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Das Fortunaportal auf dem Alten Markt in Potsdam gegenuber der Kirche St Nikolai wurde vom hollandischen Architekten Jean de Bodt im Jahre 1701 als Eingangstor zum Potsdamer Stadtschloss entworfen und 1701 aus Anlass der Selbstkronung des Kurfursten Friedrich III zum Konig Friedrich I in Preussen eingeweiht Die Errichtung des Fortunaportals gilt seitdem als der Beginn der klassischen Potsdamer Baukunst Durch Spenden wiederaufgebautes Fortunaportal des Stadtschlosses dahinter St Nikolai und Altes Rathaus Zustand 2006Fortunaportal im rekonstruierten Stadtschloss mit dritter Trophae seit 2014Glucksgottin Fortuna auf der KuppelNach Bombenschaden die der Bau 1945 erlitt wurden die Reste 1960 gesprengt In den 1990er Jahren wurden private Mittel fur seine Rekonstruktion gesammelt die im Jahr 2000 begonnen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fruheres Aussehen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBeim schwersten Angriff auf Potsdam durch britische Bomber in der Nacht des 14 April 1945 Potsdamer Bombennacht wurden Schloss und Portal stark beschadigt Als Ende der 1950er Jahre der Abriss des Stadtschlosses beschlossen wurde entschied der damalige Staats und Parteichef Walter Ulbricht auch den Abriss des Fortunaportals Das gesamte Ensemble sollte vernichtet werden da es nicht der stadtebaulichen Architektur einer neuen sozialistischen Stadt entsprach Trotz heftiger Proteste wurde dieses Vorhaben im November 1959 von der Volkskammer abgesegnet Nachdem einige wenige Schmuckelemente entfernt worden waren begann hier die erste von insgesamt 18 Sprengungen des Stadtschlosses Seitenflugel gesprengt Am 18 Januar 1960 sollte der Kopf der Minerva gesprengt werden Das Entfernen der noch gut erhaltenen Sandsteinfiguren war strengstens untersagt worden sie sollten als kriegerische Symbole vernichtet werden So konnten nur sehr wenige originale Teile gerettet werden Den Kopf der Minerva fand man schliesslich in den Trummern der anderen gesprengten Bauteile des Stadtschlosses wieder und konnte ihn spater restaurieren nbsp Fortunaportal 2008 mit dem Baufeld fur den kunftigen neuen Landtag nbsp Fortunaportal 2022 vom Hof aus mit den vier Trophaen des Kuppelgeschosses nbsp Fortunaportal mit den neuen SkulpturenIm Jahr 2001 konnte auf dem Alten Markt das Fortunaportal nach insgesamt zweijahriger Bauzeit der erste Spatenstich fand am 8 September 2000 statt als erster Teil eines Ensembles rund um das kunftige Stadtschloss wiederaufgebaut werden Der originalgetreue Wiederaufbau fur den eine Bausumme von ca drei Millionen Euro angesetzt war erfolgte u a mit einer Spende der Zement und Betonindustrie und des in Potsdam wohnenden Fernsehmoderators Gunther Jauch wobei dieser eine Werbeinitiative unterstutzte und zugunsten des Wiederaufbaus auf den Grossteil seiner Tantiemen verzichtete Anders als beim spater beschlossenen Bau des neuen Landtagsgebaudes dessen Baukonzept sich nur ausserlich am historischen Stadtschloss orientiert ist das Fortunaportal mit seinen Skulpturen eine originalgetreue Rekonstruktion nach historischem Vorbild mittels historischen Aufnahmen auf dem noch vorhandenen Fundament Das 27 Meter hohe Portal wurde wie schon das Original aus sachsischem Sandstein erbaut Die Kuppel des Portals wird bekront mit einer Statue der Glucksgottin Fortuna welche sich im Wind dreht und dem Portal seinen Namen gab Sie wurde aus dunnem Kupferblech gefertigt und anschliessend vergoldet In der 2 15 Meter hohen und rund 5 Zentner schweren Figur wurden bei der Einweihung am 12 Oktober 2002 u a durch Gunther Jauch und Oberburgermeister Jann Jakobs in der Funktion einer Zeitkapsel verschiedene Dokumente fur die Nachwelt hinterlegt Die Schlusssteine die den bildhauerischen Schmuck auf beiden Seiten des Torbogens bilden stellen