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Der Friedhof Moordeich ist ein kommunaler Friedhof der Gemeinde Stuhr im Landkreis Diepholz Niedersachsen an der Sudgrenze von Bremen Er entstand in den Jahren 1985 bis 1990 und verwirklicht das Konzept eines Parkfriedhofs 1 Eingang zum Friedhof Moordeich in Stuhr bei BremenSee beim Friedhof Moordeich in Stuhr bei BremenKapelle Huus achtern Diek Friedhof Stuhr MoordeichBlick von der Kapelle im Friedhof Stuhr MoordeichNamensstelen an einem Gemeinschaftsgrab Friedhof Stuhr Moordeich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Das Huus achtern Diek 3 Besonderheiten 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1984 beschloss der Rat der Gemeinde Stuhr die Anlage eines neuen Friedhofs im Ortsteil Moordeich als abzusehen war dass die kirchlichen Friedhofe in Brinkum Heiligenrode und Alt Stuhr an ihre Kapazitatsgrenzen gelangt waren 2 Die Gemeinde Stuhr unterhalt ausserdem kommunale Friedhofe in den Ortsteilen Fahrenhost und Seckenhausen Die Wahl fiel auf den Ortsteil Moordeich am Sudrand der Hansestadt Bremen weil der angrenzende Bremer Friedhof im Stadtteil Huchting aufgrund der Bevolkerungsentwicklung der Friedhof Huchting von 1936 erweitert werden musste Fur beide neuen Friedhofe wurden rund 11 Hektar Weideland an der Stuhrer Landstrasse erworben und die Planung gemeinsam mit dem Umweltbetrieb Bremen vorangetrieben 3 Der Stuhrer Friedhof Moordeich und der Bremer Friedhof Huchting Stuhr grenzen heute aneinander und liegen beide auf niedersachsischem Gebiet In der Kapelle des Friedhofs Moordeich finden Trauerfeiern fur Bestattungen auf beiden Friedhofen statt Am 17 Mai 1985 erfolgte die Grundsteinlegung der Kapelle nach Planen des Bremer Architekten Harm Haslob der auch fur den Neubau des Stuhrer Rathauses verantwortlich zeichnete Fur die grosszugige Gestaltung der gesamten Anlage sollte die norddeutsche Landschaft mit reetgedeckten Hausern Birken weiten Grasflachen Flusslaufen und Seen als Vorbild dienen Das Huus achtern Diek BearbeitenNach den Planen von Harm Haslob entstand in nur funf Jahren Bauzeit eine norddeutsche Landschaft im kleinen Massstab Funfzig Tausend Kubikmeter Sand wurden zu einem zwei Meter dicken kunstlichen Geestrucken aufgeschwemmt An der Ostseite des Friedhofs entstand hierdurch ein sechs Meter tiefer idyllischer See Zu den Parkplatzen und zur Strasse hin begrenzt ein Erdwall als kunstlicher Deich den Friedhof Der Besucher betritt die Anlage durch schwere Eisenturen die einem Deichtor nachempfunden sind Die Kapelle ist im selben Rotstein erbaut der bereits fur die alte Stuhrer Kirche aus dem 13 Jahrhundert verwendet wurde und in vielen modernen Stuhrer Gebauden wiederkehrt Das Dach der Kapelle ist fast ganz auf den Boden herabgezogen und erinnert an die windgepeitschten Bauernhauser die sich in die umliegenden Wiesen der Ochtum Niederung ducken Mit schweren Eisenketten scheint es an den Boden gefesselt zu sein Wegen seiner Lage hinter einem Erdwall erhielt die Kapelle in der Bevolkerung den Namen Huus achtern Diek Haus hinter dem Deich 1 Der ganz in Weiss gehaltene Innenraum der Trauerhalle kontrastiert in seiner Leichtigkeit mit der architektonischen Wucht des Gebaudes Durch den offenen Dachstuhl fallt Licht auf das Relief des Oldenburger Kunstlers Max Herrmann 1908 1999 Die senkrechten Linien und geschwungenen Bogen symbolisieren den Schritt von der Erde ins Jenseits Der Fussboden besteht aus Torfbrandklinkern die in Schachbrettformat verlegt sind Die Trauerhalle mit Empore bietet 180 Gasten Platz und wird mit Erdwarme geheizt Zur Einweihung der Kapelle am 4 Mai 1990 erklang zum ersten Mal die 120 Kilogramm schwere Glocke im Dachstuhl 1 Besonderheiten BearbeitenEine Besonderheit des Friedhofs Moordeich ist die grosse Zahl anonymer Begrabnisse Darunter versteht man Sarg oder Urnenbestattungen in Gemeinschaftsgrabern Diese Form der Beisetzung war notwendig geworden weil in der Bevolkerung zunehmend kein Geld fur eine regulare Grabstatte angespart werden kann bzw keine Angehorigen vorhanden sind die sich der Grabpflege widmen konnen Auch Mitgliedern anderer Gemeinden in denen keine anonymen Bestattungen durchgefuhrt werden steht diese Form der Beisetzung auf dem Friedhof Moordeich zu Gegen eine Gebuhr kann der Name eines Verstorbenen auf der Bronzeplatte einer Grabstele verewigt werden Die Verstorbenen mussen also nicht ganz namenlos bleiben Von den 245 Beisetzungen im Jahr 2013 waren 90 Prozent anonyme Bestattungen Mehr als die Halfte der Verstorbenen kamen aus dem Bremer Stadtteil Huchting 4 Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmale in Stuhr Liste der Friedhofe in BremenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedhof Moordeich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Stuhr Informationen zum Bestattungswesen Informationsseite der Galerie Teestube Stuhr zum Friedhof Moordeich Haslob Kruse Partner Architekten Friedhofskapelle Moordeich Friedhofe in Huchting und Huchting StuhrEinzelnachweise Bearbeiten a b c Uberblicksseite der Galerie Teestube Stuhr abgerufen am 18 August 2018 Verteilung der Konfessionen und Konfessionslosen in der Gemeinde Stuhr Umweltbetrieb Bremen Friedhof Huchting abgerufen am 18 August 2018 Artikel in der Kreiszeitung vom 8 Marz 2014 abgerufen am 18 August 201853 03618 8 736675 Koordinaten 53 2 10 2 N 8 44 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedhof Moordeich amp oldid 228727878