www.wikidata.de-de.nina.az
Franz von Liebieg 6 Januar 1799 in Braunau Koniggratzer Kreis Konigreich Bohmen 13 September 1878 in Bad Voslau Niederosterreich war ein bohmischer Industrieller Franz von Liebig d A Lithographie von Adolf Dauthage 1873 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ende des Unternehmens 3 Familie 4 LiteraturLeben BearbeitenFranz war ein Sohn des Tuchmachermeisters Adam Franz Thomas Liebieg 1811 Er wurde im ostbohmischen Braunau in der Vorstadt Untersand geboren und erhielt eine Ausbildung als Kaufmann in Braunau und in Prag Im Jahre 1825 grundete er in Reichenberg in Nordbohmen zusammen mit seinem jungeren Bruder Johann Liebieg unter dem Firmennamen Gebruder Liebieg im Haus Altstadterplatz Nr 10 ein Handelsgeschaft fur Schnittwaren Franz Liebig war fur den Verkauf der Waren zustandig und sein Bruder Johann Liebig besorgte die Auswahl der Waren und den Einkauf Innerhalb von zwei Jahren verdienten sie die damals beachtliche Summe von 1000 Talern 1828 kauften Franz und Johann Liebig von der Firma Ballabene amp Co eine Baumwoll und Schafwollspinnerei in der spateren Gebirgsstrasse Nr 30 im Elisental bei Reichenberg welche ursprunglich 1806 als Rotgarnfarberei durch Christian Christoph Graf Clam Gallas Grossgrundbesitzer in Nordbohmen errichtet worden war 1833 kam es zur geschaftlichen Trennung der Bruder Franz und Johann Liebieg Jeder der beiden entwickelte eigene Textilunternehmen in und bei Reichenberg in Nordbohmen Franz von Liebieg grundete zunachst 1833 unter der Bezeichnung Franz Liebig in Reichenberg eine Manufaktur fur Wollwaren 1843 erwarb er in der Marktgemeinde Dorfel bei Reichenberg die Hubner sche Realtat Nr 40 eine Tucheldruckerei mit 300 Beschaftigten deren Erzeugnisse bedruckte Tucher bis Mexiko und den Vorderen Orient geliefert wurden Zusatzlich betrieb er eine Fabrikation fur Schafwollwaren Diesen Betrieb vergrosserte er durch eine mechanische Spinnerei und begann eine Fabrikation von Kunstwolle eines der ersten Unternehmen dieser Art in der damaligen Osterreich Ungarischen Monarchie In diesem Betrieb wurden zeitweise bis zu 2 500 Mitarbeiter beschaftigt 1860 grundete er in Bunzendorf eine Leinwaren und Garnwascherei Franz von Liebieg war der Mitbegrunder der Sparkasse in Reichenberg in Nordbohmen Fur seine Arbeiter errichtete er soziale Einrichtungen forderte Schulen Kirchen und Wohltatigkeitseinrichtungen Zudem errichtete er Stiftungen fur die Stadt Reichenberg der er auch beachtliche Barspenden zukommen liess Fur seine Verdienste wurde er 1872 in den erblich osterreichischen Adelsstand erhoben Ende des Unternehmens BearbeitenDie Zerschlagung der Osterreich Ungarischen Monarchie und die Grundung der Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1918 brachte nachfolgend die Inflation des Jahres 1923 Die danach folgende Wirtschaftskrise der Jahre 1929 und 1930 fuhrte in Nordbohmen zu einer Massenarbeitslosigkeit Handelsbeschrankungen der Regierung in Prag brachten zusatzlich den Verlust auslandischer Abnehmer der Textilwaren Die Liebieg schen Betriebe in Dorfel gerieten in grosse finanzielle Schwierigkeiten und kamen teilweise zum Erliegen Die Massenarbeitslosigkeit und die ungelosten Spannungen zwischen den Sudetendeutschen und der tschechischen Bevolkerung und ihrer jeweiligen Fuhrungselite ebneten den Weg zu den weiteren politischen Umsturzen die u a durch das Munchner Abkommen von 1938 und das Kriegsende von 1945 ausgelost wurden Familie BearbeitenFranz Liebieg hatte drei Sohne Franz Freiherr von Liebieg 1827 1886 seit dem Jahr 1883 im osterreichischen Freiherrnstand trat im Jahre 1845 in die Firma des Vaters ein und verlegte die Firmenzentrale nach Wien In seiner Geburtsstadt Reichenberg war er Vizeprasident der Handels und Gewerbekammer 1866 bis 1871 Landtagsabgeordneter in Prag und 1869 1870 und 1873 bis 1880 Reichsratsmitglied Er verstarb kinderlos und hinterliess der Stadt Reichenberg 100 000 Gulden fur den Bau des Rathauses der Stadt Ferdinand Ritter von Liebieg 1836 1873 trat im Jahre 1858 in das Unternehmen des Vaters ein und wurde 1872 Gesellschafter Ludwig Ritter von Liebieg 1846 1909 trat im Jahre 1867 in die Unternehmen des Vaters ein war seit 1878 deren Direktor und in den Jahren 1886 bis 1909 Alleininhaber Seine Ehefrau Anna Freifrau von Liebieg geborene Knoll 1855 1926 veranderte 1909 die Rechtsform der Firmengruppe zu einer Aktiengesellschaft und erhielt im Jahre 1916 eine Standeserhohung als Freifrau von Liebieg Literatur BearbeitenBiographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Band II I M Seite 450 und 451 herausgegeben vom Collegium Carolinum Reichenberg Stadt und Land im Neissetal Herausgegeben von Randolf Granzer Augsburg 1974 S 368 Lebensbilder zur Geschichte der bohmischen Lander 2 125 ff Bohemia Jahrbuch des Collegium Carolinum 1971 S 12 53 ff Ottuv slovnik naucny nove doby 15 Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Deutschen in Bohmen 24 73 ff 1886 Grossindustrie Osterreichs 4 J L Ein Arbeiterleben Reichenberg 1871 Udo B Wiesinger Liebieg Franz Ritter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 492 f Digitalisat Bucek Liebieg Franz d A von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 198 Normdaten Person GND 136696201 lobid OGND AKS VIAF 80997508 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liebieg FranzALTERNATIVNAMEN Liebieg Franz vonKURZBESCHREIBUNG bohmischer IndustriellerGEBURTSDATUM 6 Januar 1799GEBURTSORT Braunau Koniggratzer Kreis Konigreich BohmenSTERBEDATUM 13 September 1878STERBEORT Bad Voslau Niederosterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Liebieg amp oldid 234907712