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Der Flugunfall der Douglas DC 4 G APYK der Air Ferry ereignete sich am 3 Juni 1967 als eine auf einem internationalen Charterflug von Manston nach Perpignan eingesetzte Maschine des Typs Douglas DC 4 C 54A 1 DC im Anflug auf den Zielflughafen gegen eine Flanke des Pic du Canigou geflogen wurde Bei dem Unfall verloren alle 88 Insassen der Maschine ihr Leben Es handelt sich damit um den schwersten Flugunfall mit einer Douglas DC 4 Flugunfall der Douglas DC 4 G APYK der Air FerryEine baugleiche Douglas DC 4 der Air FerryUnfall ZusammenfassungUnfallart Controlled flight into terrain infolge einer partiellen Handlungsunfahigkeit der Besatzung aufgrund einer KohlenmonoxidvergiftungOrt Pic du Canigou Frankreich FrankreichDatum 3 Juni 1967Todesopfer 88Uberlebende 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigte Staaten 48 Douglas DC 4 C 54A 1 DCBetreiber Vereinigtes Konigreich Air FerryKennzeichen Vereinigtes Konigreich G APYKAbflughafen Flughafen Manston Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichZielflughafen Flughafen Perpignan Frankreich FrankreichPassagiere 83Besatzung 5Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug 2 Passagiere und Besatzung 3 Flugverlauf und Unfallhergang 4 Ursache 5 QuellenFlugzeug BearbeitenDas Flugzeug war eine wahrend des Zweiten Weltkrieges als Militarversion C 54A 1 DC im Chicagoer Werk der Douglas Aircraft Company gebaute Douglas DC 4 mit der Werknummer 10279 die nach ihrer Endmontage am 15 Januar 1944 mit dem militarischen Luftfahrzeugkennzeichen 42 72254 an die United States Army Air Forces USAAF ausgeliefert wurde Nach ihrem Dienstende beim Militar wurde die Maschine in eine zivile DC 4 umgebaut und 1945 an den Eigentumer Hart F Farwell verkauft bei welcher sie mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N56006 in Betrieb ging Im Jahr 1946 wurde sie an die Pennsylvania Central Airlines verkauft bei welcher sie den Taufnamen Milwaukee erhielt Am 21 April 1948 ubernahm die Capital Airlines die Maschine und betrieb diese bis zum Jahr 1955 mit dem Taufnamen 610 Capitaliner Baltimore Anschliessend kaufte die General Airways die Maschine Am 13 Marz 1960 wurde die Maschine mit dem neuen Kennzeichen G ASOG auf die britische Starways zugelassen und bis zur Ausserbetriebsetzung am 10 Januar 1962 betrieben Schliesslich ging die Maschine am 17 Januar 1962 an die ebenfalls britische Air Ferry Das viermotorige Langstreckenflugzeug war mit vier Sternmotoren des Typs Pratt amp Whitney R 2000 2SD 13G Twin Wasp ausgestattet Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine eine Gesamtbetriebsleistung von 42 663 Betriebsstunden absolviert Passagiere und Besatzung BearbeitenDen internationalen Charterflug hatten 83 Passagiere angetreten Es befand sich eine funfkopfige Besatzung an Bord bestehend aus einem Flugkapitan einem Ersten Offizier und drei Flugbegleiterinnen Flugkapitan war der 46 jahrige Ronald Alfred Pullinger aus Ramsgate Kent Pullinger verfugte uber Musterberechtigungen fur die Flugzeugtypen Douglas DC 3 Douglas DC 4 Bristol Britannia De Havilland DH 82 Tiger Moth Taylorcraft Auster und Miles Messenger die er allesamt im Rang des Flugkapitans fliegen durfte Pullinger war ferner als Erster Offizier an Bord von Maschinen der Typen Bristol 170 und Handley Page Hermes zugelassen Er