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Franz Eulenburg 29 Juni 1867 in Berlin 28 Dezember 1943 ebenda war ein deutscher Wirtschafts und Sozialwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung fur die Soziologie 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenEulenburg besuchte das Wilhelm Gymnasium in Berlin musste aufgrund wirtschaftlicher Probleme der Familie jedoch die Schule verlassen und eine kaufmannische Lehre in der Konfektionsbranche anfangen Spater konnte er Dank der Unterstutzung seines Onkels sein Abitur machen Er studierte an der Universitat Berlin zuerst Medizin dann Geschichte Nationalokonomie und Philosophie und wurde 1892 als Schuler Gustav Schmollers mit einer Arbeit Uber Innungen der Stadt Breslau vom 13 bis 15 Jahrhundert promoviert Im Schmoller Seminar schloss er lebenslange Freundschaft mit Werner Sombart und Alfred Grotjahn Eulenburg war Mitglied des Akademisch Literarischen Vereins Berlin und wurde spater Ehrenmitglied mehrerer Studentenverbindungen an der Handelshochschule Berlin Nach dem Studium war er im Handel als Kaufmann und an statistischen Amtern in Berlin und Breslau als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter tatig Eulenburg habilitierte sich 1899 an der Universitat Leipzig bei Karl Bucher und wurde dort ab 1905 als Extraordinarius ubernommen Mit einem Aufsatz Der akademische Nachwuchs in dem er 1908 die grosse Zahl von Habilitierten ohne Professur kritisch thematisierte erzeugte er Widerstande des akademischen Establishments gegen seine eigene Berufung auf einen Lehrstuhl Dadurch folgte erst lange Zeit spater im Jahr 1917 ein Ruf an die RWTH Aachen wo Eulenburg als Ordinarius fur Wirtschaftswissenschaften mit dem Hauptarbeitsgebiet Arbeiten zur historischen Statistik Untersuchungen zur allgemeinen Wissenschaftslehre Beitrage zur volkswirtschaftlichen Theorie eingestellt wurde Nach Ende des Ersten Weltkrieges musste er als national denkender judischer Deutscher aus Aachen fliehen und verlor seinen gesamten Besitz 1918 starb seine Frau an der Grippe Epidemie Spater war er mit Gertrud Luthardt verheiratet Im Jahr 1919 wechselte er zur Christian Albrechts Universitat zu Kiel bevor er schliesslich 1926 als Professor an der Handelshochschule in Berlin ubernommen wurde Ab 1933 wurde er aufgrund seiner judischen Herkunft aus dem Lehramt gedrangt konnte jedoch aufgrund seiner vielen Doktoranden noch bis 1935 weiterlehren 1943 starb er im Hafttrakt des Judischen Krankenhauses Berlin 1 an den Folgen von Folter 2 in Gestapo Haft nachdem er nach einer Operation verhaftet worden war 3 Seine Grabstatte befindet sich auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf Bedeutung fur die Soziologie BearbeitenLaut Eisermann umfasste das wissenschaftliche Werk Eulenburgs Wirtschaft und Gesellschaft gleichermassen souveran was an Vilfredo Pareto Joseph Schumpeter und Max Weber erinnere Eulenburg sei der Maxime gefolgt dass Soziologie ohne Nationalokonomie blind sei Nationalokonomie ohne Soziologie dagegen leer Schriften Auswahl BearbeitenDer akademische Nachwuchs 1908 Gutachten zur Sozialisierungsfrage Erstattet der Generalversammlung des Vereins fur Socialpolitik in Regensburg am 15 und 16 September 1919 1919 mit Leopold von Wiese Die Preisbildung in der modernen Wirtschaft 1925 Aussenhandel und Aussenhandelspolitik 1929 Allgemeine Volkswirtschaftspolitik 1938 Das Geheimnis der Organisation 1952 aus dem Nachlass Literatur BearbeitenGeorg Jahn Eulenburg Franz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 684 Digitalisat Heinz Zehetner Das wissenschaftliche Lebenswerk Franz Eulenburgs Wien 1949 Dissertationsschrift Wilhelm Bernsdorf und Gottfried Eisermann Hg Die Einheit der Sozialwissenschaften Eulenburg Gedachtnisgabe Stuttgart 1955 Gottfried Eisermann Eulenburg Franz in Wilhelm Bernsdorf Horst Knospe Hgg Internationales Soziologenlexikon Bd 1 Enke Stuttgart 1980 S 116 f Eulenburg Franz in Friedhelm Golucke Verfasserlexikon zur Studenten und Hochschulgeschichte SH Verlag Koln 2004 ISBN 3 89498 130 X S 95 96 Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Brechenmacher Christoph Bothe Bruno Blau Ein deutsch judisches Leben Berlin Duncker amp Humblot 2018 S 18 siehe auch Bruno Blau Vierzehn Jahre Not und Schrecken Manuskript 1952 Auszug in Monika Richarz Hrsg Judisches Leben in Deutschland Bd III Selbstzeugnisse zur Sozialgeschichte 1918 1945 Stuttgart DVA 1982 S 459 475 hier S 467 Silke van Dyk Alexandra Schauer dass die offizielle Soziologie versagt hat Zur Soziologie im Nationalsozialismus der Geschichte ihrer Aufarbeitung und der Rolle der DGS 2 Auflage Wiesbaden 2015 S 111 Eulenburg Franz in Friedhelm Golucke Verfasserlexikon zur Studenten und Hochschulgeschichte SH Verlag Koln 2004 ISBN 3 89498 130 X S 96 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Eulenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Franz Eulenburg in der Deutschen Digitalen Bibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Franz Eulenburg an der Universitat Leipzig Wintersemester 1899 bis Sommersemester 1914 Franz Eulenburg im Professorenkatalog der Universitat LeipzigNormdaten Person GND 118682644 lobid OGND AKS LCCN nr95032664 VIAF 72188145 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eulenburg FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher Nationalokonom und SoziologeGEBURTSDATUM 29 Juni 1867GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 28 Dezember 1943STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Eulenburg amp oldid 217466242