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Fantomo war ein deutscher quasi 3D Film der am 16 April 1914 seine Premiere im Palast am Zoo hatte FilmTitel FantomoProduktionsland Deutsches ReichErscheinungsjahr 1914StabRegie Oskar Messter 1 Produktion Frank Joseph Goldsoll 2 Inhaltsverzeichnis 1 Parallelprojektion 2 Rezeption 3 Ideengeschichtlicher Hintergrund 4 Inhalt 5 Kritik 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseParallelprojektion BearbeitenVon 1913 bis 1914 trug das Filmtheater das auch fur Buhnenauffuhrungen genutzt werden konnte den Namen Cines Palast Der tiefe Buhnenraum ermoglichte es die Zuschauer vor eine uberdimensionierte Camera illuminata zu setzen Der Film wurde an die Decke der Buhne projiziert Im Buhnenraum stand eine 45 alt grad gegen die Horizontale geneigte halbspiegelnde Glasscheibe auf welcher das Bild aus dem Zuschauerraum betrachtet werden konnte Durch Parallelprojektion der beiden Oberflachen der Glasscheibe entstand ein quasi raumlicher Eindruck 3 Frank Bunker Gilbreth skizzierte in einem Brief an seine Frau die Funktionsweise dieser Kinoinstallation 4 Rezeption BearbeitenAls 1914 Fantomo der plastische Film vorgefuhrt wurde wurden mit pre Bluescreen Technik Hintergrund gefertigte Aufnahmen von realen Schauspielern auf eine Glasscheibe projiziert Die Presse berichtet uber diese jungste Errungenschaft der Kinematographie es scheine als wurden die projizierten Personen sich vielmehr wie lebende Schauspieler im freien erleuchteten Buhnenraum bewegen 5 Ideengeschichtlicher Hintergrund BearbeitenIm Bereich des Theaters waren Installationen wie Pepper s ghost bereits bekannt 1909 erwarb der Stuttgarter Ingenieur August Engelsmann ein entsprechendes Patent fur Filmaufnahmen 6 Bald darauf erhielt Oskar Messter Patente fur ein sehr ahnliches Verfahren das er Alabastra nannte 7 Inhalt BearbeitenNeben Konrad Wider und Emil Reicke 8 schrieb auch Arnold Hollriegel eine Rezension zum Film wodurch eine Beschreibung des Inhaltes auf uns kam Ach so wir werden ja gleich etwas Neues sehen Klingelzeichen ein Vorhang hebt sich jetzt kommt Fantomo Wieder eine verkleinerte Buhne aber etwas grosser als die des Marionettentheaters Ein gemalter Rahmen und dahinter ein dunkel kolorierter Hintergrund der also nicht gemalt sondern projiziert sein soll Jetzt kommt ein Herr in weisser Sommerkleidung herein Tatsachlich es ist kein flaches Bild sondern eine plastische Gestalt Man konnte ware nicht ein leises Flimmern im Ernst meinen man sehe aus ziemlicher Ferne einen wirklichen Schauspieler agieren Aber er spricht nicht hingegen macht er Zauberkunststucke Plotzlich ist ein kleiner Junge da ebenfalls mit kreideweissem Gesicht aber in einem scheusslich blau gefarbten Anzug Aha es ist wirklich ein Film denn diese gewissen giftigen Farben kommen nur in leider kolorierten Films vor Plotzlich ist der Junge wieder weg es ist eine grosse Hexerei Eine giftig rote Dame wird auch herein und hinaus gezaubert Und Stuhle Und Milchflaschen Alle Figuren immer auf einer Ebene aber man sieht in richtiger Distanz dahinter den Hintergrund Es sieht wirklich plastisch aus Vorhang ein neues Bild Eine Dame tanzt einen persischen Bauchtanz Ein photographierter Tanz und ein photographierter Bauch haben sonst keine Reize hier sieht es aber ganz vergnuglich aus So jetzt erscheinen schneeweisse Plastiken Der Diskuswerfer von Rudolf Marcuse Die Amazone aus dem Tiergarten Gut sehr gut Wirkliche Plastiken frei im Raum Arnold Hollriegel Berliner Tageblatt 9 nbsp Amazone Grosser Tiergarten von Louis TuaillonKritik Bearbeiten Gut sehr gut Wirkliche Plastiken frei im Raum Leute die nie in ein Museum gehen sind ausser sich vor Entzucken und klatschen Es dringt die Kunst ins Volk Die ganze Antike wird man jetzt verfilmen weiss auf dunklem Hintergrund Man nehme eine massige Gipskopie projiziere ihren Lichtschatten der naturlich nur die weissen Umrisse hat nicht die Schwere und Fulle des Marmors und ah sagt das Publikum Indessen es ist alles mogliche Nie nie war ein Stereoskopbild so plastisch Arnold Hollriegel Berliner Tageblatt 10 Siehe auch BearbeitenPhantom 1922 Einzelnachweise Bearbeiten filmportal de 1 Richard A Bermann Arnold Hollriegel Transit 1998 127 p In 80 Zeilen durch die Welt vom neopathetischen Cabaret bis nach Hollywood S 268 262 Max Mack The Conquest of the Third Dimension Die Eroberung der dritten Dimension in B Z am Mittag 38 no 131 8 Juni 1914 in die englische Sprache durch Alex H Bush in Technology and the Future of the Past in Hrsg Anton Kaes Nicholas Baer Michael Cowan The Promise of Cinema German Film Theory 1907 1933 S 579 Michael Wedel Filmgeschichte als Krisengeschichte Schnitte und Spuren durch den deutschen Film S 83 f Paolo Cherchi Usai Silent Cinema A Guide to Study Research and Curatorship S 141 Florian Hoof Angels of Efficiency A Media History of Consulting Page 196 2020 S 197 Karin Janker Der Traum vom Totalen Kino Wie Literatur Filmgeschichte schrieb S 248 Ingenieur August Engelammn in Stuttgart benutzte zur Wiedergabe derartiger Bilder fur den Kinematographen eine starkere Lichtquelle als fur den Projektorapparat Westermanns Monatshefte G Westermann 1909 S 248 Nun machte Messter die Wahrnehmung dass in einzelnen Filmbildern stereoskopische Effekte versteckt lagen und zwar in Aufnahmen von einem beweglichen bezw bewegten Objekte aus wie vom Dampfer oder Zuge aus bei denen der Vordergrund schneller vor der Kamera vorbeizieht wie der Hintergrund Von hier aus bis zum Alabastra Theater Messters war nur ein Schnitt Zwei Projektoren werfen in verschiednten Winkeln die Strahlen und die kleinen Figuren erscheinen fast plastisch Doch wird hierzu viel Licht benotigt damit der Hintergrund nicht so stark oder starker hervortrete wie die Figuren mussen diese sehr klein und ganz weiss sein kaum einige Details aufweisend Daher wird auch der realistische Effekt von Alabastra ein geringer sein und ist keine eigentliche stereoskopische Projektion vgl Stereoskopische Projektionen in Lichtbild Buhne N 21 S 4 Emil Reicke 2 In 80 Zeilen durch die Welt vom neopathetischen Cabaret bis nach Hollywood S 24 3 4 5 S 25 6 7 8 In 80 Zeilen durch die Welt vom neopathetischen Cabaret bis nach Hollywood S 26 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fantomo amp oldid 226181802