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Die Flugwissenschaftliche Vereinigung Aachen 1920 e V kurz FVA ist eine studentische Gruppe der RWTH Aachen und FH Aachen die sich mit der Konstruktion dem Bau und dem Fliegen von Segel und Motorflugzeugen beschaftigt Sie ist Mitglied der Idaflieg FVA Das Logo der FVAName Flugwissenschaftliche Vereinigung Aachen 1920 e V Gegrundet 1920Grundungsort AachenVereinssitz Templergraben 5552056 AachenMitglieder 29 Stand 2016 Website http www fva rwth aachen de Inhaltsverzeichnis 1 Struktur und Organisation 2 Projekte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseStruktur und Organisation BearbeitenDie FVA wurde im Jahr 1920 unter Leitung von Theodore von Karman und Wolfgang Klemperer gegrundet um am ersten Rhonwettbewerb an der Wasserkuppe teilzunehmen Weitere bekannte Mitglieder waren Felix Kracht und Hermann Landmann Die FVA war neben den Fliegergruppen aus Berlin Braunschweig Danzig Darmstadt Dresden Hannover Kothen Munchen und Stuttgart Grundungsmitglied der Interessengemeinschaft der Akademischen Fliegergruppen Idaflieg 1 Der Verein erforscht baut und fliegt neue Flugsysteme Es wurden 29 Projekte gestartet und diverse Prototypen gebaut Die Ausbildung bei der FVA beinhaltet den Segel und Schleppflug sowie die Ausbildung von Kunstfliegern Fluglehrern Zellen sowie Fallschirmwarten 2 Der Flugzeugpark besteht aus einer Robin DR400 180 als Schleppmaschine DG 1000T ASH 25E einer ASW 28 18 einer Club Libelle einer Glasflugel 304 und einer 206 Hornet Projekte Bearbeiten nbsp Dreiseitenansicht der FVA 1FVA 1 Schwatze Duvel Der Schwatze Duvel war das erste von Theodore von Karman und seinem Assistenten Wolfgang Klemperer unter der FVA entworfene und konstruierte Segelflugzeug Anlass war der erste Rhon Gleit und Segelflugwettbewerb auf der Wasserkuppe 1920 Der Schwatze Duvel bestand hauptsachlich aus Holz und wurde mit schwarzem Voilestoff bespannt Gebaut wurde sie in Tag und Nachtschichten unter absoluter Geheimhaltung da Deutschland durch den Versailler Friedensvertrag jede Betatigung auf dem Gebiet der Luftfahrt untersagt wurde Klemperer erreichte wahrend der Veranstaltung einen Flug von 2 Minuten und 22 Sekunden Dauer und 1830 Metern Strecke stellte damit einen Rekord auf und gewann den Wettbewerb FVA 2 Blaue Maus Basierend auf dem Erfolg des Schwatzen Duvel entstand ein in Details verbessertes Flugzeug mit tieferem Sitz um weniger Widerstand zu verursachen und einer Spannweite von 9 70 m Die Blaue Maus nahm gemeinsam mit der FVA 1 am Rhonwettbewerb teil Am 30 August stellte Klemperer einen neuen Weltrekord in Flugdauer 13 Minuten und Flugstrecke 4 6 Kilometer auf Es wurden insgesamt vier Flugzeuge gebaut FVA 3 Ente Die FVA 3 war der erste von der FVA gebaute Doppelsitzer und das erste Canard Flugzeug Sie ging wahrend des Rhonwettbewerbs 1922 zu Bruch ein Kufenbein brach FVA 4 Pipo Die FVA 4 war ein einfach zu reparierendes zweisitziges Flugzeug Durch die Doppeldecker Konfiguration wurde sie nicht als Leistungsflugzeug sondern als Schulungsflugzeug benutzt Sie wurde nach dem Spitznamen der Schwester Professor von Karmans Pipo genannt FVA 5 Rheinland Die letzte fur die FVA entwickelte Konstruktion Klemperers wurde zur gleichen Zeit wie die FVA 4 gebaut Charakteristisch fur die Rheinland war der gedrungene Rumpf der den Piloten voll aufnahm die Schulterdeckeranordnung der Flugel die im Querruderbereich nach hinten geknickt waren Dieser Flugel war zwar noch zweiholmig um die Momente des stark nach hinten geknickten Flugels aufzunehmen hatte aber im Gegensatz zu den Vorlaufertypen eine sperrholzbeplankte Torsionsnase Die Rheinland konnte auf dem Rhonwettbewerb 1923 keine herausragenden Leistungen vorweisen FVA 6 1924 wurde die Motorfliegerei wieder erlaubt So konstruierten Ilse Kober und Theodor Bienen 1926 die FVA 6 als das erste