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Ein Foto bzw Phototransistor ist ein Bipolartransistor mit pnp oder npn Schichtenfolge dessen pn Ubergang der Basis Kollektor Sperrschicht einer externen Lichtquelle zuganglich ist Er ahnelt somit einer Photodiode mit angeschlossenem Verstarkertransistor Eine Photodiode besteht aus einem grossen Volumen aus idealerweise undotiertem Halbleitermaterial Photonen erzeugen dort Elektronen Loch Paare welche von einem ausseren elektrischen Feld auseinandergezogen werden Bei einem Phototransistor verlasst eine Ladungstragerart auf der Licht zugewandten Seite das Halbleitermaterial und wird uber ein Metall abgeleitet Die Dotierung sorgt dafur dass das Metall keine Ladungstrager injizieren kann und dass die erzeugten Ladungstrager seitlich abgesaugt werden konnen Auf der lichtabgewandten Seite verzichtet man quasi auf das Metall zwischen Photodiode und Verstarkertransistor Vielmehr wandern die Ladungstrager direkt vom undotierten Bereich in einen dotierten Bereich der daneben als Basis eines Transistors dient Der Emitter ist durch die Basis von der Diode getrennt aber auch der Kollektor konnte prinzipiell als Mantel um die Diode herum angeordnet sein je nach Dimensionierung Jedenfalls erzeugt ein Lichtimpuls zuerst einen Spannungspuls durch die direkt erzeugten Ladungstrager durch den Feldeffekt noch bevor sie einen Rand erreichen und danach einen Puls der gesammelten Ladungstrager an der hinteren Elektrode Die Ansteuerung des Transistors wird mittels des uber den Lichteinfall erzeugten Sperrstromes durch diese Sperrschicht realisiert Der erste Phototransistor wurde 1948 von John Northrup Shive in den Bell Laboratories entwickelt 1 Erste Anwendungen von Fototransistoren lagen im Jahr 1950 bei dem Routing von Telefongesprachen in automatischen Vermittlungsstellen wo Fototransistoren zum optischen Auslesen der Steuerinformation aus Lochkarten genutzt wurden 2 Schaltzeichennpn Foto transistor pnp Foto transistorFototransistor quadratischer Silizium Chip in der Mitte mit herausgefuhrter Basis Ringstruktur Bonddraht fuhrt nach rechts Emitteranschluss mit Bonddraht nach unten Kollektoranschluss durch Montage zum GehauseInhaltsverzeichnis 1 Funktionsweise und Aufbau 2 Anwendungsgebiete 3 Empfangswellenlange 4 Bauformen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFunktionsweise und Aufbau BearbeitenDie lichtempfindliche Fotodiode liegt schaltungstechnisch parallel zu den Kollektor Basis Anschlussen des Transistors Licht das durch das klare Gehause direkt oder durch eine Linse im ansonsten geschlossenen Gehause auftrifft lasst durch den inneren photoelektrischen Effekt einen geringen Photostrom fliessen der im Transistor um den Stromverstarkungsfaktor zu dem Kollektorstrom verstarkt wird Der Stromverstarkungsfaktor liegt im Bereich je nach Typ in der Grossenordnung von 100 bis 1000 womit der Kollektorstrom um diesen Faktor grosser ist als der Fotostrom einer Fotodiode Fototransistoren haben meist nur zwei herausgefuhrte Anschlusse den Kollektor und den Emitter Es gibt jedoch auch Ausfuhrungen mit herausgefuhrtem Basis Anschluss z B zum Regeln des Arbeitspunktes Bleibt die Basis unbeschaltet dauert es relativ lange bis die Basis Emitter Zone frei von Ladungstragern wird Daher resultiert u a das langsame Ausschaltverhalten des Fototransistors Zusatzlich verringert der Millereffekt die Reaktionsgeschwindigkeit bei schnellen Helligkeitsanderungen Wird eine hohe Grenzfrequenz gefordert mussen Photodiode und Transistorfunktion getrennt werden Anwendungsgebiete BearbeitenFototransistoren sind wesentlich empfindlicher als Photodioden da sie gleichzeitig als Verstarker wirken Anwendung finden sie beim Detektieren von oder Ubertragungen via Licht zum Beispiel Lichtschranken Dammerungsschalter Optokoppler In den Empfangseinheiten von Fernbedienungen werden jedoch Photodioden eingesetzt da Fototransistoren fur diese Anwendung zu langsam sind Bei diesen wie auch bei Lichtschranken und Optokopplern wird nicht mit sichtbarem Licht gearbeitet sondern mit Infrarot Empfangswellenlange Bearbeiten nbsp Fototransistor Gesamtansicht zu Bild obenDie Wellenlange der maximalen Empfindlichkeit eines Silizium Fototransistors liegt bei etwa 850 nm Nahes Infrarot und fallt hin zu kurzeren Wellenlangen sichtbares Licht Ultraviolett ab Die Empfindlichkeit des Typs BP103 Metallgehause siehe Bilder betragt zum Beispiel bei 420 nm noch 10 des Wertes bei 850 nm Der Empfangswellenlangen Bereich wird hin zu grosseren Wellenlangen durch die Energie der Bandkante von Silizium bei etwa 1100 nm begrenzt und endet dort Rotgrenze Bauformen BearbeitenDie hinsichtlich Produktionsvolumen haufigsten Fototransistoren werden ahnlich wie Leuchtdioden lediglich in transparenten Kunststoff verkapselt Meist werden mit dem Planar Epitaxie Verfahren hergestellte npn Transistoren verwendet Der Chip ist dabei auf das Kollektor Anschlussbein gebondet und besitzt lediglich einen per Drahtbonden realisierten Emitteranschluss Der Basisanschluss ist normalerweise nicht herausgefuhrt Das Gehausematerial kann als Linse ausgebildet sein Die bedrahteten Bauteile konnen vertikal oder zur Seite schauen Fototransistoren fur hochwertigere Anwendungen werden in Metallgehausen mit Fenster oder Kunststoff Linse verkapselt Sie besitzen oft einen herausgefuhrten Basisanschluss Fototransistoren in Optokopplern sind lichtundurchlassig verkapselt und besitzen zur Sendediode hin einen transparenten oft aussen verspiegelten Kunststoffkorper Literatur BearbeitenEkbert Hering Klaus Bressler Jurgen Gutekunst Elektronik fur Ingenieure und Naturwissenschaftler mit 119 Tabellen 5 Auflage Springer Berlin 2005 ISBN 3 540 24309 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Phototransistors Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Michael Riordan Lillian Hoddeson Crystal Fire The Invention of the Transistor and the Birth of the Information Age ISBN 978 0 393 31851 7 Bell Laboratories RECORD Hrsg The phototransistor 1950 Online Normdaten Sachbegriff GND 4136945 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fototransistor amp oldid 219216198