus organisatorischen Grunden nicht ausgefuhrt werden konnte Letztlich bekam der Architekt Paul Wallot 1882 nach einem zweiten Wettbewerb an dem sich Gosling jedoch nicht beteiligte den Auftrag zum Bau des Gebaudes Die Wettbewerbszeichnungen Goslings sind als Blaupausen im Stadtarchiv Bad Pyrmont erhalten Ausstellungen Bearbeiten11 Oktober 2012 bis 27 Januar 2013 Friedrich Gosling 1837 1899 Der Pyrmonter Baumeister Architekt und Ziegeleibesitzer Museum im Schloss in Bad PyrmontLiteratur BearbeitenMichael S Cullen Der Reichstag Die Geschichte eines Monuments 2 Auflage Parkland Stuttgart 1990 ISBN 3 88059 401 5 S 88 f und S 416 Rainer Graefe Naturliche Formbildungsprozesse in der Neugotik Friedrich W H Gosling 1837 1899 In Uta Hassler Christoph Rauhut Hrsg Bautechnik des Historismus Hirmer Munchen 2012 ISBN 978 3 7774 3861 0 Joachim Kermann Leben und Werk des Pyrmonter Architekten Baumeisters und Ziegeleibesitzers Friedrich Gosling In Bad Pyrmonter Geschichtsblatter Nr 2 2014 Werner Lamprecht Fritz Gosling Eigenverlag o O 1983 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl J Kermann 2014 S 19 f Vgl J Kermann 2014 S 22 Vgl J Kermann 2014 S 12 f Vgl R Graefe 2012 S 145 f Normdaten Person GND 1035794888 lobid OGND AKS VIAF 303536051 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gosling FriedrichALTERNATIVNAMEN Gosling Friedrich Wilhelm Hermann vollstandiger Name Gosling FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und UnternehmerGEBURTSDATUM 24 Juni 1837GEBURTSORT Holzhausen bei PyrmontSTERBEDATUM 17 Juli 1899STERBEORT Pyrmont Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Gosling amp oldid 229882078