Motorflugzeug der FVA Sie war ein zweisitziger Doppeldecker mit einem 30 PS ABC Scorpion Motor Aufgrund eines ungunstigen Schwerpunktes und der relativen Unerfahrenheit des Piloten wurde sie beim Erstflug zerstort FVA 7 M Ia Die FVA 7 und die FVA 8 sind nicht offiziell gebaut worden Trotzdem wurde das nachste Flugzeug FVA 9 getauft Mittlerweile herrscht uberwiegend Einigkeit dass die FVA 7 identisch zur M Ia der verbesserten Version der Mayer M I von Hermann Mayer war Mayer war Freund und Forderer der FVA und wurde erst spater Mitglied Die M I war ein abgestrebter Hochdecker in bewusst einfacher Bauweise da sie als Ubungssegelflugzeug gedacht war Dennoch war diese Maschine im Wettbewerb den hochentwickelten Segelflugzeugen nur wenig unterlegen Nach dem Rhonwettbewerb beschloss wurde die Spannweite von 14 5 m auf 16 5 m vergrossert und weitere Details verbessert FVA 8 Mit FVA 8 wurde ein von den Aachenern 1934 zur Rhon gebrachtes Grunau Baby mit dem Kennzeichen D Orsbach bezeichnet dessen Herkunft nicht eindeutig geklart werden konnte FVA 9 Blaue Maus II Die Blaue Maus II war 1934 als leichte Konstruktion mit geringer Sinkgeschwindigkeit von nur 0 54 m s fur den Streckenflug entwickelt worden Das hochdeckige einholmige Flugzeug mit 15 60 m Spannweite besass eine mit Diagonalsperrholz beplankte Nase FVA 10a Theodor Bienen Aufbauend auf den guten Ergebnissen der FVA 9 wurde 1935 ein neuer Typ entwickelt Neben verbesserten Flugeigenschaften sollte die Montage von drei Personen durch automatische Ruderanschlusse in funf Minuten gewahrleistet werden Die Flugel waren freitragende Knickflugel in Mitteldeckeranordnung Aus Platzgrunden wurde eine Handradsteuerung eingebaut FVA 10b Rheinland Die FVA 10 war eine 1936 gebaute verbesserte Version der Theodor Bienen mit neuer Rumpfform fur einfachere Landungen Bremsklappen auf Ober und Unterseite der Tragflachen Einziehfahrwerk und Knuppel statt Handradsteuerung Mit Hilfe der FVA 10 gelang Felix Kracht die erste Alpenuberquerung mit einem Segelflugzeug Im Rhonwettbewerb 1937 belegte sie den zweiten Platz und gewann den Preis fur die fortschrittlichste Konstruktion Die Rheinland wurde von der Firma Schmetz und Kracht insgesamt 29 mal hergestellt FVA 11 Eifel Dia FVA 11 sollte als Beispiel eines Idealflugzeugs dienen Ausgelegt war die Konstruktion auf eine Reisegeschwindigkeit von 80 km h eine geringe Sinkgeschwindigkeit und eine Landegeschwindigkeit von 40 km h Zum Erreichen der meisten dieser Vorgaben war eine dunne Tragflache mit 18 m Spannweite und Fowlerklappen notwendig Aufgrund von Schwierigkeiten der Materialbeschaffungen konnte die Eifel nicht zum 19 Rhonwettbewerb fertiggestellt werden Flugtests wurden in Merzbruck ausgefuhrt das Flugzeug wurde beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zerstort FVA 12 Die FVA 12 war der Entwurf fur ein Motorflugzeug im Rahmen einer Diplomarbeit Die Konstruktion wurde wegen der FVA 13 nicht begonnen FVA 13 Olympia Jolle 1940 sollte der Segelflug als olympische Disziplin eingefuhrt werden Die FVA beteiligte sich an der Ausschreibung eines Einheitssegelflugzeugs gemass der Richtlinie Spannweite 15 m Einheitlichkeit des Materials Stahl Sperrholz und Kiefer Die Maschine soll in der Lage sein sich einige Zeit auf dem Wasser schwimmend zu erhalten Sturzflugbremsen die die Maximalgeschwindigkeit im Sturzflug auf 200 km h beschranken Bei der Einrichtung des Fuhrersitzes ist von einer Grosse des Piloten von 1 80 m auszugehen Rumpf mit Kufe ohne Fahrgestell Fuhrersitz mit Ruckenfallschirm aussere Fuhrerraumbreite 600 mm max Rustmasse 160 kg Zuladung 95 kg Notigenfalls muss die Zuladung durch Anbringung von Gewichten auf 95 kg erganzt werden Die sichere Anbringung von Ballast ist deshalb schon bei der Konstruktion zu berucksichtigen Auf Basis der FVA 9 Blaue Maus II entstand mit einigen Modifikationen