Minerva und Herkules dar Die gemeinsame Sichtachse der Kuppeln der Nikolaikirche des Alten Rathauses und des Fortunaportals mit seinem hohen Wiedererkennungswert wirbt seitdem wieder fur die brandenburgische Landeshauptstadt und dient haufig als Hintergrund fur uberregionale Berichterstattung aus dem Land Brandenburg und als Kulisse fur Neujahrsansprachen des Ministerprasidenten nbsp Das Modell einer der vier Adlergruppen des Galeriegeschosses Es zeigt die erhaltenen Fragmente mit ErganzungenNoch immer bildet das Portal nur einen Torso da es aufgrund der erforderlichen hohen handwerklichen und kunstlerischen Massstabe des Wiederaufbaus der sich an den Vorgaben des Originals orientiert nicht moglich war die insgesamt acht fehlenden grossen Skulpturengruppen zeitgleich zu rekonstruieren Erst wahrend und nach der Errichtung des Schloss Nachbaus fuhrten und fuhren regionale und uberregionale Handwerker diese Arbeiten aus Der Bauschmuck wird ausschliesslich durch Spenden der Burgerschaft bezahlt 1 nachdem der Brandenburgische Landtag 2005 die Aufstellung des Skulpurenschmuckes auf dem Potsdamer Stadtschloss unter der Bedingung der Privatfinanzierung gestattet hatte Im Marz 2007 wurden die ersten beiden neu gefertigten Skulpturen an ihren Platz auf dem oberen Podest neben der Kuppel gehoben 2 Am 27 August 2014 setzte ein Kran eine dritte Figur die als Drachentrophae bezeichnet wird auf die sudostliche Ecke des Portals Sie war im Atelier des Bildhauers Eduardo Strauch nach vorheriger Gipsmodellierung in Sandstein geschlagen worden und enthalt alle noch aufgefundenen Originalteile 3 4 Im September 2018 ist eine erste Adlergruppe Marktseite links auf dem Galeriegeschoss des Fortunaportals aufgestellt worden 5 Fruheres Aussehen Bearbeiten nbsp Jean de Bodt 1700 nbsp Fortunaportal 1928Architektur und Skulpturen des Fortunaportals bilden eine Einheit Auf den vier Pfeilern des Galeriegeschosses rahmten ursprunglich vier Plastiken den Kuppelaufsatz Die Kuppel selbst wurde ebenfalls von vier Trophaen eingebunden Diese Sandsteinarbeiten fassten und lockerten in einem genau ausgerechneten Gleichgewicht die Silhouette des Portals auf Uber all diesem balancierte die Gottin Fortuna ebenso stand der Preussenadler in der unteren Ebene auf einer Kugel Das Fullhorn der Fortuna steht fur die staatliche Wohlfahrt Die vier Skulpturen des Fortunaportals sind mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Kunstlern Guillaume Hulot und Rene Charpentier 1680 1723 erschaffen worden Die unteren vier Adlergruppen hatten Abmessungen von ca 3 80 Meter auf 2 40 Meter und wogen ursprunglich fast neun Tonnen Sie waren damit Anfang des 18 Jahrhunderts die ersten freistehenden Monumentalplastiken in der neueren Baugeschichte der Mark Brandenburg Literatur BearbeitenHans Joachim Kuke Das Potsdamer Fortunaportal zwischen Tradition und Moderne In Wiener Jahrbuch fur Kunstgeschichte Band 55 56 Nr 1 1 Dezember 2007 doi 10 7767 wjk 2007 5556 1 83 Vorschau Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fortunaportal Potsdam Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Fortunaportal in Potsdam bassconnection berlin deEinzelnachweise Bearbeiten Verein Potsdamer Stadtschloss Abgerufen am 21 Februar 2018 Skulpturen werden am Fortunaportal wieder aufgestellt auf www welt de 17 Marz 2007 abgerufen am 23 Oktober 2016 Aufsetzung der dritten Trophae auf dem Fortuna Portal Memento vom 23 Oktober 2016 im Internet Archive auf stadtschloss potsdam org abgerufen am 23 Oktober 2016 Vorgang des Aufsetzens der Drachenfigur auf das Fortunaportal auf www youtube com abgerufen am 23 Oktober 2016 Kran hebt 70 000 Euro Figur auf Parlamentsdach Abgerufen am 18 Oktober 2018 deutsch 52 395536 13 060667 Koordinaten 52 23 43 9 N 13 3 38 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fortunaportal amp oldid 224370133