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Das freie Spiel der Krafte ist ein gelegentlich auch normativ und ideologisch verwendetes Konzept zur Erklarung von Ordnungen und gerichteten Entwicklungen das verstarkt seit dem 18 Jahrhundert vor allem in der Wirtschafts und Staatstheorie Bedeutung gewonnen hat aber auch in der Asthetik Naturphilosophie Geschichtsphilosophie und Padagogik Es wendet sich implizit gegen Modelle einer zentralen Steuerung und Koordination und schreibt vielfach der offenen dezentralen und spontanen Selbstorganisation einzelner Bewegungen Impulse und Handlungen die Bildung zutraglicher Strukturen und Resultate zu So wurde es etwa zum Schlagwort des Liberalismus bzw der Anhanger der freien das heisst insbesondere von staatlichen Eingriffen verschonten Marktwirtschaft Wilhelm von Humboldt setzt in seiner fruher staatstheoretischen Schrift Ideen zu einem Versuch die Granzen der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen das freie Spiel der Krafte der Macht des Staates entgegen WvH Werke in funf Banden Bd 1 S 72 Der Begriff ist des Weiteren auch schon fruh fur die Erklarung asthetischer Phanomene fruchtbar gemacht worden etwa in Kants Konzept der asthetischen Erfahrung bei der sich Sinnlichkeit und Verstand im freien Spiel und ohne dass das eine Vermogen das andere dominiert harmonieren und so ein spezifisches Wohlgefallen am schonen Gegenstand erzeugt wird 1 Auch Kants Produktionsasthetik seine Lehre vom Genie enthalt als grundlegendes Moment das freie aber gleichzeitig zweckmassige Zusammenspiel von Einbildungskraft und Verstand Daruber hinaus findet er Verwendung in der Padagogik Selbstentfaltung statt Abrichtung der romantischen Naturphilosophie etwa beim fruhen Schelling aber spater auch der Evolutionstheorie survival of the fittest Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Kant Immanuel Kritik der praktischen Vernunft Kritik der Urtheilskraft 1968 Ausgabe Kants Werke Akademie Textausgabe Bd 5 Berlin 2003 S 237 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freies Spiel der Krafte amp oldid 196246763