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Franz Wilhelm Jung geboren am 3 Dezember 1757 in Hanau gestorben am 25 August 1833 in Mainz war ein deutscher Lyriker Ubersetzer und Publizist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenJung war der Sohn von Johann Philipp Jung einem hanauischen Rat und Rentmeister Der Vater starb 1768 als Jung 11 Jahre alt war und so lag Ausbildung und Lenkung in der Hand seines Onkels Johann Kaempf der ihn 1769 nach Diez mitnahm wo dieser ab 1770 als Oranien Nassauischer Hofrat und praktischer Arzt wirkte zugleich auch als Bademedicus in Ems Jung sollte wie er zum Arzt und Philanthropen herangebildet werden doch zeigte der Knabe eine unuberwindliche Abneigung gegen die Medizin So blieb es bei einem etwas unsystematischen und ungeregelten Selbststudium durch das Jung sich dennoch eine umfangreiche literarisch philosophische Bildung erwarb Ausserdem erhielt er nach der Ubersiedlung nach Hanau 1768 dort Privatunterricht in Volkswirtschaftslehre und Kameralistik durch Johann Friedrich von Pfeiffer Sein Onkel vermittelte auch die Aufnahme des kaum 18 jahrigen in eine Freimaurerloge von wo er Anschluss an den Illuminatenorden fand Er blieb jedoch in beiden Orden nicht lange Mitglied 1780 ging Jung als Hofmeister des Earl of Athlone nach Holland wo er 1786 in Den Haag eine Verwandte des Earls Jacoba Maria de Perponcher Sedlnitzky 1764 1800 ehelichte Nach dieser Heirat kehrte er mit den Sohnen des Earls nach Deutschland zuruck und liess sich in Homburg vor der Hohe nieder wo er durch erneute Vermittlung seines Onkels die Stelle eines Hofrats in der Hessen Homburgischen Regierung erhalten hatte und sich vor allem mit Problemen der Volkserziehung und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten des kleinen Landes befasste Es blieb ihm aber hinreichend Musse fur literarische Arbeiten wodurch sich ein enger Kontakt mit dem ebenfalls literarisch wissenschaftlich sehr interessierten Landgrafen Friedrich ergab Beide waren enthusiastische Bewunderer Rousseaus Klopstocks und Schillers und konnte sich fur idealisierte Freiheit bei Griechen und Schweizern begeistern Als jedoch nach der Franzosischen Revolution Jung in Frankreich eine konkrete Form der Freiheit verwirklicht sah begannen sich die Geister zu scheiden Es kam zum Bruch zwischen Hofrat und Landgraf der 1794 die Kopfe des demokratischen Kreises um Jung aus seinen Diensten entliess Zu diesen gehorte auch der Assessor Jakob Wilhelm Kaempf ein Sohn von Jungs Onkel mithin ein Cousin ein radikaler Demokrat und Mainzer Jakobiner sowie von Hofrat Heinrich Schneidler dem Erzieher der Kinder des Landgrafen Aus Solidaritat mit den Freunden reichte auch Jung seinen Abschied ein wahrend der Zeit der franzosischen Besatzung setzte er sich jedoch erfolgreich fur die Belange des kleinen Landes ein und erreichte dass Hessen Homburg nahezu den Status eines Neutralen erhielt 1798 ging Jung nach Mainz und wurde dort Chef des Bureaus fur offentliche Arbeiten und spater Polizeikommissar der Mainzer Republik Jungs Bedeutung liegt weniger in seinen literarischen Arbeiten und seinen Ubersetzungen er ubersetzte Rousseau und legte eine dreibandige Ossian Ubersetzung vor sondern vielmehr in seiner Rolle als Vermittler zwischen radikaldemokratischen und revolutionaren Strebungen einerseits und den mit ihm befreundeten Exponenten deutscher Philosophie und Literatur vor allem im Umkreis des Hessen Homburgischen Hofes Zu diesen zahlen Lavater Schiller und Jean Paul mit dem er ab 1814 einen Briefwechsel fuhrte Mit Isaak von Sinclair war er befreundet dieser ein Freund und Helfer Holderlins Sinclair war der Erzieher der Sohne des Landgrafen und hatte Holderlin eine Stellung als dessen Bibliothekar verschafft Seit jener Zeit war Jung auch mit Holderlin bekannt und befreundet und uber Sinclair hatte sich der Kontakt zu Johann Gottlieb Fichte ergeben Jung bemuhte sich als die Mainzer Universitat als Lycee superieur wiederbelebt werden sollte eine Berufung Fichtes dorthin durchzusetzen scheiterte jedoch Diese und andere Enttauschungen gaben den Anstoss dazu dass Jung 1804 sein Amt niederlegte und fortan als Privatmann in Frankfurt lebte Ab 1814 lebte Jung wieder in Mainz wo er zum Generalsekretar des Departement Donersberg wurde spater wurde er Studiendirektor Mitbegrunder des Vereins fur Literatur und Kunst und tat viel fur die kulturelle Entwicklung der Stadt 1816 kam es auch zu einer Wiederannaherung an den Landgrafen Friedrich der ihn 1820 zum Geheimrat ernannte 1822 fuhrte ein Augenleiden zu einer fast ganzlichen Erblindung Werke BearbeitenUber das Ubel auf Erden Ein Wort der Beruhigung und der Erhebung Frankfurt a M 1806 Heinrich Frauenlob Ein Gedicht Gewidmet den Bewohnern von Mainz mit einer Vorerinnerung Mainz 1806 2 Aufl Mainz 1819 Erinnerungen an Johann Kaspar Lavater Vorgelesen im Museum zu Frankfurt am Main den 14 Februar 1812 Frankfurt a M 1812 Klara Ein Gedicht Frankfurt a M 1813 Odmar Ein dramatisches Gedicht Heidelberg 1814 2 Aufl Mainz 1821 Beytrag zu Ideen uber Kirche und Kirchengebrauche Mainz 1814 Die Anklange der hochdeutschen Sprache oder Aufstellung ihrer tonverwandten Worter zum Behufe der Dichtkunst Auch unter dem Umschlagtitel Deutsches Reimworterbuch Darmstadt bzw Leipzig 1834 UbersetzungenJean Jacques Rousseau Vom gesellschaftlichen Vertrage oder uber die Grundsatze der Staatslehre Frankfurt a M 1800 Ossians Gedichte 3 Bde Frankfurt a M 1808 Literatur BearbeitenBiographisch literarisches Lexikon der Schriftsteller des Grossherzogthums Hessen im ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts 2 Band Die Schriftsteller des Jahres 1843 in theils neuen Mittheilungen theils in Fortsetzung der in der ersten Abtheilung enthaltenen Artikel nebst den Nekrologen der von 1800 1843 verstorbenen Schriftsteller des Grossherzogthums Hessen enthaltend S 361 362 Heiner Boehncke Jung Franz Wilhelm In Wilhelm Kuhlmann Hrsg Killy Literaturlexikon Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes 2 vollst uberarb Aufl de Gruyter Berlin 2009 Bd 6 S 211 f Martin 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