verfugte uber 10 400 Stunden Flugerfahrung wovon er 145 Stunden und 31 Minuten im Cockpit der Douglas DC 4 und davon 27 Stunden auf Nachtflugen absolviert hatte Im Rang des Flugkapitans hatte er 5 143 Flugstunden absolviert wovon jedoch nur 241 auf grosse Maschinen entfielen 170 auf die DC 3 und 71 auf die DC 4 Pullinger war zwolfmal in den Jahren 1958 und 1959 und einmal im Jahr 1965 auf dem Flughafen Perpignan gelandet Er flog den Flugplatz bis zum 28 Mai 1967 nicht mehr an als er in der Funktion des Flugkapitans tagsuber eine Landeanflug durchfuhrte Erster Offizier war der 61 jahrige Edward Isaacs Er war als Erster Offizier fur die Flugzeugtypen Douglas DC 3 Douglas DC 4 und Vickers Viking zugelassen Flugverlauf und Unfallhergang BearbeitenDie Maschine startete um 17 31 Uhr Ortszeit vom Flughafen Manston und stieg daraufhin auf Flugflache 90 Um 19 48 Uhr wurde Kontakt mit der Flugsicherung in Marseille aufgenommen Um 20 24 Uhr wurde Mende uberflogen wobei die Piloten einschatzten dass sie um 20 44 Uhr querab von Montelimar sein wurden Als geplante Ankunftszeit in Perpignan gaben die Piloten 21 10 Uhr an Die Flugsicherung forderte die Besatzung daraufhin umgehend auf sich zu melden wenn sie sich querab von Martigues befinden wurden zumal es den Daten zufolge unplausibel erschien dass die Maschine Montelimar uberfliegen sollte Die Piloten korrigierten daraufhin ihren Funkspruch und gaben an dass sie um 20 44 Uhr querab von Montpellier sein wurden Berechnungen zeigten dass die Maschine Mende um 20 25 Uhr uberflog und dass wenn die Uhrzeit des Uberfliegens von Montpellier um 20 44 Uhr korrekt sein sollte eine Ankunft um 21 10 Uhr in Perpignan nicht realistisch gewesen ware Aus diesem Grund forderte die Flugsicherung in Marseille die Besatzung auf die Ankunftszeit um 21 10 Uhr in Perpignan noch einmal zu bestatigen woraufhin die Piloten als Ankunftszeit 22 10 Uhr angaben und dann erneut auf 21 10 Uhr korrigierten Um 20 43 Uhr gaben die Piloten an sie befanden sich querab von Montelimar anstelle von Montpellier und gaben an sie wurden den Knotenpunkt Papa 3 bei Narbonne um 20 52 Uhr erreichen Wahrend diese Angabe plausibel erschien liess sie die geschatzte Ankunftszeit von 21 10 Uhr noch unplausibler erscheinen Um 20 50 Uhr korrigierte die Besatzung die Uhrzeit des Erreichens von Knotenpunkt Papa 3 auf 20 51 Uhr gab erneut als Ankunftszeit 21 10 Uhr an und erbat Freigabe fur das Einleiten des Sinkfluges Die Flugsicherung in Marseille erteilte die Freigabe zum Sinkflug auf Flugflache 70 und wies die Piloten an anschliessend mit der Flugsicherung in Perpignan Kontakt aufzunehmen was diese um 20 52 Uhr taten Diese ubermittelte der Flugbesatzung die QFE und QNH Luftdruckwerte sowie die Temperatur am Zielflughafen und forderte die Piloten auf sich erneut zu melden sobald diese Flugflache 70 erreicht haben Um 20 55 Uhr meldeten die Piloten dass sie Flugflache 70 erreicht hatten und dass sie den Sinkflug auf Flugflache 50 fortsetzen wurden Funf Minuten spater meldeten sie Flugflache 50 erreicht zu haben Die Flugsicherung bestatigte den Erhalt des Funkspruches und fragte die Piloten ob sie den Flughafen in Sicht hatten Die Piloten antworteten Roger we ll advise field in sight womit sie ausdrucken wollten dass sie melden wurden sobald sie die Landebahn in Sicht haben Die Flugsicherung verstand den Funkspruch