www.wikidata.de-de.nina.az
Franz Heinrich Fauth 15 Januar 1766 in Bergisch Gladbach 8 September 1820 in Bergisch Gladbach 1 war ein deutscher Unternehmer Verwaltungsjurist und erster Burgermeister von Bergisch Gladbach Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Briefpapier 3 Familie 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFranz Heinrich Fauth war das einzige Kind des Juristen und nassauisch oranischen Hofrates Johann Gottfried Fauth 1732 1819 und dessen Ehefrau Helena Catharina Schnabel 1739 1819 Der Grossvater mutterlicherseits namens Heinrich Schnabel war der Namensgeber des heutigen Stadtteils Schnabelsmuhle Exzellent erzogen besuchte er die Lateinschule in Koln Ein Studium an Universitaten in Gottingen und Heidelberg schloss er mit der Promotion zum Doktor beider Rechte ab Danach arbeitete er angeblich als Stadtsyndikus in Elberfeld 2 1792 erhielt Fauth eine Stelle als Kreisgesandter des Furstentums Ried Anschliessend arbeitete er in der Nachfolge seines Vaters als Kreisgesandter der Furstentumer Lippe Wied Runkel Sayn sowie der Grafschaft Hachenburg Spatestens 1798 wurde er zum nassauischen Hofrat ernannt Er hatte seinen Dienstsitz in Koln und wohnte weiterhin in Schnabelsmuhle Als Hofrat musste er sich der Anliegen der Kreise der Furstentumer des westfalischen Kreises derer von Friesland Minden und Mors annehmen 2 Als 1797 Heinrich Schnabel starb hinterliess er die grosste Papiermuhle der Stadt mit 60 Mitarbeitern Die Geschafte fuhrte nun seine Tochter Helena Catharina Schnabel und ihr Sohn Franz Heinrich Fauth als alleiniger Erbe Nicht zu erklaren ist warum er als solcher keine kaufmannische Ausbildung durchlaufen sondern in der offentlichen Verwaltung gelernt hatte Franz Heinrich Fauth ubernahm vermutlich schrittweise die Aufgaben seiner Mutter Im Jahr 1801 nannte die Steuerliste Helena Catharina Schnabel als Zahlungspflichtige Offizielles Briefpapier aus dem Jahr 1808 tragt dann das Wasserzeichen FHF 1806 also Franz Heinrich Fauth Ab 1819 ubernahm Fauth die Schnabelsmuhle selbst 2 Trotz der komplizierten wirtschaftlichen Situation ubernahm Fauth neben der Geschaftsfuhrung der Papiermuhle offentliche Amter 1804 wirkte er als Deputierter des Industriestandes im Amt Porz 1806 wurde er zum Maire von Gladbach ernannt Dieses stellte mit Bensberg Odenthal und Rosrath den Kanton Bensberg dar 1809 gehorte er dem conseil general du departement du Rhin an Nach dem Ende der franzosischen Herrschaft und einer Reform der Verwaltung wurde er zum Burgermeister von Gladbach und Bensberg ernannt Ausserdem ubernahm er das Amt des Polizeivogtes im ehemaligen Kanton Bensberg 1815 bezog er ein Jahresgehalt von 1000 Franken 2 Die von Fauth gefuhrte Papiermuhle bekam grosse wirtschaftliche Probleme Der Inhaber bemuhte sich bis Lebensende diese zu verbergen So grundete er eine Stofffabrik in der Kradepohlsmuhle kaufte Kalksteinbruche und liess drei Kalkofen bauen Dabei griff er auf hochverzinstes Fremdkapital zuruck die er mit rucklaufigen Gewinnen der Schnabelsmuhle bedienen musste Dies beschleunigte den Niedergang der Papierfabrik 2 Fauth starb aufgrund einer Aufzehrungskrankheit und hinterliess ein bankrottes Unternehmen Nach ihm ist heute eine Strasse in Bergisch Gladbach benannt 2 Briefpapier BearbeitenEin Brief Fauths den er am 8 Oktober 1808 in Muhlheim am Rhein aufgab ist erhalten geblieben Darin bat er in gutem Franzosisch einen Franzosen in Beaune um die Zusendung eines 135 Liter fassenden Weinfasses Der Brief erreichte den Empfanger am 15 Oktober 1808 Fauth zahlte fur den Versand ein Porto in Hohe von 17 Stubern Zu dieser Zeit bekam ein erfahrener Geselle der in der Schnabelsmuhle arbeitete taglich 40 Stuber ausbezahlt 2 1811 hielt sich Napoleon Bonaparte in Dusseldorf auf wo die bergischen Produzenten bei einer Gewerbeausstellung ihre Erzeugnisse prasentierten Fauth schuf hierfur Papier mit zwei Wasserzeichen Die rechte Halfte zeigt einen Adler die linke Halfte ein Bild Napoleons umschrieben mit NAPOLEON EMPEREUR DES FRANCAIS ROI D ITALIE Unklar bleibt ob Fauth damit die franzosischen Besatzer hinsichtlich ihrer Sanktionen milde stimmen oder als Maire von Gladbach seine Ergebenheit bekunden wollte 2 Fauth produzierte bereits 1808 Velinpapier Dieses kam ursprunglich aus England Im Rheinland stellte seit dem 17 Jahrhundert vermutlich nur eine Papiermuhle in Werden solches Papier her Der Briefbogen auf dem er seine Weinbestellung aufgab hatte die Abmessung von 242 402 mm Das Papier hat glatt abgeschnittene Buttenrander was unter Papierproduzenten als Sakrileg galt Der Grund hierfur kann sein dass Fauth franzosischen Normen unterliegendes Stempelpapier herstellte 2 Familie BearbeitenAm 15 Oktober 1792 heiratete Fauth Anna Catharina Putter 1770 Das Ehepaar bekam funf Kinder die beim Tod der Mutter am 17 Juni 1809 noch nicht mundig waren 2 Der alteste Sohn Jakob Gottfried Matthias 1797 1829 kaufte 1822 gemeinsam mit Johann Wilhelm Zanders aus dem vaterlichen Nachlass die Schnabelsmuhle Zanders fuhrte das Unternehmen nach dem Tod Gottfried Fauths alleine weiter 2 Die Tochter Helene 1793 1824 hinterliess Gedichte die sich Ende des 20 Jahrhunderts noch im Besitz der Familie befanden 2 Die jungste Tochter Eleonore Mathilda Thusnelda 1809 1864 heiratete in die Dusseldorfer Familie de Weerth ein 2 Die Graber der Familie befanden sich auf dem alten Friedhof der seinerzeit reformierten Gemeinde neben der Gnadenkirche 2 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Heinrich Fauth abgerufen am 19 Juli 2018 a b c d e f g h i j k l m n Hans Leonhard Brenner Gladbachs erster Burgermeister Erfahrener Verwaltungsjurist Unternehmer Weinkenner In Rheinisch Bergischer Kalender 1990 60 Jahrgang Heider Verlag Bergisch Gladbach 1989 S 154 ff Normdaten Person GND 189470690 lobid OGND AKS VIAF 221167458 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fauth Franz HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer Verwaltungsjurist und erster Burgermeister von Bergisch GladbachGEBURTSDATUM 15 Januar 1766GEBURTSORT SchnabelsmuhleSTERBEDATUM 8 September 1820STERBEORT Bergisch Gladbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Heinrich Fauth amp oldid 179284657