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Forsthof ist ein Stadtteil von Neuburg an der Donau in Oberbayern im Landkreis Neuburg Schrobenhausen Dabei handelt es sich auch um die letzten vorhandenen Uberreste des abgegangenen Dorfs Forst und des landwirtschaftlichen Gehofts amtlich jetzt bezeichnet als Forsthaus Es gehort heute zur Gemarkung Bergen 1 Ein Gebauderest vom einstigen ForsthofDer Forsthofweiher Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenEr liegt im Naturpark Altmuhltal etwa 2 km sudlich von Bergen in einer Waldlichtung 5 km nordwestlich von Neuburg Westlich des Forsthofs befindet sich der etwa 250 Meter lange Forsthofweiher Geschichte BearbeitenBis Mitte des 15 Jahrhunderts gab es hier 48 Lehenshofe 2 Der Grund und Boden wurde gegen Naturalien und Dienstleistungen verliehen Ritter Puttrich aus Reichertshausen war damals der Besitzer Aus einer Urkunde geht hervor dass er den Forsthof im Jahre 1405 an das Benediktinerinnenkloster in Bergen bei Neuburg verausserte Die Nonnen bewirtschafteten das Areal erfolgreich mit eigener Schaferei und uber tausend Schafen deren Produkte der Selbstversorgung des Klosters dienten Im Jahre 1449 ist in einer Urkunde die Rede von einem verodeten Dorf Die Grunde des Niederganges sind unbekannt Es wird vermutet dass im Kriegsgewirr zwischen Ludwig dem Bartigen von Bayern Ingolstadt und seinem Sohn Ludwig dem Buckligen 1443 vieles zerstort wurde Lediglich der Forsthof soll erhalten geblieben sein Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges lebten hier die Jesuiten Sie machten aus dem Forsthof eine Bildungsanstalt und bewirteten Seminaristen Die Schweden beraubten und plunderten den Hof mehrmals und steckten das Gebaude in Brand 1674 kam es zu Streitigkeiten um den Forsthof Das Benediktinerinnenkloster beanspruchte das Areal als ihren Besitz die Jesuiten forderten als Ablosung 4 000 Gulden Es kam zu einer 18 jahrigen Auseinandersetzung Papst Innozenz XII wurde eingeschaltet und musste Verhandlungen fuhren Erst nach einem Entscheid durch den Papst 1692 konnte Pfennigmeister Nikolaus Muller den Forsthof an die Jesuiten ubergeben Die Jesuiten erbauten 1711 ein Tusculum erweiterten und verschonten den Hof und errichteten ein Refektorium mit einer Kapelle Der Forsthof wurde eine Erholungs und Genesungsstatte fur die Patres und ein Ferienaufenthalt fur Seminaristen In der Folgezeit wechselte mehrmals der Besitzer Papst Klemens XIV loste den Jesuitenorden auf und die Malteser ubernahmen den Besitz 1827 kaufte der Mennonit Christian Oesch den Forsthof und machte ihn zum Hauptsitz von 19 Mennonitenfamilien die verstreut in Neuburg Ingolstadt Eichstatt und Rain wohnten 1889 wurde der Forsthof versteigert weil er uberschuldet war Das Konigliche Studienseminar erwarb ihn fur 11 300 Mark Nach dem letzten Weltkrieg waren die Heimatvertriebenen hier die letzten Bewohner 1969 war das Gebaude in einem maroden Zustand und wurde abgebrochen Heute ist es ein riesiges Waldareal das vom Studienseminar in Neuburg bewirtschaftet wird Nur noch ein kleiner Gebaudetrakt der den Waldarbeitern dient sowie der alte mittlerweile vom Wald uberwucherte und nur noch Ortskundigen bekannte Mennoniten Friedhof erinnert an den einstigen Forsthof Literatur BearbeitenNeuburger Kollektaneenblatt Herausgeber Historischer Verein Neuburg Nr 17 1851 Seite 159 162 digitalisat Neuburger Kollektaneenblatt Herausgeber Historischer Verein Neuburg Nr 26 1860 Seite 43 ff digitalisat Ludwig Wagner 3 Zeitreise durch Neuburg und die Stadtteile 2006 ISBN 3 939533 78 5 Adam Horn und Werner Meyer Die Kunstdenkmaler von Stadt und Landkreis Neuburg an der Donau Kommissionsverlag R Oldenbourg Munchen 1958 S 464 466 ISBN 3 486 50516 5 Josef Heider Forst ein untergegangenes Dorf in den Bergener Waldern und der Forsthof ein Beispiel fur einen zweimaligen Wustungsvorgang im Landkreis Neuburg a d Donau in Schwabische Blatter fur Heimatpflege und Volksbildung 17 Heft 2 1966 33 40Weblinks BearbeitenForsthof in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 4 November 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Gemarkungen der Stadt Neuburg an der Donau Markus Nadler Neuburg an der Donau das Landgericht Neuburg und die Pfleggerichte Burgheim und Reichertshofen In Historischer Atlas von Bayern Kommission fur Bayerische Landesgeschichte 2004 ISBN 3 7696 6852 9 S 220 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 14 Januar 2017 Wagner war der am 30 Januar 2013 verstorbene Wikipedia Autor Ludwig wagnerStadtteile von Neuburg an der Donau Bergen Bittenbrunn mit Auschlosschen Eulahof Laisacker und Ziegelau Bruck mit Maxweiler und Rothheim Feldkirchen mit Altmannstetten Gnadenfeld Kahlhof Hardt und Sehensand Forsthof Heinrichsheim mit Burgerschwaige Herrenworth Joshofen Neuburg an der Donau Ried mit Gietlhausen und Hessellohe Zell mit Jagdschloss Grunau Rodenhof Rohrenfeld und Marienheim 48 7684 11 1306 Koordinaten 48 46 6 2 N 11 7 50 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Forsthof Neuburg an der Donau amp oldid 230149014