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Ferdinand Stosch 30 Dezember 1717 in Liebenberg heute Lowenberger Land 17 August 1780 in Detmold war ein deutscher reformierter Theologe Ferdinand Stosch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 LiteraturLeben BearbeitenDer Sohn des Pfarrers und spateren Hofpredigers in Potsdam Ferdinand Stosch Bruder des Theologen Eberhard Heinrich Daniel Stosch und Neffe des Kunstsammlers und Diplomaten Baron Philipp von Stosch war die drei ersten Jahre seines Lebens stumm gewann aber spater eine grosse Fertigkeit im Sprechen Seine erste Ausbildung hatte 1721 durch Hauslehrer in Potsdam erhalten und 1729 wurde er Zogling des Joachimsthalsches Gymnasium in Berlin Er war zugleich unter die Alumnen des theologischen Seminars aufgenommen worden und fand dadurch die Gelegenheit die Collegia pietatis zu frequentieren 1737 bezog er die Universitat Frankfurt Oder wo Johann David Grillo 1689 1766 Tilemann Heinrich Siegel 1670 1754 und Paul Ernst Jablonski seine Lehrer in den theologischen Fachern wurden In der Philosophie unterwies ihn Johann Friedrich Polack 1700 1772 und in der Geschichte Friedrich Wilhelm Roloff Er besuchte auch einige juristische Vorlesungen um zu einer vielseitigen Bildung zu gelangen In Frankfurt an der Oder wurde Stosch Stifter eines literarischen Vereins unter mehreren Studierenden die in wissenschaftlichen Gesprachen und Ubungen ihre Kenntnisse zu erweitern und zu berichtigen strebten Diesen literarischen Verein grundete er auch in Berlin wo er 1739 Hofmeister geworden war 1742 lebte Stosch im Hause seiner Mutter die von Potsdam nach Berlin gezogen war und setzte sein Studium im privaten fort Zugleich ubte er sich im Predigen 1743 ging er nach Lingen Ems wo er Adjunkt des Schulrektors der reformierten Lateinschule wurde und noch im selben Jahr die Stelle des Rektors ubernahm Im Jahre 1746 wurde er ausserordentlicher Professor der griechischen sowie der romischen Sprache und der Altertumskunde am akademischen Gymnasium Lingen 1750 ernannte ihn die Deutsche Gesellschaft zu Gottingen zu ihrem Ehrenmitglied Konig Friedrich II bestimmte ihn 1755 zum Bibliothekar der Hochschule in Lingen 1761 ging er nach Berlin Er war dort Professor der Theologie und Konrektor am Joachimstalischen Gymnasium Aus diesem Verhaltnis schied er 1771 da er zum Konsistorialrat und Generalsuperintendent von Lippe Detmold nach Detmold berufen wurde wo er schliesslich auch sein Lebensende erlebte 1744 verheiratete er sich mit Christine Meiling der Tochter des Predigers in Lingen und Professors der Theologie Zeno Meiling Sein Sohn Ferdinand Stosch Theologe 1750 erlangte ebenfalls als Theologe Bedeutung Auch sein Sohn Friedrich Heinrich Philipp wurde Prediger an der reformierten Gemeinde in Magdeburg Wirken BearbeitenStosch wurde als theologischer Schriftsteller durch mehrere Dissertationen antiquarischen und exegetisch kritischen Inhalts bekannt Dazu gehoren besonders seine Untersuchungen de nominibus urbis Thyatirae 1743 de Angelo ecclesiae Thyatirenae 1743 de situ Thyatirorum 1744 de stelle matutina Thyatirenis promissa 1745 und andere In der letztgenannten Abhandlung stellte er die Ansicht auf dass sowohl durch den Morgenstern als durch das eiserne Zepter die Herrschaft verheissen werden Sein 1751 herausgegebener Tractatus theologicus de epistolis Apostolorum idiographis stellte heraus dass die Apostel sich keiner Gehilfen bei Abfassung ihrer Briefe bedient hatten sondern diese eigenhandig