wie einer freitragende Flachenaufhangung die Olympia Jolle mit 156 kg Masse und genau 95 kg Maximalzuladung Die internationale Kommission wahlte die Olympia Meise von der DFS aus so behielt man die zwei hergestellten Flugzeuge im Vereinsbesitz bis sie im Zweiten Weltkrieg zerstort wurden FVA 14 Ringflugel Das erste Projekt nach dem Zweiten Weltkrieg war ein Flugzeug in der sogenannten Ringflugelkonfiguration bei der die Tragflachen um das Cockpit herumragten und beide Seiten hinten zusammengefuhrt wurden Das Ziel war die Erforschung der Aerodynamik dieser und eine Untersuchung von eventuellen Vorteilen Jedoch stellte man in Windkanaluntersuchungen fest dass das Langsstabilisierungsverhalten problematisch war Im Schnellflug hatte das Flugzeug die Tendenz sich in den Ruckenflug zu begeben Da eine Anderung der Grossausfuhrung aus finanziellen Grunden unmoglich war wurde der Bau nicht mehr weitergefuhrt FVA 15 Entwicklung einer Durchblassteuerung als Querruderersatz 1952 Erprobung auf Grunau Baby IIIFVA 16 Schaumstoff Flugel Untersuchung zum Bau eines Duralbelegten Schaumstoffflugels 1954 55 aufgegebenFVA 17 Nurflugler Motorisierung und Erprobung der Horten Ho 33 V1 mit Zundapp Motor 1954 als Forschungsauftrag des BundesverkehrsministeriumsFVA 18 Primitivkrahe Primitivkrahe 1959 1965 Motorflugzeug leichter zweisitziger HochdeckerFVA 19 Silberkrahe Projekt Schleppflugzeug Auslegungs Studie wurde zur Grundlage der Konstruktion ESS 641 der Flugwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Bremen Erstflug 17 September 1971 FVA 20 Ferdinand Bernhard Schmetz ab 1967 Erstflug 1979 Standardklasse Segler in GFK Bauweise Konstrukteure Irmer Dewes SoliesFVA 21 Wolbklappenautomatik Entwicklung Bau und Erprobung einer hydraulischen Wolbklappenautomatik ab 1972 auf VFW FK 3 ab 1980 auf LS3 Diese stellt automatisch die Wolbklappen auf die optimale Stellung in Abhangigkeit von Geschwindigkeit Flachenbelastung und Lastvielfaches Nach dem Prinzip wurde spater die Wolbklappenautomatik der Mu 28 gebaut FVA 22 Papierrakete Entwicklung und Bau eines Hohenforschungs Raketenkopfes fur eine Rakete der Akaflieg Munchen 1970 1975 flog nie FVA 23 Entwicklung Bau Erprobung und Musterzulassung einer larmarmen Auspuffanlage fur die Robin DR 400 180R Remorqueur 1976 Serienbau durch Wolf Hirth NabernFVA 24 Wimi Entwicklung Bau Erprobung und Musterzulassung einer Schleppseil Aufwickelvorrichtung fur die Robin DR 400 180R Remorqueur 1980 spater auch fur andere Schleppflugzeuge und motorsegler SerienbauFVA 25 Einsitziges Enten Ultraleichtflugzeug in Aramid Kohlenstofffaser Bauweise ab 1984 Projekt aus Gewichtsgrunden aufgegeben und verkauft flog spater wohl mal in Belgien mit F Zulassung FVA 26 Projekt einer Tragflache mit im Flug veranderlichem Profil Wolbflache 1984 aufgegebenFVA 27 Segelflugzeug in Entenkonfiguration aufgegeben Mittlerweile gibt es wieder bestreben diese weiter zu bauenFVA 28 Projektname fur die neue Werkstatt in WurselenFVA 29 Elektrisch angetriebener Motor mit eigens ausgelegten Propeller fur die ASW 28 18Literatur BearbeitenKarl Heidler 60 Jahre FVA RWTH Aachen Aachen 1980 Weblinks Bearbeitenhttp www fva rwth aachen deEinzelnachweise Bearbeiten Carsten Karge Bericht Historisches Archiv In Akademische Fliegergruppe Hrsg Jahresbericht 2013 2014 Berlin 2015 DNB 013347667 S 52 54 Ausbildung FTAG Esslingen Abgerufen am 27 Januar 2021 Akademische Fliegergruppen in der Idaflieg Mitgliedsvereine der Idaflieg FVA Aachen Akaflieg Berlin Akaflieg Braunschweig Akaflieg Darmstadt Akaflieg Dresden FTAG Esslingen Akaflieg Hannover Akaflieg Karlsruhe Akaflieg Munchen Akaflieg StuttgartBefreundete Gruppen Kolo Naukowe Lotnikow KNL Polyteknikkojen ilmailukerho PIK Polyteknisk Flyvegruppe PFG Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugwissenschaftliche Vereinigung Aachen amp oldid 225447111