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Die Frauensteiner Schutzmantelmadonna von nach 1510 ist ein Werk Gregor Erharts Sie befindet sich am Hochaltar der Wallfahrtskirche Frauenstein in Molln Schutzmantelmadonna mit dem Bildnis Kaiser Maximilians I Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Deutung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung und Deutung BearbeitenDie Figur ist eine aus Lindenholz geschnitzte erhoht sitzende spatgotische Schutzmantelmadonna mit Kind und zwei Engeln Letztere halten den Mantel unter dem weitere sechs Figuren knien Madonna und Kind sind wie bei solchen Darstellungen ublich im Vergleich zu ihrem Umfeld ubergross dargestellt Sie tragt eine Krone aus filigranem Laubwerk ihr Kopf ist zur Seite geneigt und somit etwas aus der Achse gedreht Im Kind dem Mittelpunkt der Komposition treffen sich eine senkrechte Achse von der Krone bis zur Fussspitze und eine waagrechte von Engel zu Engel Das Kind halt einen Kranz aus Rosen Die deutlich erkennbare Dreieckskomposition verweist bereits auf die Renaissance Die Masse sind 195 cm Hohe 150 cm Breite und 60 cm Tiefe Die Personen unter dem Mantel knien auf einer Rasenbank Es sind drei Manner links und drei Frauen rechts Die Manner halten die Hande zum Gebet erhoben und die Frauen die ihren vor die Brust Der vom Jesuskind gehaltene Kranz aus Rosen ist vermutlich ein Bezug zum Rosenkranzgebet 1 Unter dem Mantel zu erkennen sind Kaiser Maximilian I dritter von links und dahinter einer seiner Minister Ritter Florian Waldauf 2 Auf der rechten Seite vermutlich Maximilians zweite Gemahlin Bianca Maria Sforza und dahinter die Frau Florian Waldaufs Barbara Mittenhofer Die beiden ausseren Figuren sind wohl typisiert und vielleicht nur wegen der Dreizahl in die Komposition aufgenommen 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Maximilian und Waldauf linke Bildhalfte geraten in Seenot Holzschnitt von Hans Burgkmair dem AlterenNach einem Bericht des Ritters Waldauf gerieten er der damalige romisch deutsche Konig Maximilian I sowie viel Volk und Gefangene am Dreikonigstag 1489 in der hollandischen Zuidersee in Seenot In Sturm und Nebel schlugen Eisschollen das Schiff leck und die verzweifelten Passagiere riefen die Gottesmutter Maria an Tatsachlich soll sich daraufhin der Nebel gelichtet haben und das rettende Ufer konnte erreicht werden Waldauf stiftete einen Schatz und eine Madonna in Hall bei Innsbruck Maximilian I die Schutzmantelmadonna in Frauenstein 2 Die wahrscheinliche Stiftung Maximilians war zuerst eine Votivgabe unter vielen Eine erste Erwahnung stammt aus dem Jahr 1894 Der Klauser Pfarrvikar Eberhard Bauer berichtet in seiner Arbeit Vergissmeinnicht von Frauenstein Ferner eine sehr alte Skulptur aus Holz leider schon vom Wurm stark mitgenommen 1 5 m breit 1 95 m hoch an der Nordwand neben dem Hochaltar ruhend auf zwei etwa von den alten abgebrochenen Seitenaltaren entnommenen Holzkonsolen Die gekronte Mutter in sitzender Stellung auf dem Schoss das Jesuskindlein in zarten Handchen ein Kranzlein von Rosen Weiter berichtet Bauer dass die Madonna im Zuge einer 1886 begonnenen Renovierung der Kirche von der Sakristei an die Nordwand neben dem Altar gelangt sei 1918 wurde die Statue gegen Wurm impragniert und die zahlreichen Bohrlocher und schadhaften Stellen verkittet Der Kunsthistoriker Gustav Gugenbauer stellte 1925 fest dass es sich wegen des Fehlens von Geistlichen unter dem Schutzmantel um eine weltliche Stiftung handeln musse und identifizierte die Figur des Kaisers Maximilian Anhand der Detailaufnahmen Gugenbauers schrieb der Munchener Kunsthistoriker Karl Feuchtmayr wenig spater die Madonna erstmals Gregor Erhart zu 4 Einer breiten Offentlichkeit bekannt machte sie schliesslich der Schlierbacher Fachlehrer Josef Kurz Mit Unterstutzung des Diozesankunstreferenten Josef Fliessner fotografierte er von 1935 bis 1937 die Statue und trug umfangreiche Hintergrundinformationen zusammen Mit dem angefertigten Bildmaterial hielt er in Oberosterreich 18 Lichtbildvortrage 1937 38 wurde die Statue in den Werkstatten des Kunsthistorischen Museums Wien umfassend restauriert Dazu gehorte als Massnahme gegen den Holzwurmbefall eine Blausaurevergasung ausserdem entfernte man die barocke Farbfassung weiss fur den Schleier blauweiss fur die Engelsflugel und legte die fruheren Farben frei Anschliessend zeigte sie das Museum in der Ausstellung Altdeutsche Kunst im Donauland Die letzte Instandsetzung geschah im Jahr 1967 seit damals nimmt die Statue ihren heutigen Platz am Hochaltar ein 5 Literatur BearbeitenAngela Mohr Die Schutzmantelmadonna von Frauenstein Ennsthaler Verlag Steyr 1983 2 Auflage 1986 ISBN 3 85068 132 7 Josef Kurz Frauenstein und seine Schutzmantelmadonna Vereinsdruckerei Steyr 1937 40 Seiten Einzelnachweise Bearbeiten Die Schutzmantelmadonna von Frauenstein S 33 a b Willibald Girkinger Wolfgang Heitzmann Die Steyr Landschaft und Menschen am Fluss S 117 Die Schutzmantelmadonna von Frauenstein S 32 33 In Zeitschrift fur bildende Kunst 1926 Die Schutzmantelmadonna von Frauenstein S 71ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frauensteiner Schutzmantelmadonna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bildarchiv Marburg Die Schutzmantelmadonna vor 1937 in der alten Barockfassung aufgerufen am 30 November 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frauensteiner Schutzmantelmadonna amp oldid 237752931