geschrieben hatten Verwandten Inhalts mit jenem Traktat war die 1754 erschienene Diss de Epistolis Apostolorum non non deperditis Den bekannten kritisch philologischen Kommentar von Elsner uber das Evangelium des Matthaus liess er von 1767 bis 1773 in einer neuen Ausgabe mit schatzbaren Anmerkungen begleitet drucken Verdient machte sich Stosch ausserdem durch ein lateinisches Kompendium der neutestamentlichen Archaologie 1769 durch sein Museum criticum 1774 und durch die Fortsetzung des von Johann Christoph Strodtmann 1717 1756 begonnenen fur die theologische Literaturgeschichte nicht unwichtigen Werkes Des Neues gelehrte Europa ab dem 9 bis 21 Teil Zudem trat er auch als Dichter in Erscheinung Werke BearbeitenDiss de nominibus urbis Thytirae Lingen 1743 Diss de angelo ecclesiae Thyatirenae Lingen 1743 Diss de situ Thyatirorum Lingen 1744 Diss de stella matutina Thytirenis promissa Lingen 1745 Diss de eminentia Thyatirorum Lingen 1746 Exercitatio philologica antiquaria de sepultura Jephtae ad Judic XII 7 Lingen 1746 Adsertio interpretationis Elsnerianae verborum Pauli Philipp 2 5 adversus exceptiones cl Schultens filii Lingen 1746 Diss de luminibus in luctu eversis Lingen 1747 Diss de velamine muliebri 1 Corinth 10 10 indigitato integrique oraculi sensu Osnabruck 1747 Dissertatio de moribus Thyatirenorum Pars I et II Osnabruck 1747 Adpendicula ad virorum celeberrimorum D Gerdesii et Jo Vogtii illius Florilegium et huius Catalogum librorum rariorum potissimum quosdam ad iis omissos recensens Lingen 1747 Exercitatio philologia theologica de fundamentis terrae Esa 40 21 integrique oraculi nexu et sensu Lingen 1748 De ecclesia Novi Testamenti prophetis non indigente ad Ephes 32 3 Lingen 1748 Esercitatio philologico exegetica de prima concionum sacrarum orgine ad Genes 4 26 Lingen 1748 Exercitatio exeg elencht de filiis Dei Joh 2 6 38 7 Lingen 1749 Progr die Kraft der Aufstehung Jesu in dem Reiche des Unglaubens Lingen 1749 De septem Epistolarum apocalypticarum ordine Lingen 1749 Exercitatio academica de conjugii conservatione sacerdotali per velamen ad 1 Corinth 11 10 Lingen 1750 Schediasma de libris rarioribus ad emendationem Novorum Lipsiensium Num XXVI 1749 Lingen 1750 Exercitatio academica altera de velamine muliebri et sacerdotali conjugii conscratione per illud ad 1 Corinth 11 5 10 Lingen 1751 Antiquitatum Smyrnaearum specimen de nominibus urbis Lingen 1751 Tractatus theologicus de epistolis Apostolorum idiographio quo Apostolos non per amanuenses sed sua manu epistolas suas scripsisse luculenter demonstratur Wolfenbuttel 1751 Gedanken von dem Neuen in Predigten an die deutsche Gesellschaft in Gottingen Gottingen 1751 Fasciculi V conjectaneorum et conlectaneorum Conjectaneorum et Conlectaneorum Minoris Argumento Fasciculum In vitationi ad Examen Anniversarium Praemitti Lingen 1753 1756 Gedanken von der apostolischen Einfalt in Predigten sowohl uberhaupt als auch insbesondere in den ausserlichen Vortrage an die Bremische deutsche Gesellschaft Gottingen 1753 Aposolixon oloxlhson hoc est Tractatus theologicus de epistolis Apostolorum non deperditis quo nullam ex epistolis ab Apostolis Jesu Christi exaratis periisse luculenter demonstratur Groningen 1753 Conjectaneorum et Conlectaneorum Minoris Argumenti Academiae Civis quo nobilissimos et Ornatissimos Academiae Civis ad Exercitia Disputiorua Lingen 1753 Conjectaneorum et Conlectaneorum Fasciculus Novus quo ad Examen Scholae Anniversarium invitat Lingen 1753 Diss de epistolis Apostolorum