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Fassbinder ist ein Kino Dokumentarfilm von Annekatrin Hendel nach einer Idee von Juliane Lorenz aus dem Jahr 2015 Entstanden aus Anlass des 70 Geburtstages des Regisseurs zeigt er chronologisch angelegt Leben und Wirken des Filmemachers Rainer Werner Fassbinder FilmTitel FassbinderProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 2015Lange 92 MinutenAltersfreigabe FSK ohneStabRegie Annekatrin HendelDrehbuch Annekatrin Hendel Konzept Produktion Annekatrin Hendel Juliane Lorenz Simone Reuter SWR Petra Felber BR Andrea Hanke WDR Rolf Bergmann rbb Musik FlakeKamera Martin FarkasSchnitt Jorg HauschildBesetzungMargit Carstensen Irm Hermann Juliane Lorenz Hanna Schygulla Harry Baer Hark Bohm Hubert Gilli Wolf Gremm Gunter Rohrbach Fritz Muller Scherz Volker Schlondorff Thomas Schuhly und Rainer Werner FassbinderEr tragt das Motto das ein Zitat von Fassbinder selbst ist Ich bin meine Filme In den deutschen Kinos startete der Film am 30 April 2015 unter anderem an der Berliner Volksbuhne Inhaltsverzeichnis 1 Stil 2 Kritik 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseStil BearbeitenStilmerkmal dieser Dokumentation ist eine Collage aus Filmdokumenten der von der Regisseurin zusammengetragenen Ausschnitte aus Fassbinderfilmen Interviews eingeblendeten Fotos und anderem Material sowie Zeitzeugenberichte des zum sogenannten Fassbinder Clan 1 gehorenden Schauspielers Harry Baer und der Schauspielerinnen Hanna Schygulla Margit Carstensen und Irm Hermann Des Weiteren zeigt der Film Ausschnitte mit nicht zum Clan gehorenden Mitarbeitern wie Schauspieler und Regisseur Hark Bohm dem Filmproduzenten Gunter Rohrbach dem Drehbuchautor Fritz Muller Scherz und dem Regisseur Volker Schlondorff Ebenso kommt Fassbinders Filmeditorin und Lebensgefahrtin Juliane Lorenz aus seinem letzten Lebensabschnitt zu Wort Annekatrin Hendel schuf dazu ein Szenenbild in dem in einem extrem hellen gut ausgeleuchteten Raum als kakophonisches Erlebnis alle Fassbinderproduktionen auf Bildschirmen in einem abgeschlossenen Raum gleichzeitig laufen In diesem Szenenbild findet ein Teil der Gesprache der oben genannten Weggefahrten des Regisseurs statt Dieses Szenenbild geht wiederum zuruck auf die Gegebenheiten in Fassbinders Privatwohnung in der er es sich zur Angewohnheit machte mehrere Fernseher und somit mehrere Filme gleichzeitig laufen zu lassen Zwei Besonderheiten weist Hendels Film im Vergleich zu Dokumentationen alteren Datums auf Zum einen gelangen private Dinge von Fassbinder ans Licht wie die komplizierte Beziehung zwischen Gunther Kaufmann und dem Regisseur die im Film Die bitteren Tranen der Petra von Kant verarbeitet wurde Zum anderen wird uber ein bisher nicht veroffentlichtes Theaterstuck aus Fassbinders Jugend unter dem Titel Tischtennis berichtet Ebenso sind Gedichte und eine Fassbinders Mutter gewidmete Buchpublikation Inhalt des Films das posthum unter dem Titel Im Land des Apfelbaums 2 veroffentlicht wurde Hendels Dokumentation ist nach Filmtiteln also chronologisch geordnet und strukturiert worden d h sie beginnt mit Liebe ist kalter als der Tod Fassbinders erstem Spielfilm und endet mit Querelle Fassbinders letztem fertiggestellten Langfilm Thematisch endet die Dokumentation mit Fassbinders Tod im Jahr 1982 Kritik BearbeitenDie Filmzeitschrift epd film stellt die rhetorische Frage ob Fassbinders Filme die alle auf DVD erschienen sind heute noch gesehen werden Der vorliegende Film biete in gewisser Weise eine Autobiografie Fassbinders Die Statements der zu Wort kommenden Gesprachspartner seien unterschiedlich lang und unterschiedlich ergiebig da hatte man Substanzielleres erwarten konnen etwa was die Geldvergabe durch den WDR anbelangte oder die spateren Auseinandersetzungen bei der Fernsehserie Acht Stunden sind kein Tag Der Film sei gewissermassen die offizielle Wurdigung die vier bzw sechs Wochen nach dem Kinostart bereits im Fernsehen ausgestrahlt wird Allerdings ware es schade wenn dieser Film Christian Braad Thomsens auf der Berlinale erstaufgefuhrten Fassbinder Lieben ohne zu fordern aus der breiten Wahrnehmung verdrangen