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Fehlerfreundlichkeit ist ein von Christine von Weizsacker im Jahre 1977 in die wissenschaftliche Diskussion um die Fehleroffenheit eingefuhrter Begriff 1 der 1984 von ihr und ihrem Mann Ernst Ulrich von Weizsacker in einem Forschungsbeitrag 2 zu evolutionaren Vorgangen in der Natur und deren Umgang mit Storungen prazisiert wurde Der Begriff wird haufig in vereinfachender Weise mit dem Begriff der Fehlertoleranz gleichgesetzt im Sinne einer bewusst eingeplanten Akzeptanz von unerwunschten aber doch eintretenden Ereignissen Der Begriff Fehlerfreundlichkeit wurde ebenfalls in den technischen und wirtschaftlichen Bereich sowie in den Bereich der Mathematikdidaktik aufgenommen 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDer Begriff Fehlerfreundlichkeit beschreibt demzufolge normativ dass Fehler tendenziell positiv aufzufassen seien ebenso wie die Natur mit vordergrundig als Fehler auftauchenden Storungen freundlich umgehe 5 Fehlerfreundlichkeit bedeutet zunachst einmal eine besonders intensive Hinwendung zu und Beschaftigung mit Abweichungen vom erwarteten Lauf der Dinge Dies ist eine in der belebten Natur uberall anzutreffende Art des Umgangs mit der Wirklichkeit und ihren angenehmen und unangenehmen Uberraschungen Christine Weizsacker Ernst Ulrich von Weizsacker 2 Wird Risikobereitschaft als verantwortliches Handeln verstanden dann ist Fehlerfreundlichkeit eine notwendige Voraussetzung Nur in fehlerfreundlichen Systemen fuhren die Auswirkungen risikofreudigen Entscheidens nicht zu unkalkulierbaren Risiken Dies gilt besonders fur Technologien und Tatigkeiten mit besonderen Risiken zum Beispiel bei grosstechnologischen Anlagen und im Arbeitsschutz Literatur BearbeitenM Gartmeier Fehlerfreundlichkeit im Arbeitskontext Positive Einstellungen gegenuber Fehlern und negatives Wissen als Ressourcen professionellen Handelns SVH Saarbrucken 2010 J Bleckwedel Experimentierfreude und Fehlerfreundlichkeit In Systemische Therapie in Aktion Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2008 S 74 83 Elke M Schuttelkopf Erfolgsstrategie Fehlerkultur Wie Organisationen durch einen professionellen Umgang mit Fehlern ihre Performance steigern In Gabriele Ebner Peter Heimerl Elke M Schuttelkopf Fehler Lernen Unternehmen Wie Sie die Fehlerkultur und Lernreife Ihrer Organisation wahrnehmen und gestalten Frankfurt am Main Berlin Bern Bruxelles New York Oxford Wien 2008 ISBN 978 3 631 57744 8 T Wehner J Nowack K Mehl Uber die Enttrivialisierung von Fehlern Automation und ihre Auswirkungen als Gefahrdungspotentiale In T Wehner Hrsg Sicherheit als Fehlerfreundlichkeit arbeits und sozialpsychologische Befunde fur eine kritische Technikbewertung Sozialvertragliche Technikgestaltung Bd 31 Westdeutscher Verlag Opladen 1992 S 36 56 K Mehl Aus Fehlern lernt mann Was lernt man wie aus Fehlern In E Rummele Hrsg Kognitive Reprasentationen uber Unfalle und Sicherheitsunterweisungen im Sport Koln 1993 S 129 140 Weblinks BearbeitenArtikel zum Thema FehlerfreundlichkeitEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Ulrich von Weizsacker Error Friendly Technologies In Bulletin of Science Technology Society Band 4 1984 S 337 339 a b Christine Weizsacker Ernst Ulrich von Weizsacker Fehlerfreundlichkeit In Klaus Kornwachs Hrsg Offenheit Zeitlichkeit Komplexitat Zur Theorie der Offenen Systeme Campus Frankfurt New York 1984 S 167 201 B Guggenberger Das Recht auf Irrtum Anleitung zur Unvollkommenheit Wien 1987 S 145 M Stuttgen Strategien der Komplexitatsbewaltigung in Unternehmen ein transdisziplinarer Bezugsrahmen Haupt Bern 1999 S 213 Martin Weingardt Fehler zeichnen uns aus Ggp Media 2004 ISBN 3 7815 1276 2 S 263f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fehlerfreundlichkeit amp oldid 197451397