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Eine Farbholzmuhle war eine Produktionseinrichtung zur Herstellung von Farbfasern aus Farbholzern zur Gewinnung von Farbstoffen fur die Textilindustrie Die Farbstoffe wurden aus tropischen Farbholzern aber auch aus Farberden gewonnen ehemalige Farbholzmuhle mit Fabrikantenwohnhaus und Holzlagergebauden rechts in Zurich Albisriedenehemalige Farbholzmuhle in Zurich Hirslanden Inhaltsverzeichnis 1 Verfahren 1 1 Exzelsiormuhle 2 Historische Farbholzmuhlen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVerfahren BearbeitenDie Farbholzer konnten auf zwei Arten zerkleinert werden Am haufigsten kamen Kreissagen in Verbindung mit Scheiben mit kurzen Reisszahnen die zwischen den Kreissagen und auf deren Welle sassen vor Die Sagen machten dann Einschnitte und die Scheiben zerkleinerten die dazwischen stehen gebliebenen Rippen Ein anderes Verfahren waren grobe Raspeln oder V formige Messer die auf rotierenden Scheiben oder Walzen sassen Das zu zerreissende Holz wurde jeweils durch das Eigengewicht in einem schrag abfallenden Kanal zugefuhrt 1 Farbholz wurde erst gehackt dann zerstossen und schliesslich fein gemahlen Die Farbholzmuhlen lieferten Spane Locken Nadeln oder Pulver Die zerkleinerte Ware liess man in dunkeln luftigen Raumen unter haufigem Benetzen mit Wasser und zeitweiligem Umschaufeln mehrere Wochen zur Fermentation liegen um den Farbstoff der nicht fertig gebildet im Farbholz enthalten ist aus dem Chromogen Vorstufe eines Farbstoffs die erst nach Umwandlungsreaktion zum Farbstoff wird zu entwickeln Die fermentierten Holzer sind beim Farben ergiebiger Durch Auskochen der zerkleinerten und fermentierten Farbholzer und Verdampfen des Auszugs erhalt man die Farbholzextrakte welche entweder sirupartig oder fest sind Die im Vakuum bereiteten Extrakte losen sich vollstandig in Wasser die an der Luft verdampften hinterlassen mehr oder weniger unloslichen Ruckstand Im 19 Jahrhundert wurden die naturlichen Farbstoffe nach und nach durch Anilinfarben abgelost Exzelsiormuhle Bearbeiten nbsp Exzelsiormuhle Mahlwerk und MahlscheibeDie Friedrich Krupp AG Grusonwerk Magdeburg Buckau stellte um 1900 solche Zerkleinerungsmaschinen unter dem Namen Exzelsiormuhlen her deren Teile aus zwei ringformigen senkrechten Scheiben von 80 bis 600 mm Durchmesser bestanden Die Scheiben waren in konzentrischen Kreislinien mit Zahnen von dreieckigem Querschnitt besetzt womit sich zwischen je zwei Zahnringen eine kreisformige Furche von ebenfalls dreieckigem Querschnitt bildete Die Zahnflache war von breiten radialen Gassen unterbrochen die das Ausschleudern des Mahlgutes ermoglichten Wahrend die eine Scheibe stillstand kreiste die andere mit 350 Umdrehungen pro Minute wobei ihre Zahnringe die ringformigen Furchen der Gegenscheibe durchliefen Das Kammlager konnte mittels des Handrades verschoben werden um die Mahlscheiben einander anzunahern Die Muhle eignete sich zum Zerkleinern von Farbholzern Kaffee Gewurzen Drogen Chemikalien Gerbstoffen Mineralien und zum Schroten von Getreide und Hulsenfruchten Sie wurde fur Hand und Riemenbetrieb gebaut und konnte bis zu 700 kg grobes Schrot mit 6 PS Kraftbedarf verarbeiten 2 Historische Farbholzmuhlen BearbeitenIn der Stadt Zurich sind noch zwei Gebaude von ehemals wasserbetriebenen Farbholzmuhlen erhalten Diejenige in Albisrieden nahm 1861 als erste Farbholzmuhle der Schweiz ihren Betrieb in Albisrieden auf Sie war von 1861 bis 1945 in Betrieb Der Fabrikant W Surber wohnte im nebenstehenden Wohnhaus das 1888 errichtet wurde Im Jahre 1898 betrug ein durchschnittlicher Taglohn eines Muhlearbeiters Fr 3 50 Die zweite Muhle steht in Hirslanden und wurde erstmals im Jahre 1639 als eine Reibe mit Stampfe und Fourniersage erwahnt Das heute noch vorhandene Hauptgebaude der Farbholzmuhle wurde Ende des 19 Jahrhunderts errichtet und wurde bis 1937 als Farbholzmuhle benutzt In Frankfurt am Main stand bis 1818 am Schneidwall an der Sudwestecke der Stadt am Main eine wasserbetriebene Muhle fur Farbholzer und Gewurze 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Farbholzmuhlen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alt Zurich Farbholzmuhle BurgwiesEinzelnachweise Bearbeiten Farbholzmuhlen In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 6 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1906 S 326 Lueger Lexikon der gesamten Technik Exzelsiormuhle Die Gewurz und Farbholzmuhle in Frankfurt am Main Memento des Originals vom 14 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtgeschichte ffm de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farbholzmuhle amp oldid 223395994