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Francois Geny 17 Dezember 1861 in Baccarat 16 Dezember 1959 in Nancy war ein franzosischer Rechtsgelehrter und einer der geistigen Vater der modernen Methodenlehre Geny 1934 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Auszeichnungen 3 Werke Auswahl 4 LiteraturLeben und Werk BearbeitenGeny wurde als viertes von zwolf Kindern des lothringischen Forstaufsehers Alfred Geny geboren Nach dem Abitur 1878 studierte er Rechtswissenschaften an der Universitat Nancy Dort erwarb er nach seinem Diplom am 16 Marz 1885 seinen Doktortitel Ab November 1887 lehrte er als Dozent in Algier wo er am 12 April 1889 von der dortigen Universitat zum Professor fur romisches Recht ernannt wurde Im November 1890 folgte er einem Ruf der Universitat Dijon auf einen ausserordentlichen Lehrstuhl zum 1 Dezember 1892 wurde er dort zum ordentlichen Professor fur Zivilrecht ernannt Im November 1901 wechselte er an die Universitat Nancy wo er bis zu seiner Emeritierung 1931 lehrte und forschte Von 1919 bis 1925 war er Dekan der dortigen juristischen Fakultat Geny gilt als einer der bedeutendsten Rechtstheoretiker des ausgehenden 19 und beginnenden 20 Jahrhunderts Das Rechtsverstandnis seiner Zeit war gepragt durch einen strengen Rechtspositivismus Die Lehre vertrat uberwiegend die Ansicht der Gesetzgeber habe alle zu regelnden Probleme bereits positiv entschieden Gesetzeslucken seien streng aus dem Wortlaut der Norm zu schliessen Einzig mogliches Rechtsfortbildungsinstrument war damit die Analogie und der Umkehrschluss Geny vertrat wie auch einige seiner Zeitgenossen unter anderem Leon Duguit und Maurice Hauriou die Ansicht der Gesetzgeber konne wegen der Komplexitat und des Umfangs der gesamten Gesellschaft gar nicht alle moglichen Sachverhalte prasumtiv regeln Insbesondere der Richter als vorrangiger Rechtsanwender sei daher berufen etwaig auftretende Gesetzeslucken nach Billigkeit und allgemeinem Wohl zu schliessen Diese Ansicht hat auch im in diesem Zeitraum entstandenen Burgerlichen Gesetzbuch in 242 BGB Eingang gefunden Genys Lehre hatte auch grossen Einfluss auf die deutsche Freirechtsschule Zudem hatte er massgeblichen Anteil an der Schaffung des polnischen ZGB und des schweizerischen Obligationenrechts Auszeichnungen Bearbeiten1914 Ehrendoktortitel der Universitat Groningen 1927 Ehrendoktortitel der Universitat Leuven 1929 Ehrendoktortitel der Universitat Warschau 1929 Ehrendoktortitel der Universitat Brussel 1930 Ehrendoktortitel der Universitat Genf 1934 Ehrendoktortitel der Universitat Iași 1933 Mitglied der Bostoner Akademie der Wissenschaften 1934 Commandeur de la Legion d Honneur 1935 Ehrendoktortitel der Universitat Lausanne 1936 Ehrendoktortitel der Universitat Basel 1937 Ehrendoktortitel der Universitat AthenWerke Auswahl BearbeitenMethode d interpretation et sources en droit prive positif in zwei Banden 1899 zweite Auflage 1919 Des droits sur les lettres missives 1911 Science et technique en droit prive positif nouvelle contribution a la critique de la methode juridique 1914 vierte Auflage 1924 Literatur BearbeitenGerd Kleinheyer und Jan Schroder Deutsche und Europaische Juristen aus neuen Jahrhunderten 5 Auflage C F Muller Heidelberg 2009 ISBN 978 3 8252 0578 2 S 321 323 O Cachard Francois Xavier Licari amp Francois Lormant Hrsg La pensee de Francois Geny Dalloz 2013 Deux articles en hommage a Francois Geny Revue trimestrielle de droit civil April Juni 2010 n 2 Dalloz Le centenaire du doyen Francois Geny Dalloz 1963Normdaten Person GND 119008769 lobid OGND AKS LCCN n00094729 VIAF 56686680 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geny FrancoisKURZBESCHREIBUNG franzosischer RechtsgelehrterGEBURTSDATUM 17 Dezember 1861GEBURTSORT BaccaratSTERBEDATUM 16 Dezember 1959STERBEORT Nancy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Geny amp oldid 237393181