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Die franzosische Renaissance Antiqua ist eine Schriftklasse nach DIN 16518 Diese Renaissance Antiqua ist die Weiterentwicklung der venezianischen Renaissance Antiqua Ihr Name ist insofern irrefuhrend als dass die zwischen Ende des 15 und Anfang des 16 Jahrhunderts geschaffenen Schriften bereits der franzosischen Renaissance Antiqua zugerechnet werden obwohl sie grossteils in Italien vor allem in Venedig in Drucken von Aldus Manutius und nicht in Frankreich entstanden In Frankreich wurden diese Schriften allerdings anschliessend verfeinert mit besonderem Erfolg durch Claude Garamond Beispiel fur eine franzosische Renaissance AntiquaAls die Barock Antiqua und die Klassizistische Antiqua aufgekommen waren blieb die franzosische Renaissance Antiqua lange Zeit unbeachtet Erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde ihre gute Verwendbarkeit wiedererkannt sie ist bis heute noch sehr gefragt Der Formenklassifikation nach Maximilien Vox des Jahres 1954 folgend ist diese Schriftklasse unter der Bezeichnung Garalde in Frankreich Garaldes im englischen Sprachraum bzw Garalden in Holland gelaufig Diese Bezeichnungen sind Kofferworter aus den ersten Silben der Namen von Garamond und Aldus Manutius 1 In Italien wird die Schriftklasse Elzeviriani genannt Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Bekannte Vertreter 3 Siehe auch 4 Quellen 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie franzosische Renaissance Antiqua verfugt durch die gleichmassigeren Buchstabenformen uber ein ruhigeres Schriftbild Die Schattenachse ist nach wie vor geneigt der Querstrich des e hingegen nahezu waagerecht Die oberen Serifen sind immer noch den Anstrichen mit der Schreibfeder nachempfunden Diese Schriftklasse wird wegen ihrer hervorragenden Leseeigenschaften am haufigsten fur Romane und andere langere Lesetexte verwendet Bekannte Vertreter BearbeitenAlbertina Frank E Blokland basierend auf der Albertina von Chris Brand 1965 Bembo neu gezeichnet von Stanley Morison 1929 basierend auf der De Aetna Type von Francesco Griffo 1496 fur nicht kommerzielle Verwendung kostenlose Variante Cardo David J Perry 2002 Berling Karl Erik Forsberg 1951 Dante Giovanni Mardersteig 1957 inspiriert von Bembo und Centaur popular in den USA der 50er Jahre Galliard Matthew Carter 1978 inspiriert von den Schriften Robert Granjons 16 Jh Garamond Claude Garamond 1480 1561 Variante Sabon Jan Tschichold 1967 Gentium Victor Gaultney frei lizenziert Granjon G W Jones 1928 Haarlemmer Frank E Blokland 2002 basierend auf der Haarlemmer von Jan van Krimpen 1938 Hollander Gerard Unger 1986 Meridien Adrian Frutiger 1955 Minion Robert Slimbach 1990 New Aster Francesco Simoncini 1958 Octavian Will Carter und David Kindersley 1961 Palatino Hermann Zapf 1950 und ihre leichtere Textvariante Aldus Hermann Zapf 1954 Plantin F H Pierpont 1913 inspiriert vom hollandischen Drucker Christoph Plantin 16 Jh diente mit ihrer grossen x Hohe als Vorbild fur die Times Poliphilus Monotype 1923 basierend auf einer venezianischen Schrift von Francesco Griffo 1499 Quadraat Fred Smeijers 1992 98 Stone Serif Sumner Stone 1987 Trinite Bram de Does 1982 Trump Mediaeval Georg Trump 1954 62 Warnock Robert Slimbach 2000 Weiss Antiqua Emil Rudolf Weiss 1926 Siehe auch BearbeitenCooper Black eine ultra fette franzosische Renaissance Antiqua mit weich gerundeten Konturen Antiqua Geschichte der Typografie Liste von SchriftartenQuellen BearbeitenKarl Vohringer Druckschriften kennenlernen unterscheiden anwenden Verlag Forum und Technik Stuttgart 1989 Fachtechnische Schriftenreihe der Industriegewerkschaft Medien 1 ZDB ID 1064778 8 Einzelnachweise Bearbeiten Jorg Petri Klassenlose Schrift 2019 S 161 162 doi 10 17170 kobra 202101132964 uni kassel de abgerufen am 12 Juli 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franzosische Renaissance Antiqua amp oldid 235419732