non deperditis qua Apostolos non per alios suo nomine sed ipsos suo ingenio suoque stylo epistolas suas exarasse luculenter demonstratur Lingen 1754 Exercitatio critico litteraria de adlegationisbus librorum Lingen 1754 Diss de Adamo Principum primo ad Ps 82 7 Lingen 1754 De convenientia et discrepantia Sacramentorum veteris et novi Testamenti thesibus quisbusdam delinc Lingen 1754 Diss theologica de duplici Apostolorum tum generali tum speciali Wolfenbuttel 1755 De Terrae Mobibus Laodicenis in Asia Lingen 1756 Des Neuen Gelehrten Europa Wolfenbuttel 1756 9 Teil Online Online 1757 10 Teil Online Online 1757 11 Teil Online Online 1757 12 Teil Online Online 1758 13 Teil Online Online 1759 14 Teil Online Online 1760 15 Teil Online Online 1761 16 Teil Online 1763 17 Teil Online 1764 18 Teil Online 1773 19 Teil Online 1775 20 Teil Online 1781 21 Teil Online Predigten zur Beforderung der heilsamen Erkenntniss und des rechtschaffenen Wesens gehalten und herausgegeben Lemgo 1761 Online Zufallige Gedanken uber einen Befehl des Kayser Julian an d Bischof Eleusius eine von ihm umgerissene Kirche der Novitianer zu Eyzicus wider aufbauen zu lassen Danzig 1762 unter dem Namen Friedrich von Liebenberg herausgegeben Antiquitatum Thyatirenarum Libri II Zwolle 1763 Jacobi Elsneri Commentarius critico philologicus in Evangelium Matthaei Tomus I edidit et notulas quasdam adjecit F Stosch Zwolle 1767 Tomus II et III s Comraentarius in Marcion Zwolle 1775 Compendium Archaeologiae oeconomicae Novi Testamenti ducendis thesibus comprehensum et aliis aliisve notis illustratum Leipzig 1769 Summa paedagogiae scholasticae ad praelectiones in theologiam revelatam dogmaticam Berlin 1770 Primae lineae theologiae dogmaticae Lemgo 1772 Neuste Kirchenlieder Lemgo 1772 Lesebuch fur Kinder Lemgo 1773 Zwei Predigten von der christlichen Vergebsamkeit Lemgo 1773 Museum criticum Bd I IV Lemgo 1774 1777 Der exemplarische Schullehrer ein Programm Lemgo 1775 Etwas von d reinen deutschen Aussprache fur d Schulmeister u Schuler d Landes Lemgo 1776Literatur BearbeitenJohann Georg Meusel Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller Gerhard Fleischer d J Leipzig 1813 Bd 13 S 438 Online Heinrich Doering Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert Verlag Johann Karl Gottfried Wagner 1835 Neustadt an der Orla Bd 4 S 409 Online Friedrich Karl Gottlob Hirsching Johann Heinrich Martin Ernesti Historischliterarisches Handbuch beruhmter und denkwurdiger Personen welche in dem achtzehnten Jahrhundert gelebt haben Verlag Schwickert Leipzig 1809 Bd 13 S 16 Online Johann Christoph Strodtmann Das Neue gelehrte Europa Verlag Johann Christoph Meissner Wolfenbuttel 1752 Bd 1 S 77 Online Erich Wenneker Stosch Ferdinand In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 15 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 077 8 Sp 1356 1359 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Paul Tschackert Stosch Ferdinand In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 462 f Rainer Hehemann Biographisches Handbuch zur Geschichte der Region Osnabruck Bramsche 1990 S 279 281 Normdaten Person GND 132242613 lobid OGND AKS VIAF 13464743 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stosch FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher reformierter TheologeGEBURTSDATUM 30 Dezember 1717GEBURTSORT LiebenbergSTERBEDATUM 17 August 1780STERBEORT Detmold Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Stosch Theologe 1717 amp oldid 235339933