offenbar so als hatten die Piloten die Landebahn gesichtet lotste sie zum Gegenanflug der Platzrunde fur die Landebahn 33 und teilte den Piloten mit dass Windstille herrsche Um 21 05 Uhr erkundigte sich die Flugsicherung nach der Flughohe der Maschine und erhielt von den Piloten die Antwort dass sie sich auf 4 000 Fuss befanden und in funf Minuten am Flughafen sein wurden Als sich der Fluglotse nochmals erkundigte ob die Piloten die Landebahn in Sicht hatten antworteten diese Yankee Kilo negative at this moment Yankee Kilo negativ zum jetzigen Zeitpunkt Der Fluglotse fragte daraufhin Yankee Kilo you have not my field in sight Yankee Kilo sie haben nicht meine Landebahn in Sicht woraufhin er die Antwort erhielt That is affirmative Das ist zutreffend Der Fluglotse missverstand diesen Funkspruch und forderte die Besatzung auf sich beim Ausfuhren des Gegenanfluges auf Landebahn 33 bei Windstille zu melden Wenige Sekunden spater erbaten die Piloten die QDM Werte fur eine Funkpeilung Der Fluglotse in Perpignan war von dieser Anfrage uberrascht und bat darum diese zu wiederholen woraufhin er keine Antwort erhielt Auch weitere Versuche Kontakt mit der Maschine aufzunehmen blieben erfolglos Es stellte sich spater heraus dass die DC 4 in einer Hohe von 1160 Metern 3800 Fuss gegen einen Berg in den Pyrenaen geflogen war Das Wrack wurde in einer Hohe von 940 Metern 3080 Fuss am Pic du Canigou entdeckt nachdem die Maschine zuvor mit einer Tragflache mit dem Dent du Lion kollidiert war Bei dem Unfall wurden alle 88 Insassen getotet Ursache BearbeitenAls Unfallursache wurde eine Kollision mit dem Berg festgestellt die auf eine Fehlerkette auf Seiten der Besatzung zuruckging Die Piloten hatten es versaumt alle zur Verfugung stehenden Radionavigationsgerate an Bord der Maschine zu nutzen sie hatten Fehler bei der Koppelnavigation begangen den Sinkflug von einer fehlerhaft identifizierten Position aus eingeleitet hatten es versaumt die sicheren Mindestflughohen auf dem Flugplan zu verfolgen und hatten moglicherweise ebenfalls Fehler beim Identifizieren der Flugposition durch Sichtkontakt mit dem Boden gemacht Die irrationalen Handlungen der Flugbesatzung konnten schliesslich auf eine Hypoxie zuruckgefuhrt werden Aufgrund eines defekten Heizlufters an Bord der Maschine hatten die Piloten im Flug eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten Als beitragender Faktor wurden Verstandigungsprobleme zwischen der Besatzung und den Fluglotsen festgestellt die aus mangelnden Sprachkenntnissen des Lotsen und einer mangelnden Standardterminologie resultierten Ebenfalls wurde bemangelt dass es wahrend der Kommunikation um 20 55 Uhr versaumt worden war mittels einer Funkpeilung die Position der Maschine zu ermitteln Quellen BearbeitenCrash of a Douglas C 54A 1 DC Skymaster on Mt Canigou 88 killed B3A Bureau of Aircraft Accident Archives Unfallbericht DC 4 G APYK Aviation Safety Network Abschlussbericht Journal officiel de la Republique francaise 20 1968 vom 6 Dezember 1968 Unfallbericht DC 4 G APYK ICAO Circular 107 AN 81 Seite 55 bis 70 Registration Details For G APYK Air Ferry C 54 A 1 DC planelogger com Betriebsgeschichte DC 4 G APYK rzjets net42 528389 2 399167 Koordinaten 42 31 42 2 N 2 23 57 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugunfall der Douglas DC 4 G APYK der Air Ferry amp oldid 237356513