wurde 3 Frank Arnold von Spiegel Online Kultur ist der Meinung dass das Datum 70 Geburtstag ein berechtigter Anlass sei Fassbinder zu feiern Die wichtigere Frage sei jedoch was bleibt von seinem Werk 33 Jahre nach seinem fruhen Tod mit nur 37 Jahren Kritisch angemerkt wird dass der Film sich manchmal damit begnuge Anekdoten abzurufen die die Gesprachspartner schon an anderer Stelle erzahlt haben Besonders argerlich sei das im Falle des damaligen WDR Fernsehspielchefs Gunter Rohrbach von dem man doch lieber gehort hatte wie er heute uber die vorzeitige Absetzung der Fernsehserie Acht Stunden sind kein Tag bei der die letzten beiden Folgen nicht mehr gedreht werden durften oder uber den Ruckzieher den der WDR machte bei der geplanten Verfilmung von Gustav Freytags Soll und Haben begrundet mit dem Antisemitismus der Vorlage denke Auch Arnold kommt wie in anderen Kritiken auch auf Juliane Lorenz die Prasidentin der Rainer Werner Fassbinder Foundation sowie Verwalterin seines Erbes und in beiden Funktionen durchaus umstritten zu sprechen die Fassbinder initiiert habe wodurch der Film etwas harmoniesuchtig wirke Das zweite grosse Manko des Films sei seine Gleichsetzung von Film und Leben Arnold kommt zu dem Schluss So ist dieser etwas atemlos geratene chronologische Schnelldurchlauf durch Fassbinders Leben trotz einer Reihe von neuen Details insgesamt eine Enttauschung zumal wenn man den sehr viel personlicheren Dokumentarfilm des danischen Fassbinder Kenners und Freundes Christian Braad Thomsen gesehen hat der vor drei Monaten bei der Berlinale Premiere hatte 4 Cristina Nord von der taz kommt zu dem Urteil Grober geht s nimmer Annekatrin Hendel versucht sich an einem Portrat Rainer Werner Fassbinders Werk und Leben setzt sie umstandslos in eins Man erfahre viel uber Fassbinders Liebesverhaltnisse und deren Scheitern uber Steuerschulden Aufputsch und Beruhigungsmittel aber so gut wie nichts uber Asthetik Programm Ideen politische Positionierungen und die intensive Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte 5 Dietmar Holzapfel von der Abendzeitung konzedierte dass der Film es schaffe den Werdegang Fassbinders in wichtigen Stationen dazustellen Da RWF sein Leben aber in mindestens doppelter Geschwindigkeit lebte dabei ungeheuer produktiv war sei es fast unmoglich diesem komplexen Leben in nur 90 Minuten auch nur annahernd gerecht zu werden Fassbinder leb e von den starken Zitaten der Zeitzeugen Hohepunkte des Films uber Fassbinder seien seine eigenen Zitate Holzapfel bemangelt die subjektive Darstellung beruhend auf den Problemen der Fassbinder Foundation und deren Rechteinhaberin Juliane Lorenz Beispielsweise werde der Oskar pramierte Kameramann Michael Ballhaus der zu Fassbinders Ruhm dazugehort totgeschwiegen um nur einen Namen zu erwahnen 6 In der Zeit Online befasst sich Katja Nicodemus ausfuhrlich mit dem Phanomen Rainer Werner Fassbinder Zu Hendels Film schreibt sie Konsequent lasst sie Hendel darin Fassbinders Leben durch seine Filme erzahlen spiegeln kommentieren als Zirkulation von Macht und Begehren Manipulation und Liebesbedurfnis Hendel interviewt Fassbinders Mitarbeiter Weggefahrten Kollegen 7 Weblinks BearbeitenFassbinder in der Internet Movie Database englisch Fassbinder bei filmportal de Rainer Werner Fassbinder Foundation Real Fiction Filmverleih Produktionsfirma IT WORKS MedienEinzelnachweise Bearbeiten Boulevard der Stars Rainer Werner Fassbinder In boulevard der stars berlin de Rainer Werner Fassbinder Im Land des Apfelbaums Gedichte und Prosa aus den Kolner Jahren 1962 63 Verlag Schirmer Mosel Munchen 2005 ISBN 3 8296 0714 8 Kritik zu Fassbinder epd film de 17 April 2015 Frank Arnold Fassbinder zum 70 Geburtstag Liebes Rainerchen In Spiegel Online Kultur 1 Mai 2015 Cristina Nord Film Fassbinder Schnarchende Hunde treten In taz de Dietmar Holzapfel Rainer Werner Fassbinder Dietmar Holzapfel uber den Film Fassbinder von Annekatrin Hendel In Abendzeitung 1 Mai 2015 Katja Nicodemus Rainer Werner Fassbinder Wer hat Angst vor diesem Mann In Zeit Online de 31 Mai 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fassbinder Film amp oldid 237468254